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Von der Anhörung des Wortes Gottes.

Unterlaß nicht, so oft du kannst, der Predigt beizuwohnen. Die Predigt ist das gewöhnliche, von Gott bestimmte Mittel, durch das er zu unserm Herzen reden will. Wer daher das Wort Gottes nicht anhört, wird nach und nach dahin kommen, daß er nicht mehr recht weiß, was er als katholischer Christ zu glauben hat, wenigstens wird sein Glaube schwach oder mit manchen verkehrten Ansichten vermischt werden. „Die Unwissenheit in religiösen Dingen“, sagt Papst Pius X., „ist die größte Feindin der Religion und eine der Hauptursachen der religiösen Gleichgültigkeit.“ Wie leicht vergissest du im Drange irdischer Geschäfte und Sorgen den Unterricht, den du in der Jugend erhalten! Wie manches hast du damals nicht gut verstanden oder gar nicht gelernt, das dir bei den vielen Anfeindungen, denen die Religion ausgesetzt ist, bitter not tut. Und sag, bedarfst du nicht auch wie jeder Mensch der beständigen Ermunterung und Aneiferung, um dich vor der Sünde zu hüten, um die Leidenschaften zu überwinden und die Tugend zu üben? Darum hat die heilige Kirche vorgeschrieben, daß des Sonntags mit der heiligen Messe eine Predigt verbunden werde, und Gott der Herr hat an diese Verkündigung seiner Lehre besondere Gnaden geknüpft. Wohne darum oft und gerne der Predigt bei. Du bist es deinem eigenen Seelenheile, der Erbauung deiner Mitmenschen, der Hochachtung gegen die Kirche und der Heiligkeit des göttlichen Wortes schuldig. Höre die Predigt mit demütiger, frommer Gesinnung an. Deute die Worte des Priesters nicht auf andere, sondern auf dich selbst. Betrachte sie als die Stimme Gottes, der zu deinem Herzen redet. Unterlaß auch nicht, über das, was du gehört hast, nachzudenken, besonders, wenn etwas durch die Gnade Gottes einen tiefen Eindruck auf dich gemacht hat. Mache am Schlusse der Predigt einen bestimmten Vorsatz und bitte Gott um die Gnade, ihn treu und gewissenhaft auszuführen. Erwäge oft das Wort des Herrn: „Wer aus Gott ist, der hört Gottes Wort; darum hört ihr es nicht, weil ihr nicht aus Gott seid.“ (Joh. 8, 47.)

Lies auch gern von Zeit zu Zeit in einem frommen Buche, besonders an Sonnund Feiertagen. Verschaffe dir einige gute, religiöse Bücher: eine Heiligenlegende, eine Handpostille, eine Nachfolge Christi, einen Diözesankatechismus, eine von der Kirche gutgeheißene Ausgabe der Heiligen Schrift in deiner Muttersprache, eine kurze Geschichte der heiligen Kirche, Schriften, in denen der katholische Glaube erklärt und verteidigt wird usw. Die Lektüre guter Bücher verschafft dir den edelsten Genuß und bestärkt dich inmitten der ungläubigen, religionsfeindlichen Welt in deiner religiösen Ueberzeugung.

Führer zum Himmel. Gebet- und Belehrungsbuch für christliche Eheleute

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