Читать книгу Pharmakotherapie in der Intensivmedizin - Группа авторов - Страница 215
Interaktionen
ОглавлениеBenzodiazepine: Ketamin-Wirkdauer ↑, zentralnervöse Nebenwirkungen ↓
Halothan: Halothan-Wirkung ↑
Muskelrelaxanzien, nichtdepolarisierende: Wirkdauer der Muskelrelaxanzien ↑
Neuroleptika: Ketamin-Wirkdauer ↑, zentralnervöse Nebenwirkungen ↓
Schilddrüsenhormone: arterielle Hypertonie, Tachykardie
Sedativa: Ketamin-Wirkdauer ↑
Sympathomimetika (direkte und indirekte): arterielle Hypertonie, Tachykardie
Exkurs: Esketamin (Ketanest® S)
Das im Handel befindliche Ketamin® enthält ein racemisches Gemisch aus den beiden Enantiomeren (S)- und (R)-Ketamin. Das Präparat Ketanest® dagegen beinhaltet das reine Enantiomer (S)-Ketamin (Esketamin). Esketamin ist im Vergleich zu seinem Enantiomer 2–4-fach stärker analgetisch und anästhetisch wirksam. Die Wirkdauer ist dabei mit dem Racemat vergleichbar. Als Vorteile sind die tendenziell kürzere Aufwachzeit (Esketamin wird in der Leber schneller als sein Enantiomer verstoffwechselt) und die anscheinend geringeren psychischen Nebenwirkungen, wie beispielsweise schwere Alpträume und Halluzinationen, zu nennen.
Es gibt Hinweise, dass Esketamin im Gegensatz zu Ketamin Präkonditionierungs-Effekte im Rahmen einer Ischämie weniger beeinträchtigt. Diese Präkonditionierungs-Effekte sind physiologische, protektive Mechanismen, die durch eine passagere Ischämie induziert werden können und die Toleranz von Organen gegenüber einer folgenden längeren Ischämie erhöhen.