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Meßandachten.

Kurzer Unterricht über die heilige Messe.

Die heilige Messe ist die unblutige Erneuerung des Kreuzesopfers Jesu Christi. Am Kreuzesstamm auf Kalvaria hat der göttliche Heiland seinem himmlischen Vater als Sühne für unsere Sünden sich selbst zum Opfer dargebracht. Doch das war seiner Liebe noch nicht genug. Er wollte allen Gläubigen bis zum Ende der Zeiten die große Gnade verleihen, an diesem Opfer persönlich teilzunehmen und seine himmlischen Früchte sich anzueignen. Darum setzte er beim letzten Abendmahl die heilige Messe ein, in der er vom Aufgang der Sonne bis zum Untergange, an allen Orten, auf unzähligen Altären durch die Hände des Priesters das Opfer von Kalvaria unblutigerweise, unter den Gestalten von Brot und Wein, erneuert. Das heilige Meßopfer ist somit wesentlich dasselbe Opfer wie das Kreuzesopfer. „In dem göttlichen Opfer der heiligen Messe“, sagt die Kirchenversammlung von Trient, „ist derselbe Christus enthalten und wird unblutigerweise geopfert, der auf dem Altare des Kreuzes ein einziges Mal sich blutigerweise geopfert hat.... Es ist ein und dasselbe Opfer und ein und derselbe Opferpriester, der sich nun durch den Dienst der Priester opfert und der sich damals am Kreuze opferte; der einzige Unterschied besteht in der Art und Weise der Opferung.“

Wie heilig und wertvoll ist darum die heilige Messe! „Sie ist“, wie das Konzil von Trient weiter sagt, „die heiligste und göttlichste Handlung der ganzen Religion.“ Weil die heilige Messe ein und dasselbe Opfer ist mit dem Kreuzesopfer, so hat sie notwendig auch den gleichen Wert und die gleichen Gnadenwirkungen. „Eine einzige heilige Messe“, sagt der heilige Chrysostomus kurz und treffend, „ist so viel wert wie der Tod Jesu Christi am Kreuze.“ Und der heilige Alfons hat recht, wenn er sagt: „Alle Opfer der ganzen Welt ehren Gott nicht so sehr, wie eine heilige Messe. Eine einzige heilige Messe verherrlicht Gott mehr als alle Ehrenbezeugungen, die ihm die Engel durch ihre Huldigungen und die Menschen durch ihre Tugenden, Nutzwerte und selbst durch ihren Martertod erwiesen haben.“

Müssen wir darum Gott nicht von Herzen danken für das heilige Meßopfer? Durch dieses heilige Opfer sind wir imstande, in Vereinigung mit dem göttlichen Heiland und seinem Stellvertreter, dem Priester. Gott auf die würdigste und wirksamste Weise zu loben, ihm zu danken, um seine Gnaden zu bitten und Sühne zu leisten für unsere Sünden. So ist das heilige Meßopfer für uns alle das vollkommenste Lob-, Dank-, Bittund Sühnopfer.

Benutze darum diesen „unerschöpflichen Schatz der Menschenkinder“. (Weish. 7, 14.) Wohne so oft als möglich der heiligen Messe bei. „Was du während der heiligen Messe nicht von Gott erlangst“, sagt ein Kirchenvater, „wirst du schwerlich zu einer andern Zeit erlangen.“ Hier findest du reiche Gnade zum Kampfe wider die bösen Leidenschaften, Schutz gegen alle Feinde der Seele. Mut und Kraft in schweren Stunden. O daß du doch die Gabe Gottes erkenntest und die Gnadenschätze der heiligen Messe dir zu Nutzen machtest! Gehe womöglich täglich zur heiligen Messe. An allen Sonnund Feiertagen mußt du dem heiligen Opfer beiwohnen. An diesen Tagen besteht für alle, die zum Vernunftgebrauch gelangt und nicht rechtmäßig entschuldigt sind, die kirchliche Vorschrift, der heiligen Messe von Anfang bis zu Ende beizuwohnen, und zwar mit Aufmerksamkeit, Andacht und Ehrfurcht. Wer an Sonnund gebotenen Feiertagen freiwillig einen Hauptteil (Opferung, Wandlung oder Kommunion) versäumt, oder wer sich mutwillig während des heiligen Opfers fremdartigen, mit der Andacht unverträglichen Beschäftigungen hingibt, begeht eine schwere Sünde.

Willst du auf würdige Weise am heiligen Opfer teilnehmen, dann erinnere dich beim Beginne der heiligen Messe, daß der Heiland auf dem Altare seinen Kreuzestod unblutigerweise erneuert. Stelle dir vor, du ständest auf dem Kalvarienberge in der Nähe des heiligen Kreuzes. Betrachte mit reumütigem Herzen die Leiden deines sterbenden Heilandes. Bei der Opferung bringe dich dem himmlischen Vater als lebendige Opfergabe dar. Bei der Wandlung bete den auf dem Altare gegenwärtigen Heiland in tiefster Ehrfurcht an. Bei der Kommunion des Priesters kommuniziere geistigerweise, d. h. verlange mit gläubigem und reumütigem Herzen, dich mit dem Heilande in der heiligen Kommunion vereinigen zu dürfen. Wenn du so der heiligen Messe beiwohnst, wirst du ganz gewiß reichlich schöpfen aus dieser übersprudelnden Quelle der Gnaden und des himmlischen Segens.

Aufopferungsgebet bei Beginn der heiligen Messe.

Ewiger Vater, in Vereinigung mit den heiligen Absichten und Gesinnungen der seligsten Schmerzensmutter Maria auf dem Kalvarienberge bringe ich dir das Opfer dar, das dein geliebter Sohn Jesus Christus selbst am Kreuze darbrachte und jetzt auf diesem Altare erneuert; und zwar erstens, um dich anzubeten und dir die gebührende Ehre zu erweisen: ich will dich damit anerkennen als den höchsten Herrn über alle Geschöpfe; will bekennen, daß alles von deinem Willen abhängt, und daß du unser einziges und letztes Ziel bist: zweitens bringe ich es dir dar, um dir zu danken für die zahllosen uns erwiesenen Wohltaten; drittens, um deine durch so viele Sünden erzürnte Gerechtigkeit zu versöhnen und dir würdige Genugtuung zu leisten; viertens endlich, um Gnade und Barmherzigkeit zu erflehen für mich und die ganze Welt, besonders für..., für alle Betrübten und Bedrängten, für die armen Sünder und für die leidenden Seelen im Fegfeuer. Amen.

300 Tage Ablaß, so oft man der heiligen Messe beiwohnt und dieses Gebet am Anfange derselben verrichtet. – Vollkommener Ablaß einmal im Monat unter den gewöhnlichen Bedingungen, wenn man dasselbe an allen Sonnund Festtagen, an denen man zur heiligen Messe verpflichtet ist, am Anfange derselben betet. (5. Juli 1904.)

Führer zum Himmel. Gebet- und Belehrungsbuch für christliche Eheleute

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