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11.1 Liste einiger hormonell wirksamer Chemikalien

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In der Kosmetik:

Diese Liste ließe sich noch deutlich verlängern!

Konservierungsmittel

Methylparaben

Propylparaben

Ethylparaben

Butylparaben

Parahydroxybenzoesäure (4 – Hydroxy benzoic acid)


UV-Filter (filtern bestimmte UV-Strahlen aus dem Sonnenlicht)

Ethylhexyl Methoxycinnamate

4-Methylbenzylidene Camphor

3-Benzylidene Camphor

Hydroxycinnamic acid


UV-Absorber (schützt das Produkt vor Sonneneinstrahlung, nicht die Haut)

Benzophenone


Haarfärbemittel, Kuppler bei der oxidativen Haarfärbung

Resorcinol


Conditioner für Haut und Haare

Cyclomethicone (Cyclotetrasiloxane)


Antioxidationsmittel, wirken antioxidativ (gegen das ranzig Werden)

BHA (Butylhydroxyanisol)

Schutz vor Bakterien, wirkt antimikrobiell (hilft, das Wachstum von Mikroorganismen auf der Haut zu hemmen)

Boric Acid


Denaturierungsmittel, macht Alkohol ungenießbar, Trägerstoff von Parfümölen

Diethylphthalate


Lösungsmittel

T-Butyl Methyl Ether


Hautpflegemittel

Hydroxycinnamic acid


Hautschutzmittel

Dihydroxybiphenyl


Emulgator, wirkt emulgierend (ändert die Grenzflächenspannung von Flüssigkeiten wie Wasser und Öl, damit sie zusammengemischt werden können)

Nonoxynol


ÜBERALL

Weichmacher: Phthalate, Bisphenol A (BPA), DEHP Bis(2-ethylhexyl)phthalat (auch Diethylhexylphthalat), alle Stoffe mit Phthalat als Endung, Nonylphenol und andere Alkylphenole

Schwermetalle: Quecksilber, Cadmium, Blei

Bromierte Flammschutzmittel: polybromierte Diphenylether (PentaBDE), Decabromdiphenylether (DecaBDE), Tetrabrombisphenol A (TBBPA) und Hexabromcyclododecan (HBCDD)

Organozinnverbindungen: Tributylzinnoxid (TBTO, TBT)

PFAS (Per- und polyfluorierte Alkylsubstanzen)

PAK-Verbindungen (natürlicher Bestandteil von Kohle und Erdöl): Naphthalin, Phenalen, Biphenyl, Anthracen und Benzopyren

Pestizide und Düngemittel


Beispiele für nachgewiesene oder vermutete Störungen durch einzelne Stoffe

PCB (Polychlorierte Biphenyle): Weichmacher und Flammschutzmittel

Ausreichend Belege für mögliche Endometriosen (chronische Erkrankung der Gebärmutter) und Myome der Gebärmutter beim Menschen sowie Myome, Tumore und Nebennierenprobleme bei Robben;

aussagekräftige experimentelle und molekulare Belege für die Unterdrückung der Schilddrüsenhormone bei allen Wirbeltieren;

Belege für die Beeinträchtigung der kognitiven Funktion bei Kindern;

eingeschränkte Belege für Prostata- und Brustkrebs beim Menschen und Genitalkrebs bei Seelöwen;

Belege für Immundysfunktion bei Meerestieren und beim Menschen;

eingeschränkte Belege für ein höheres Diabetesrisiko; wahrscheinlicher Beitrag zum Rückgang von fischfressenden Vögeln und Säugern


DDT (Dichlordiphenyltrichlorethan): Insektizid


Ausreichend Belege für Brustwarzenretention (Zurückziehen der Brustwarze), Hypospadie (Fehlbildung der Harnröhre), reduziertes Sexualorgangewicht, reduzierte anogenitale Distanz (der Abstand von Anus zu den Genitalien), verzögerte preputiale Trennung (Trennung der Vorhaut von der Eichel), abnormal kleiner Penis, mangelhafte Hoden, geringerer Testosteronspiegel beim Mann;

erhöhter Östradiolspiegel (ein Sexualhormon), abnormale Form der Eierstöcke bei der Frau

mögliche Ursache von Endometriose und von Störungen des Zyklus beim Menschen;

