Читать книгу Perspektiven auf den Lernort Berufsfachschule (E-Book) - Группа авторов - Страница 13
Einleitung
ОглавлениеIm Jahr 1996 bewirkte die Einführung des Rahmenlehrplans für den allgemeinbildenden Unterricht an Berufsfachschulen (RLP ABU) umfassende Veränderungen für Lehrpersonen, Schulen und Behörden. Sie löste einen Paradigmenwechsel aus: vom bisherigen Fächerunterricht (Geschäftskunde, Deutsch, Staats- und Wirtschaftskunde) zum themen- und handlungsorientierten Unterricht mit den beiden Lernbereichen «Sprache und Kommunikation» und «Gesellschaft». Diese beiden Lernbereiche mussten miteinander vernetzt werden. Dazu kam die Kompetenzförderung: Sprach-, Selbst-, Sozial- und Methodenkompetenz sollten künftig zusammen mit dem Aufbau von Sachkompetenz zum Kern des allgemeinbildenden Unterrichts werden. Daneben galt es, Schullehrpläne zu entwickeln und dabei auch die Bedürfnisse der Berufsfelder und der Regionen zu berücksichtigen. Das Qualifikationsverfahren wurde ebenfalls reformiert. Anstelle der gesamtschweizerischen Abschlussprüfungen mussten die Lehrpersonen eigene Prüfungen erstellen und Vertiefungsarbeiten betreuen.
In dieser Zeit lernte ich Christoph Städeli kennen. Wir hatten beide eine ähnliche Biografie: Lehrerseminar, erst Volksschul-, dann Berufsschullehrer – er dann Studium und ab 1992 bis 2004 Dozent für Erziehungswissenschaften am damaligen Schweizerischen Institut für Berufspädagogik (SIBP). Ich war Programmleiter beim Verlag Sauerländer und in der «Umsetzungsgruppe RLP ABU», zusammen mit Daniela Plüss und Res Marty, dem Leiter. Es galt, den neuen Rahmenlehrplan in der Praxis umzusetzen; die Reform durfte nicht scheitern wie an anderen Schultypen der Sekundarstufe II. Diese Umsetzung war die ganz grosse Herausforderung für alle Beteiligten ab 1996 und bis weit ins 21. Jahrhundert. Und sie gelang. Auch deshalb, weil von Anfang an «die Opposition», das heisst kritische Lehrpersonen, in den ganzen Prozess miteingebunden worden waren.
Christoph Städeli und Willy Obrist haben einen grossen Anteil an der erfolgreichen Umsetzung des neuen Rahmenlehrplans: Als Dozenten, als Kursleiter und als Autoren haben sie jeweils den Puls der Zeit, die Sorgen und Nöte der aktiven Lehrpersonen, der Studierenden, der Schulen und Behörden erkannt und zur rechten Zeit das richtige Buch mit den jeweils relevanten Inhalten publiziert. In diesem erfolgreichen Team waren zudem auch Andreas Grassi und bei einem Werk Katy Rhiner mit dabei. Nach dem viel zu frühen Tod von Willy Obrist haben Nachfolgerinnen und Nachfolger die Mission weitergeführt.
Chronologie der Publikationen
2001 Obrist/Städeli | Wer lehrt, prüft | |
2003 *Obrist/Städeli | Kerngeschäft Unterricht (4. Auflage 2013) | |
2007 Städeli/Obrist/Grassi | Klassenführung (3. Auflage 2013) | |
2010 Obrist/Städeli | Prüfen und Bewerten in Schule und Betrieb | |
2010 Städeli/Grassi/Rhiner/Obrist | Kompetenzorientiert Unterrichten – Das AVIVA-Modell (2. Auflage 2013) | |
2012 Städeli/Grassi | Didaktik für den Unterrichtsalltag | |
2018 Städeli/Pfiffner | Kerngeschäft Unterricht 3Prüfen – Was es zu beachten gibt | |
2019 Städeli/Caduff | Kerngeschäft Unterricht 1Unterrichten – Ein Leitfaden für die Praxis | |
2019 Städeli/Pfiffner/Sterel/Caduff | Kerngeschäft Unterricht 2Klassen führen – Mit Freude, Struktur und Gelassenheit | |
2020 Städeli/Maurer | The AVIVA model |
*1. und 2. Auflage mit Co-Autor Peter Sägesser