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Advent (I) – oder: Was auf uns zukommt!

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Das Ausrufezeichen ist wichtig! Verleitet doch die Stimmung unserer Tage oft eher zu einem bangen Fragen: Was wohl auf uns zukommt? Was wohl werden wird? Nicht ohne Grund angesichts täglicher Katastrophen und schier unlösbarer Probleme. Dennoch, der Glaube setzt ein Ausrufezeichen, kein Fragezeichen! Advent! Wir haben etwas zu erwarten, es wird tatsächlich Rettung geschehen. Nicht, weil unsereinem plötzlich die großen Lösungen einfielen, nein, weil ein Anderer, Gott selbst, in unsere menschlichen Begrenztheiten kommen will. Seine Gegenwart wird Horizonte öffnen und Verkrampftes heilen. So ist es verheißen.

Eine große Botschaft der Hoffnung und der Zukunft! Sie befreit uns aber nicht so ohne weiteres aus unseren Ängsten und Sorgen. So trostvoll Advent daran erinnert, dass wir wirklich Heilendes erwarten dürfen, so sehr spüren wir in der Zeit vor Weihnachten, wie mühsam es sein kann, Erwartung wirklich zu leben: Weil wir besetzt sind von so vielem, weil eine Fülle von Eindrücken uns die Luft nimmt, weil Druck und Hektik nicht zur Ruhe kommen lassen.

Da lohnt es sich, auf die liturgischen Texte im Advent zu hören, auf die Themen, die sie aufgreifen, auf die Personen, die sie vorstellen, auf die Visionen, denen sie nachgehen. Wo sie uns berühren, werden sie uns öffnen und bereit machen für das, was auf uns zukommt. Und nicht zuletzt die Musik wird solche Aufmerksamkeit und Wachheit wecken helfen. Sie lädt ein, sich dem Fest der Menschwerdung zu nähern: Auch heute hörend auf die Rufer in der Wüste oder in den Lobpreis Mariens einstimmend, der unser Leben ändern kann: Groß preist meine Seele den Herrn – voll »Freude im Herrn« in ausgelassener Besinnlichkeit der Erwartung nachspürend –, um schließlich vor den Toren Bethlehems zu stehen, wo der Stern Jakobs aufgehen wird. Auch für uns!

Bernd Franke SJ

Leben im Rhythmus des Kirchenjahres

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