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Das Ende. Börries, Freiherr von Münchhausen.

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1.

Alle deutschen Worte klingen heute gedämpft, —

Des Weltkriegs letzte Schlacht ist zu Ende gekämpft.

Wir sind es gewöhnt Einer gegen Drei zu stehn,

Aber was hilft Tapferkeit Eines gegen Zehn!

Ein Mann gegen zehn, — da wird der Schwertarm matt,

O, Gott, wenn der eine Mann noch Hunger hat!

„Sieg“ nennen’s die Feinde. Wir rechten um Worte nicht,

— Unsre Siege trugen immer ein ander Gesicht!

2.

Wir Volk haben diesen Krieg nicht gewollt und geplant,

Wir alle haben sein Kommen nicht geahnt.

Niemand, nicht einer von uns Millionen, trägt

Die Schuld am Hass, der sich hinter den Grenzen regt.

Aber als sie uns überfielen, da dachten wir,

Wir dürften uns wehren, wehrt sich doch auch das Tier.

Wir haben den Worten unserer Führer getraut,

Wir haben auf Gottes Gerechtigkeit gebaut, —

Gekrönter Spötter, wie recht behält dein Spott:

Mit den stärkeren Bataillonen war immer Gott!

3.

Das Volk, das Vierzehn hinein in die Gräben stieg,

Ist niedergetreten vom großen Mörder Krieg.

Ihr sucht und fragt (und wisst doch die Antwort schon!):

„Wo ist mein Bruder, mein Mann, mein Vater, mein Sohn?“

Das Volk, das Achtzehn hervor aus den Gräben kam,

Ist ein anderes Volk geworden in Grauen und Gram.

Wir sehn ihm traurig in das zerfurchte Gesicht,

Wir suchen Deutschland darin — und finden es nicht!

4.

Und doch, du Fremdling, — da hast du meine Hand:

Mein Bruder bist du, — und habe dich nie gekannt!

Geschmälert vom Hunger, von Wunden gelähmt und zerfetzt,

Brüder sind wir Überlebenden jetzt!

Auch du, du suchst ja, und findest dein Volk nicht mehr,

Auch dir ist bitter die süße Wiederkehr.

Mein Bruder, komm her und reich mir deine Hand:

Gemeinsam baun wir das neue Vaterland!

Im Felde unbesiegt

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