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Anmerkungen

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1 WA 54, 185, 12–186, 20.

2 Zur Kritik an diesem historiographischen Schema S. V. Leppin, Wie reformatorisch war die Reformation?, in: Zeitschrift für Theologie und Kirche 99 (2002), 162–176.

3 WA. TR 3, 228, 6–15 (Nr. 3232a).

4 WA. TR 2, 177, 8f. (Nr. 1681).

5 H.A. Oberman, Luther. Mensch zwischen Gott und Teufel, Berlin 1981, 163–166.

6 M. Brecht, Martin Luther, Bd. 1: Sein Weg zur Reformation 1483–1521, Stuttgart 1981, 220.

7 WA. TR 4, 191, 31–33 (Nr. 4192).

8 Am deutlichsten ist die cloaca-Angabe als Ortsangabe zu verstehen in WA. TR 3, 228, 22f. (Nr. 3232b), wo es heißt: „Dise khunst hat mir der Heilig Geist auff dieser cloaca auff dem thorm gegeben“, doch zeigt gerade hier der Blick auf die Parallelüberlieferungen, daß es sich schon bei dieser Konkretion um ein Mißverständnis handelt, denn beide Parallelüberlieferungen (WA. TR 3, Nr. 3232a und c) reden im entsprechenden Satz lediglich vom Turm, nicht von der Cloaca. Diese erscheint in der Formulierung „in qua secutus locus erat monachorum“ in 3232a als genauere Beschreibung zur Identifikation des Turmes, den Luther meint. Die Zuspitzung könnte also durchaus vom Hörer und Berichterstatter stammen. Freilich ist quellenkritisch natürlich auch der umgekehrte Vorgang plausibel, daß in beiden anderen Fällen der Berichterstatter die anstößige Formulierung abgemildert hätte. So oder so bleibt die metaphorische Deutung auch für WA. TR 3, Nr. 3232b möglich und angesichts von WA. TR 4, 191, 31–33 (Nr. 4192) wohl die einfachste Erklärung.

9 Vgl. V. Leppin, Martin Luther, Darmstadt 2006, 69 [Anmerkung des Herausgebers].

10 Siehe den Beitrag von E. Hirsch, Initium theologiae Lutheri, in: Der Durchbruch der reformatorischen Erkenntnis bei Luther, hrsg. v. B. Lohse, Darmstadt 1968 (= WdF 123), 64–95, bes. 72–75.

11 O.H. Pesch, Zur Frage nach Luthers reformatorischer Wende. Ergebnisse und Probleme der Diskussion um Ernst Bizer, Fides ex auditu, in: Der Durchbruch der reformatorischen Erkenntnis bei Luther, hrsg. v. B. Lohse, Darmstadt 1968 (= WdF 123), 445–505.

12 Vgl. V. Leppin, Martin Luther, Darmstadt 2006, 80–83 [Anmerkung des Herausgebers]. Zur Begründung des Folgenden S. ausführlicher Ders., „omnem vitam fidelium penitentiam esse voluit“. Zur Aufnahme mystischer Traditionen in Luthers erster Ablaßthese, in: Archiv für Reformationsgeschichte 93 (2002), 7–25; kritisch hierzu M. Brecht, Luthers neues Verständnis der Buße und die reformatorische Entdeckung, in: Zeitschrift für Theologie und Kirche 101 (2004), 281–291.

13 WA 1, 525, 4–23: „Memini, Reverende pater, inter iucundissimas et salutares fabulas tuas, quibus me solet dominus Ihesus mirifice consolari, incidisse aliquando mentionem huius nominis ‚poenitentia‘, ubi miserti conscientiarum multarum carnificumque illorum, qui praeceptis infinitis eisdemque importabilibus modem docent (ut vocant) confitendi, te velut e caelo sonantem excepimus, quod poenitentia vera non est, nisi quae ab amore iusticiae et dei incipit, Et hoc esse potius principium poenitentiae, quod illis finis et consummatio censetur. Haesit hoc verbum tuum in me sicut sagitta potentis acuta, coepique deinceps cum scripturis poenitentiam docentibus conferre, Et ecce iucundissimum ludum, verba undique mihi colludebant planeque huic sententiae arridebant et assultabant, ita, ut, cum prius non fuerit ferme in scriptura tota amarius mihi verbum quam ‚poenitentia‘ […], nunc nihil dulcius aut gratius mihi sonet quam ‚poenitentia‘. Ita enim dulcescunt praecepta dei, quando non in libris tantum, sed in vulneribus dulcissimi Salvatoris legenda intelligimus.“

14 So, freilich ohne deutlich die Konsequenzen für die Datierung der „reformatorischen Entdeckung“ und für die Einschätzung der Fehlerhaftigkeit der späteren Erinnerung zu ziehen: M. Brecht, Luthers neues Verständnis der Buße und die reformatorische Entdeckung.

