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LIEBE IST PRÄSENZ

Mit der Liebe ist nichts vergleichbar, sie ist die einzige und wahre Wirklichkeit die bis in die Unendlichkeit hinein wirkt. Liebe ist zeitlos. Alles jedoch, was unser Denken konstruiert, entspricht nicht diesem großen zeitlosen ewigen Wunder. Denn das Denken bezieht sich immer auf Dinge, die in der Vergangenheit oder in der Zukunft liegen. Und auch das hat keine kreative, schöpferische Qualität. Sich etwas auszudenken, ist nicht kreativ, denn es verwandelt nur das Bekannte in immer neue Formen. Lebendige Liebe dagegen kreiert wirklich etwas Neues, etwas Nie-Dagewesenes. Sie nutzt das energetische Potenzial und manifestiert ihre göttliche Wahrheit auf immer neue Weise, indem sie Leben fördert und Entwicklung unterstützt. Sie schafft immer größere Weisheit und erfüllt sich in jedem Menschen auf einzigartige Weise.

Das Geheimnis der Liebe liegt in ihrer Präsenz. Sie existiert nur in der Gegenwart, in jedem Hier und Jetzt. Wer sich mit der Liebeskraft verbindet, schwimmt gelassen im Fluss des Lebens und erfährt den ganzen Reichtum seiner seelischen Entfaltung. Liebe ist nicht vergänglich, daher vermehrt sie sich auch ständig. Es ist fast nicht zu begreifen, dass Menschen diese Fülle nicht spüren oder beachten.

Sie IST die Zeit, die gerade geschieht, daher kann sie auch nicht vergehen. Nur das Denken teilt das Leben in Zeitabschnitte und Vergänglichkeiten, grenzt das Gestern vom Heute und das Heute von Morgen ab, sodass der Mensch beginnt, sich davor zu fürchten, etwas zu verlieren. Bliebe er in der emotionalen Verbundenheit mit seiner Innenwelt, die aus Liebe besteht, gäbe ihm diese Integration die Sicherheit, die er sucht.

Der Mensch hat sich in seinem Lebenskonzept für die Zeit entschieden, das bedeutet, für eine relative Planbarkeit, die er mit seinem Denken versucht, zu überwachen. Er schneidet sich so von jeder Spontaneität ab und folgt einer Idee, die ihn nur vermeintlich zufrieden macht. Er glaubt, die Ereignisse nicht nur planen, sondern auch kontrollieren zu können. Er rechnet nicht mit seinen Gefühlen, und wenn sie auftauchen, versucht er sie seiner Vernunft unterzuordnen. Das nennt er dann eine konstruktive Lösung und bemerkt dabei nicht, dass er sich von seinem Herzen ganz abschneidet.

Das Fatale daran ist, dass er selbst die Liebe in seinem Lebensplan einbauen möchte. Er behandelt sie wie eine berechenbare Komponente, die er auf Vor- und Nachteile hin untersuchen kann. Er bildet sich ein, dass er dann zu einem Zeitpunkt, den er terminlich festgelegt hat, die Liebe irgendwo irgendwie „abrufen“ könnte, weil es ihm gerade so gut passt. Genauso plant er das Kinderkriegen und seine Hochzeitstage. Er schreibt alles in seinen Kalender ein und erwartet dann, jeweils die dazu passenden Empfindungen zu haben. Als ob man Gefühle irgendwo bestellen könnte.

Liebe lässt sich jedoch nicht einfangen und in ein Konzept einfügen. Sie kommt meist geheimnisvoll, auf den Zehenspitzen, oder platzt mit einem großen Trara herein, ohne sich vorher anzukündigen. Sie versteckt sich vielleicht heimlich zwischen den Minuten eines wichtigen Meetings, kommt einem dazwischen, wenn man es besonders eilig hat, oder taucht unvermittelt auf, wenn man schon keine Hoffnung mehr auf sie hat. Wie und wann auch immer die Liebe in das Leben tritt – die Zeit steht sofort still und der ganze Planungsprozess wird unterbrochen. Der Gedankenlärm hört auf und unser Herz drängelt sich in die vorderste Reihe unserer Aufmerksamkeit.

Liebe lässt sich nicht planen.

Liebe heilt, Angst macht krank

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