Читать книгу Führer zum Himmel. Gebet- und Belehrungsbuch für christliche Eheleute - Группа авторов - Страница 8

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Heiligung der täglichen Handlungen.

1. Gehe, wenn möglich, jeden Tag in die heilige Messe, wenigstens dann, wenn die Arbeit weniger drängt. Nichts ist so erhaben, nichts Gott so wohlgefällig, nichts dir so nützlich wie das heilige Meßopfer, in dem der Heiland das Kreuzesopfer von Kalvaria unblutig erneuert und dir Gnade und Verzeihung erwirkt. Kannst du des Morgens nicht zur Kirche gehen, dann vereinige dich wenigstens, besonders wenn zur heiligen Messe geläutet wird, im Geiste mit dem heiligen Opfer und empfiehl dich in alle heiligen Messen, die an diesem Tage gelesen werden.

2. Verrichte deine Arbeit mit Fleiß und Gewissenhaftigkeit. Die Arbeit ist unsere Lebensaufgabe; niemand ist davon ausgenommen. Jeder muß sich der Arbeit widmen, die sein Stand, seine besondern Verhältnisse oder der Gehorsam von ihm verlangen. Durch treue und gewissenhafte Pflichterfüllung gewinnen wir Gottes Wohlgefallen und eine schöne Himmelskrone. Der fromme Christ hat daher bei allem, was er denkt, redet, tut oder leidet, die Absicht, den Willen Gottes zu erfüllen. Diese gute Meinung soll die Seele all unserer Handlungen sein, denn sie gibt ihnen ihren eigentlichen Wert für die Ewigkeit. Die Geisteslehrer nennen die gute Meinung deshalb eine himmlische Kunst, die das Eisen in Gold verwandelt. Durch sie werden sogar die gewöhnlichsten Handlungen, wie Essen, Schlafen, Erholung in lauteres Gold umgesetzt, das einst im Himmel ausbezahlt wird. Mache darum jeden Morgen die gute Meinung. Opfere Gott dem Herrn dein ganzes Tagemerk auf in Vereinigung mit allem, was der göttliche Heiland auf Erden getan und gelitten hat. Erneuere sodann diese gute Meinung zu Anfang einer jeden Handlung oder wenigstens vor jedem wichtigeren Werke, z. B. wenn du deine Arbeit beginnst, in die Kirche gehst, bei Tisch oder vor einer Erholung gemäß den Worten des Apostels: „Ihr möget essen oder trinken oder etwas anderes tun, tut alles zur Ehre Gottes.“ (1. Kor. 10, 31.)

3. Wer Gott wahrhaft liebt, denkt oft an ihn und benutzt jede Gelegenheit, sein Herz zu ihm zu erheben. Ein guter Christ sucht deshalb bei den verschiedenen Ereignissen des Tages in seinem Herzen fromme Gedanken und Anmutungen zu erwecken. Er hat seine Hand bei der Arbeit und sein Herz bei Gott. Vergiß darum nicht, bei der Arbeit, besonders wenn sie den Geist nicht so sehr anstrengt, von Zeit zu Zeit kleine Schutzgebetchen zu verrichten. Diese Gebetchen sind leicht und können an jedem Ort und zu jeder Zeit verrichtet werden. Wähle dir mit Vorliebe solche Schutzgebetchen aus, die mit Ablaß versehen sind. Auf einer der folgenden Seiten findest du einige angegeben.“

4. „Das Leben des Menschen ist“, wie der heilige Geist sagt, „ein Kampf.“ (Job, 7, 1.) Mache dich darum jeden Tag auf Kreuz und Widerwärtigkeiten gefaßt und schaue oft im Tage zu deinem gekreuzigten Heiland auf. Bedenke, daß du nicht auf dieser Welt lebst, um gute Tage Zu haben, sondern um dir den Himmel zu verdienen und nach dem Beispiele deines göttlichen Erlösers das geduldig zu leiden, was dein Stand und deine Verhältnisse mit sich bringen.

5. Ebenso mußt du auf Versuchungen gefaßt sein und ihnen immer schnell und standhaft widerstehen. Wirst du von unreinen Gedanken und Begierden angefochten, so rufe auf der Stelle die heiligen Namen Jesus und Maria an. Verrichte ein kurzes Gebet zur Mutter Gottes, das Gegrüßet seist du, Maria, oder Unter deinen Schutz und Schirm, und fahre fort zu beten, bis die Versuchung vorüber ist. Bei Regungen des Zornes und der Ungeduld bete: „Mein Jesus, gib mir Geduld.“ Werden in deiner Gegenwart gottlose oder unsittliche Reden geführt, so weise den, der das tut, mit aller Entschiedenheit zurecht, wenn es geschehen kann. Ist dir das aber nicht möglich, so entferne dich, oder zeige wenigstens aus irgendeine Weise, daß du diese Reden verabscheust.

6. Der wahre Christ geht nie zum Tische oder vom Tische, ohne sein Herz zu Gott zu erheben. Vor dem Essen sprich zu dir selbst: Ich will jetzt Speise und Trank genießen, weil Gott es so angeordnet hat, um meine Gesundheit zu erhalten und meine Kräfte für meine standesgemäße Beschäftigung zu stärken. Bei Tisch hüte dich vor sündhafter Unterhaltung, namentlich vor lieblosen Reden Genieße Speise und Trank mit Mäßigkeit. Murre nicht, wenn das, was man dir vor setzt, deinem Geschmacke nicht zusagt. Tue dir hier und da sogar einen kleinen Abbruch und teile gerne den Armen mit von deinem Ueberfluß.

Führer zum Himmel. Gebet- und Belehrungsbuch für christliche Eheleute

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