15 Diese Datierung ist nicht ganz unstrittig: Berndt Hamm darauf verwiesen (in: Naher Zorn und Nahe Gnade. Luthers frühe Klosterjahre als Beginn seiner reformatorischen Neuorientierung, in: Ders., Der frühe Luther. Etappen reformatorischer Neuorientierung, Tübingen 2010, 25–64 [sowie in diesem Band; Anmerkung des Herausgebers]), daß die von Staupitz an Luder vermittelte Überzeugung schon in der ersten Psalmen-Vorlesung präsent ist, man also an die Zeit 1512/3 denken müßte. Er erwägt auch das Jahr 1508/9, also den ersten Wittenberg-Aufenthalt Luders, was mir angesichts der doch wohl zu diesem Zeitpunkt noch nicht so intensiven Bindung an Staupitz nicht zwingend erscheint.

16 E. Bizer, Fides ex auditu. Eine Untersuchung über die Gerechtigkeit Gottes durch Martin Luther, Neukirchen31966, 150.

17 A.a.O., 151.

18 M. Brecht, Martin Luther, Bd. 1: Sein Weg zur Reformation 1483–1521, 222.

19 Diese problematische Folgerung scheint Brecht (Luthers neues Verständnis der Buße und die reformatorische Entdeckung) nicht in den Blick genommen zu haben.

20 Siehe hierzu B. Ulmer, Konversionserzählungen als rekonstruktive Gattungen. Erzählerische Mittel und Strategien bei der Rekonstruktion eines Bekehrungserlebnisses, in: Zeitschrift für Soziologie 17 (1988), 19–33. Vor diesem Hintergrund sind in der Tat die Zeugnisse Luthers, die von einem plötzlichen Durchbruch sprechen, ernst zu nehmen, wie R. Staats (Augustins „De spiritu et littera“ in Luthers reformatorischer Erkenntnis, in: Zeitschrift für Kirchengeschichte 98 [1987], 28–47, hier: 47) fordert – aber mit dem gegenteiligen Ergebnis, daß sie gerade, wenn sie in ihrem literarischen Charakter ernst genommen werden, eher Zeugnis des Konversionsbewusstseins Luthers als eines tatsächlichen biographischen Vorgangs in seiner Frühzeit sind.

21 H.A. Oberman, „Iustitia Christi“ und „Iustitia Dei“. Luther und die scholastischen Lehren von der Rechtfertigung, in: Der Durchbruch der reformatorischen Erkenntnis bei Luther, hrsg. v. B. Lohse, Darmstadt 1968 (= WdF 123), 413–444, hier: 425.

22 WA 3, 549, 26f; vgl. auch die Randbemerkungen Luthers zu den Confessiones WA 9, 6–11.

23 A. Schindler, Art. Augustin/Augustinismus. I. Augustin, in: Theologische Realenzyklopädie, hrsg. v. G. Krause/G. Müller, Bd. 4, Berlin/New York 1979, 645–698, hier: 658–662.

24 M. Brecht, Luthers reformatorische Sermone, in: Fides et pietas. FS für M. Brecht, hrsg. v. C. Peters/J. Kampmann, Münster 2003 (= Historia profana et ecclesiastica 8), 15–32, hier: 15f., fordert geradezu, einen solchen Durchbruch anzunehmen, und nennt als Grund hierfür neben historischer Plausibilität die Bedeutung „für ein klares Verständnis von Luthers reformatorischer Konzeption“.

25 Siehe den Nachweis von K. Aland (Der Weg zur Reformation. Zeitpunkt und Charakter des reformatorischen Erlebnisses Martin Luthers, München 1965 [= Theologische Existenz heute. Neue Folge 123]), daß kein Ego-Dokument der frühen Jahre eine plötzliche Kehrtwende, wie sie die autobiographischen Berichte schildern, spüren läßt.

Martin Luther

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