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Das Schürztuch Jesu

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Mit dem Schürztuch soll Jesus den Jüngern nach der Fußwaschung am Gründonnerstag die Füße abgetrocknet haben. Es ist ein Leinentuch, gewebt ohne Musterung aus starken Leinenfäden. Es misst 230 mal 128 cm an der einen und 95 cm an der anderen Seite. Eine genaue Datierung besitzen wir leider nicht. Die biblische Belegstelle von der Fußwaschung mit dem Hinweis auf das Leinentuch, mit dem sich Jesus zu diesem Zweck umgürtet hat, findet sich bei Joh 13,1–13.

Was fehlte dieser Welt, wenn es das, worauf das Schürztuch Jesu hinweist, wenn es die Fußwaschung, von der der Evangelist Johannes berichtet, nicht gegeben hätte? – Es fehlte das Vorbild eines selbstlosen Dienstes, der die menschengemachten Rangordnungen und Hierarchien, auch die kirchlichen in dieser Welt der Lächerlichkeit preisgibt. Jesus wäscht seinen Jüngern nicht den Kopf, sondern die Füße. Da kümmert sich der, mit dem niemand auf gleichem Fuße verkehren kann, um den Dreck von der untersten Fußsohle seiner Untergebenen und erklärt das zum Maßstab. „Ihr nennt mich Herr und Meister und ihr habt Recht, ich bin es. Wenn nun ich, euer Herr und Meister, euch die Füße gewaschen habe, dann müsst auch ihr tun, wie ich euch getan habe.“ (Joh 13,13)

Mit dem Fehlen dessen, woran das Schürztuch Jesu erinnert, wäre zudem die enge Verbindung von Abendmahl, also Gottesdienst, und Fußwaschung, also Menschendienst, nicht mehr gegeben. Dass Liturgie und Diakonie zusammengehören, nicht zuletzt darauf verweisen das Schürztuch und seine Verwendung im Kontext des letzten Abendmahles auch noch. Gottesdienst ist immer zweierlei, der Dienst Gottes an den Menschen und der Dienst des Menschen für und vor Gott. Der Menschendienst Gottes und der Gottesdienst des Menschen gehören zusammen.

Geist und Leben 2/2015

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