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Zukunft der Pfarrgemeinden

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In einigen Regionen der Weltkirche wird derzeit über die Zukunft der herkömmlichen Pfarrgemeinden diskutiert. Um den Mangel an Priestern, Kirchenmitgliedern und finanziellen Mitteln zu bewältigen, werden in vielen Diözesen pastorale Großräume gebildet und diese manchmal als „Pfarre neu“ mit vielen „Gemeinden“ (ohne Priester, in der Hand von Laien) bezeichnet.

Dem Papst selbst ist an den Pfarrgemeinden sehr gelegen. Dabei stützt er sich auf pastorale Erfahrungen als Erzbischof von Buenos Aires. Unter Papst Johannes Paul II. begann sich – und das in beträchtlicher Spannung zum Mailänder Erzbischof Carlo M. Martini – die Annahme zu verbreiten und in die pastorale Politik des Vatikans umzusetzen, dass die Zukunft der Kirche nicht mehr den Pfarrgemeinden, sondern den neuen Geistlichen Bewegungen gehöre. Der Papst hat zu dieser Entwicklung in Evangelii gaudium klar Position bezogen. Die Zukunft sich weiterentwickelnder Pfarrgemeinden steht für ihn nicht zur Debatte. Den Geistlichen Gemeinschaften und anderen Einrichtungen spricht er dabei nicht ihre Bedeutung für die Entwicklung der Kirche und ihr Tun ab, sieht sie aber auf die Kernstruktur der Kirche, nämlich die Pfarrgemeinde bezogen:

„28. Die Pfarrei ist keine hinfällige Struktur; gerade weil sie eine große Formbarkeit besitzt, kann sie ganz verschiedene Formen annehmen, die die innere Beweglichkeit und die missionarische Kreativität des Pfarrers und der Gemeinde erfordern. Obwohl sie sicherlich nicht die einzige evangelisierende Einrichtung ist, wird sie, wenn sie fähig ist, sich ständig zu erneuern und anzupassen, weiterhin ‚die Kirche [sein], die inmitten der Häuser ihrer Söhne und Töchter lebt‘. Das setzt voraus, dass sie wirklich in Kontakt mit den Familien und dem Leben des Volkes steht und nicht eine weitschweifige, von den Leuten getrennte Struktur oder eine Gruppe von Auserwählten wird, die sich selbst betrachten. Die Pfarrei ist eine kirchliche Präsenz im Territorium, ein Bereich des Hörens des Wortes Gottes, des Wachstums des christlichen Lebens, des Dialogs, der Verkündigung, der großherzigen Nächstenliebe, der Anbetung und der liturgischen Feier. Durch all ihre Aktivitäten ermutigt und formt die Pfarrei ihre Mitglieder, damit sie aktiv Handelnde in der Evangelisierung sind. Sie ist eine Gemeinde der Gemeinschaft, ein Heiligtum, wo die Durstigen zum Trinken kommen, um ihren Weg fortzusetzen, und ein Zentrum ständiger missionarischer Aussendung. Wir müssen jedoch zugeben, dass der Aufruf zur Überprüfung und zur Erneuerung der Pfarreien noch nicht genügend gefruchtet hat, damit sie noch näher bei den Menschen sind, Bereiche lebendiger Gemeinschaft und Teilnahme bilden und sich völlig auf die Mission ausrichten.

29. Die anderen kirchlichen Einrichtungen, Basisgemeinden und kleinen Gemeinschaften, Bewegungen und andere Formen von Vereinigungen sind ein Reichtum der Kirche, den der Geist erweckt, um alle Umfelder und Bereiche zu evangelisieren. Oftmals bringen sie einen neuen Evangelisierungs-Eifer und eine Fähigkeit zum Dialog mit der Welt ein, die zur Erneuerung der Kirche beitragen. Aber es ist sehr nützlich, dass sie nicht den Kontakt mit dieser so wertvollen Wirklichkeit der örtlichen Pfarrei verlieren und dass sie sich gerne in die organische Seelsorge der Teilkirche einfügen. Diese Integration wird vermeiden, dass sie nur mit einem Teil des Evangeliums und der Kirche verbleiben oder zu Nomaden ohne Verwurzelung werden.“ (EG 28f.)

Tab. 5 Aussagen zur Pfarrgemeinde
Den Pfarrgemeinden kommt auch künftig im Leben der Kirche große Bedeutung zu.
Die Kirche ist in vielen Pfarrgemeinden heute sehr lebendig.
Rückenwind für den Papst

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