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Aufbau der Edition

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Der Aufbau des Quellenbandes zum politischen Denken im „Dritten Reich“ sucht diesen wie weiteren Grundüberlegungen gerecht zu werden. Er folgt der Überlegung, dass Aktionen gleichermaßen wie politisches Denken, das in Absichtserklärungen oder theoretischen Erörterungen zum Ausdruck kam, die praktizierte totalitäre Politik formten, setzte doch politisches Handeln stets auch gedankliche Impulse zur weiteren Gestaltung der Politik frei, wie umgekehrt die jeweiligen politischen Analysen als Handlungsanweisung und als Eröffnung neuer Aktionen galten. Dies hat zur Folge, dass es sich bei den bereits edierten Quellensammlungen der Wissenschaftlichen Buchgesellschaft zur deutschen Innenpolitik 1933–1939, zur deutschen Außenpolitik 1933–1939, zur Geschichte des Zweiten Weltkrieges und zur deutschen Wirtschafts- und Sozialpolitik zur Zeit des Nationalsozialismus um Paralleleditionen zu diesem Band mit jeweils eigenen Schwerpunktsetzungen handelt, bei einigen unumgänglichen Überschneidungen und bei zahlreichen wechselseitigen Ergänzungen. Zu bedenken bleibt zudem, dass auch die Herausgabe eines weiteren Bandes über die NS-Kulturpolitik sinnvoll wäre, denn nicht ohne Berechtigung gab sich Hitler selbst wiederholt – und hierbei stets in rhetorischer Höchstform – im Hauptberuf als Künstler in der Tradition seines geistigen Mentors Richard Wagner aus. Folgt man diesem Gedanken, dann suchte er als totalitärer Künstler mit Nebenberuf politischer Diktator und Militärchef weltweit eine schöne, weil rassisch reine, erbgesunde und bäuerliche Germanenwelt zu schaffen. Dieser Aspekt wurde in diesem Band wie in dem von mir besorgten Band zur Innenpolitik durch die Aufnahme einer Reihe von Texten zu dem Bereich Kultur berücksichtigt.9

Neben der Einbettung der Dokumentation in die Reihe ihrer Paralleleditionen war zu überlegen, welchem Zeitraum die Dokumente entnommen und wer in ihnen zu Wort kommen sollte. Hierbei wurde so verfahren, dass neben dem Programm der NSDAP von 1920 sowie neben drei Auszügen aus programmatischen Schriften Hitlers und Rosenbergs aus den Jahren 1925/30 nur Texte aus den Jahren der unmittelbaren Herrschaft der Nationalsozialisten berücksichtigt wurden. Ausführlich zu Wort kommen hierbei NS-Führer mit dem Diktator Hitler an der Spitze; neben ihn gestellt sind vor allem die wie Hitler gern als Künder einer NS-Weltanschauung auftretenden Himmler, Goebbels und Rosenberg.10 Sodann reichen die Stimmen im nicht-nationalsozialistischen Spektrum von Hitlers konservativen Bundesgenossen bis zu den Ausgegrenzten und Verfolgten, insbesondere den Juden und der politischen Linken; auch Widerstand und Exil kommen in einigen eindrucksvollen Beiträgen zu Wort. Bei der Präsentation von Gruppen, Intellektuellen und anderen Bürgern, Wissenschaftlern und Künstlern war aufgrund der zahllosen Möglichkeiten eine repräsentative Textauswahl besonders schwierig. Der NS-Zeit mit ihren Problemen und Schwerpunktsetzungen entsprechend fanden die disparat anmutenden Komplexe Kirchen, Jugend und Frauen sowie bei den Wissenschaften und Künsten die Komplexe Germanisten/Schriftsteller/Dichter und Historiker/Rasseforscher/Geopolitiker besondere Beachtung.11

Das ›Dritte Reich‹ 1933–1945

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