Verdünnung der Eischale, Feminisierung, homosexuelles Verhalten und Populationsrückgang bei Vögeln

Testosteronsenkung und Entmaskulinisierung bei Eisbären und Alligatoren, Intersexualität bei Fischen und Fröschen;

einige Hinweise auf Unterdrückung von Schilddrüsenhormonen in Meerestieren, Vögeln und Amphibien;

eingeschränkte Belege für Brustkrebs, Leukämie und Lymphdrüsenkrebs beim Menschen;

eingeschränkte Beweise für ein erhöhtes Fettleibigkeitsrisiko bei pränataler Exposition;

wahrscheinlicher Beitrag zum Rückgang von fischfressenden Vögeln und Säugern


BPA (Bisphenol A): dient vor allem als Ausgangsstoff zur Synthese polymerer Kunststoffe

Bisphenol A im Mutterleib verweiblicht Rattenjunge; selbst extrem niedrige Dosen bewirken typisch weibliche Zehenlängen – noch bei den Enkeln;

wirkt als Östrogen bei allen Wirbeltieren;

eingeschränkte Belege für Störung des Sexualzyklus;

Milchdrüse empfindlicher für Tumorentwicklung;

reguliert Fettgewebe über Östrogenrezeptoren in Fettzellen;

beeinflusst die Funktion von Betazellen, verstärkt Insulinresistenz und Glukoseintoleranz;

eingeschränkte Hinweise auf Diabetes und veränderte Leberfunktion beim Menschen;

Beeinflussung der Schilddrüsenhormone und Metamorphose bei Amphibien;

senkt Lernfähigkeit bei Weißfußmäusen, Einfluss auf Entfeminisierung und Hyperaktivität


PFOS (Perfluoroctansulfonsäure): Tensid, das zum Imprägnieren verwendet wird

kaum untersuchte Hinweise auf Rückgang der weiblichen Fruchtbarkeit und Änderung des Zyklus


HBCD (Hexabromcyclododecan): Flammschutzmittel

kaum untersucht, tritt häufig zusammen mit PDBE und PCB in Geweben in Erscheinung, manchmal mit ähnlichen Effekten assoziiert


PFOA (Perfluoroctansäure): Emulgator, z.B. bei der Herstellung von Teflon verwendet

bisher kaum untersucht, sehr eingeschränkte Hinweise auf Schwangerschaftsprobleme und Fettleibigkeit beim Menschen


DEHP (Bis(2-ethylhexyl)phthalat, auch Diethylhexylphthalat): Weichmacher

zahlreiche negative Effekte auf die Männlichkeit, ähnlich DDT


PBDE (Polybromierte Diphenylether): Flammschutzmittel

eingeschränkte Hinweise auf früh einsetzende Menstruation und Lageanomalie des Hodens beim Menschen;

Eischalenverdünnung, verzögerte Schlüpfung und geringeres Schlüpfgewicht bei Vögeln

starke Evidenz für Unterdrückung der Schilddrüsenhormone beim Menschen;

eingeschränkte Belege für kognitive Störungen;

mögliche Mitursache des Rückgangs von Meeressäugern


Triclosan: Bakterienhemmer

kaum untersuchte Hinweise auf Störung der Enzyme, die eine Rolle bei der Produktion von Testosteron und Östrogen spielen;

könnte gemäß wenigen Laborstudien negative Effekte auf den Reproduktionserfolg bei Männern und Frauen haben;

eingeschränkte Hinweise auf Zusammenhang mit Heuschnupfen und Allergien


Atrazin: Herbizid (Unkrautbekämpfungsmittel)

