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Vorwort
ОглавлениеDer „neue Atheismus“ kann als Reaktion auf den Terroranschlag islamistischer Attentäter auf das World Trade Center in New York am 11. September 2001 verstanden werden. Er richtet sich aber nicht nur gegen die fundamentalistischen Ausprägungen der Religion, sondern auch gegen den Gottesglauben überhaupt.
Der Begriff „neuer Atheismus“ begegnet erstmals in einem Artikel von Gary Wolf, der im November 2006 im „Wired-Magazine“ erschien. Darin ist von einer neuen „Kirche der Nichtgläubigen“ (church of non-believers) die Rede, womit deutlich wird, dass sich der neue Atheismus als „Quasi-Religion“ organisiert. Zu deren „Oberhäuptern“ zählen Richard Dawkins, Sam Harris, Daniel Dennett und Christopher Hitchens. In Deutschland wird der neue Atheismus vor allem von Michael Schmidt-Salomon öffentlichkeitswirksam propagiert, der als Vorstandssprecher der Giordano-Bruno-Stiftung in deren Auftrag das „Manifest des evolutionären Humanismus. Plädoyer für eine zeitgemäße Leitkultur“ verfasste.
Indem der neue Atheismus seine Religionskritik öffentlich sichtbar macht und es ihm gelingt, gerade auch jüngere Menschen mit akademischer Bildung anzusprechen, bedeutet diese Bewegung eine Herausforderung für das heutige Christentum – in besonderem Maße für ein liberales und undogmatisches Christentum, das sich der Tradition der Aufklärung verpflichtet weiß.
Diesem Buch liegen die Vorträge – einschließlich der Predigt – zugrunde, die im Rahmen der Jahrestagung des Bundes für Freies Christentum vom 9. bis 11. Oktober 2015 im Evangelischen Studienwerk Villigst gehalten wurden. Die Tagung fand in Kooperation mit dem Evangelischen Studienwerk und der Evangelischen Erwachsenenbildung Worms-Wonnegau statt.
Der Bund für Freies Christentum versteht sich als ein Forum für offenen religiösen Dialog und ist ein Zusammenschluss überwiegend protestantischer Christen, die sich für eine persönlich verantwortete undogmatische, weltoffene Form des christlichen Glaubens einsetzen und dabei ein breites Spektrum von Auffassungen zu integrieren suchen (Geschäftsstelle des Bundes: Felix-Dahn-Straße 39, 70597 Stuttgart; Homepage: www.bund-freies-christentum.de).
Die auf der Tagung gehaltenen Vorträge werden noch ergänzt durch Beiträge von Andreas Rössler und Martin Schmuck.
Mein Dank gilt Dr. Thomas Brockmann für die Aufnahme des Bandes in das Programm der Wissenschaftlichen Buchgesellschaft und die gute Zusammenarbeit bei der Veröffentlichung. Ferner möchte ich mich für die Gewährung von Druckkostenzuschüssen bedanken bei der Evangelischen Kirche in Deutschland, der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau, dem Evangelischen Studienwerk Villigst und dem Bund für Freies Christentum. Schließlich danke ich meinem Sohn cand. theol. Raphael Zager sehr herzlich für die Erstellung der Druckvorlage und die Anfertigung des Personenregisters.
Frankfurt am Main, im Oktober 2016 | Werner Zager |