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3. Textanalyse und -interpretation
3.1 Entstehung und Quellen

ZUSAMMENFASSUNG

 Zu Herzsteine inspiriert wurde Hanna Jansen 2007 durch eine Begegnung mit einer ruandischen Überlebenden.

 Beim Schreiben von Herzsteine griff sie auf Erlebnisse und Eindrücke zurück, die sie während eines Ruanda-Besuchs mit ihrem Pflegesohn 2011 sammeln konnte.

 2012 erschien Herzsteine im Peter-Hammer-Verlag, Wuppertal.

2007 nahm Hanna Jansen am Londoner „Human Rights Watch Festival“ teil, wo sie aus Über tausend Hügel wandere ich mit dir las. Nach der Lesung sprach eine Frau aus dem Publikum Jansen an und berichtete ihr von der Wirkung, die dieses Buch auf sie gehabt hatte (vgl. S. 193 ff. Nachwort). Die Frau war eine Überlebende des Genozids, nach Großbritannien emigriert und außerdem Mutter eines 13-jährigen Jungen. Dieser Junge hatte Über tausend Hügel wandere ich mit dir gelesen, und als Folge dieser Lektüre seine Mutter eindringlich gebeten, dieses Buch ebenfalls zu lesen. Die Frau las das Buch und danach konnte sie ihrem Sohn ihre persönliche Geschichte erzählen.[11] Diese Begegnung und diese Informationen inspirierten Jansen zu Herzsteine. Kernpunkt des Romans sollte dabei die Frage nach den Folgen des traumatischen Geschehens sein:

„Wie, habe ich mich gefragt, sieht das Leben der Nachgeborenen der Überlebenden aus? Welche Auswirkungen hat es auf sie, was ihren Müttern oder Vätern widerfahren ist? Und wie gehen Letztere mit ihren Erfahrungen gegenüber ihren Kindern um? Ist es überhaupt möglich, sich dem Trauma gemeinsam zu nähern?“ (Nachwort, S. 193)

Hanna Jansen schrieb ein Jahr an diesem Roman, unterstützt durch ein Autorenstipendium des Landes NRW.

In das Buch eingeflossen sind eigene Eindrücke und Erfahrungen, die Jansen in Ruanda gesammelt hatte. 2011 reiste sie zusammen mit ihrem ruandischen Adoptivsohn Jano zu dessen überlebender Familie. Mit ihm zusammen besuchte sie seine Großmutter und auch das Kigali Genocide Memorial in Gisozi, wo Janos Vater in einem Massengrab beigesetzt liegt. Diese Besuche verarbeitet sie in Herzsteine. Sie lässt Sam die Gedenkstätte besuchen, Janos überlebende Großmutter ist die Vorlage für Mama Munyemana im Text.

Für Jansen war es wichtig, multiperspektivisch[12] zu erzählen. In einem Interview äußerte sie sich dazu wie folgt:

„Die Geschichte multiperspektivisch zu erzählen, war eine bewusste Entscheidung, zu der es für mich keine Alternative gab. So konnte ich die Auswirkungen des Traumas der Mutter auf die Familie am besten zeigen, die unterschiedlichen Verflechtungen greifbarer machen, auch die Bezüge zwischen Vergangenheit und Gegenwart.“[13]

Bei der Gestaltung der Figuren war Jansen Authentizität wichtig. Einerseits sollten sie natürlich Handlungsträger sein, sie sollten aber auch eine Weiterentwicklung vollziehen können. Aus diesem Grund war für Jansen das Romanende nicht von Beginn an festgelegt, sondern ein Ergebnis der Entwicklung der Figuren im Laufe des Schreibprozesses.

2012 erschien Herzsteine erstmals im Wuppertaler Peter-Hammer-Verlag. Inzwischen wird der Roman in der Verlagsgruppe Beltz aufgelegt und wird als Schullektüre eingesetzt.

Herzsteine von Hanna Jansen. Königs Erläuterungen Spezial.

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