Störung des Sexualzyklus bei Ratten, Intersexualität bei Fröschen, Immundepression nach pränataler Exposition bei Ratten, Amphibien und Fischen


Vinclozolin: Fungizid (tötet Pilze und Sporen)

Anti-Androgen, das bei männlichen Nagern das Testosteron senkt, Hypospadie (Fehlbildung der Harnröhre) und Lageanomalie des Hodens verursacht, die Brustwarzenentwicklung stört und den Penis verkleinert;

bei Kaninchen Feminisierung und Verlust sexuellen Interesses; Maskulinisierung der Weibchen;

gestörtes Geschlechterverhältnis in Experimentalstudien mit Fischen;

geringere Eiablage und Reproduktion bei Vögeln;

mögliches Karzinogen


Fluoxetin: Wirkstoff gegen Depressionen

beeinflusst möglicherweise Sexualhormone und Reproduktion sowie das Futterverhalten bei Fischen und anderen Wasserwirbeltieren;

geringeres Wachstum von Kaulquappen aufgrund reduzierten Futterverhaltens;

verfrühte Eiablage und nicht überlebensfähige Larven bei Süßwasserweichtieren


Levonorgestrel: Wird zur hormonellen Empfängnisverhütung eingesetzt

kaum untersucht, kann den Reproduktionserfolg und Eiablage weiblicher Fische und das sexuelle Interesse männlicher Fische einschränken


Methylquecksilber

hinreichend untersucht, überschreitet die Blut-Hirn-Schranke und senkt den Spiegel von Enzymen mit wichtiger Funktion bei Reproduktion, Kognition, Wachstum und Entwicklung bei Wirbeltieren;

erhöhte Exposition von Fischen und Amphibien beeinträchtigt die Reproduktion, das Flucht- und Futterverhalten;

wirkt bei Wasservögeln negativ auf Balzverhalten und Partnerwahl


Schwermetalle: Blei

Blei sammelt sich bei der Aufnahme durch Nahrung und Atemluft im menschlichen Organismus an und wirkt schon in geringen Spuren als chronisches Gift. Es reichert sich in Knochen, Zähnen und im Gehirn an und beeinträchtigt die Funktionsfähigkeit des Nervensystems;

besonders Kinder sind gefährdet, sie zeigen oft Intelligenz-, Lern- und Konzentrationsstörungen;

auch die Immunabwehr kommt bei Bleivergiftungen zu Schaden, daraus folgt eine erhöhte Infektanfälligkeit.


Schwermetalle: Cadmium

Cadmium hat sich im Tierversuch als krebserregend erwiesen und ist erbgut- und fruchtschädigend;

die orale Aufnahme von löslichen Cadmium-Salzen kann Erbrechen und Störungen im Verdauungstrakt, Leberschädigungen und Krämpfe verursachen;

die Inhalation von Cadmium-Dämpfen ruft Reizungen der Atemwege und Kopfschmerzen hervor;

chronische Vergiftungen äußern sich durch den Ausfall des Geruchsvermögens, Gelbfärbung der Zahnhälse, Blutarmut und Wirbelschmerzen, im fortgeschrittenen Stadium durch Knochenmarkschädigungen und Osteoporose;

die Anreicherung von Cadmium in der Leber und vor allem in der Niere ist besonders bedenklich. Bei Rauchern wurden etwa doppelt so hohe Gehalte von Cadmium als bei Nichtrauchern festgestellt


Schwermetalle: Kupfer

eine stark überhöhte Kupferzufuhr über Wasser oder Nahrungsmittel kann bei Säuglingen und Kleinkindern, deren Kupferstoffwechsel noch nicht vollständig ausgebildet ist, zur frühkindlichen Leberzirrhose führen


Schwermetalle: Quecksilber

metallisches Quecksilber kann als Quecksilberdampf über die Lunge in den Körper aufgenommen werden;

es reizt die Atem- und Verdauungswege, kann zu Erbrechen mit Bauchschmerzen führen und auch Schäden an Nieren und am Zentralnervensystem hervorrufen


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