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Lisa

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Mit weichen Knien stand ich am Flughafen von Kairo. Was hatte ich mir bloß dabei gedacht? Ein Polizist musterte mich aufmerksam. Suchten die mich etwa? Ich war atemlos. Was sollte aus Leonie werden, wenn sie mich auch verhafteten? Ich setzte mich mit meinem kleinen Koffer auf eine Bank und versuchte, mich zu beruhigen. Der Polizist verlor das Interesse an mir.

Es folgte eine tagelange Irrfahrt durch Kairo. Ich hoffte, dass der Anwalt etwas herausfinden würde. Denn ich kam bei meiner Suche nicht voran. Ägyptische Beamte schickten mich von einer Polizeistation zur nächsten. Es waren wohl dutzende Polizeistationen, in denen ich zu den Beamten, von denen die wenigsten Englisch sprachen, immer wieder das gleiche sagte. »Hannes Führinger?«

Alle reagierten, sinngemäß, gleich. »Er war hier. Wo er jetzt ist, wissen wir nicht.«

Nach drei Tagen, als ich gerade unterwegs zu einer weiteren Polizeistation war, rief mich der Anwalt an. »Es sieht schlecht aus«, sagte er. »Ihr Mann befindet sich im Tora-Gefängnis. Ich habe mich um eine Besuchserlaubnis bemüht, bekomme aber keine. Ich kann nur versuchen, Sie bei einer der Anhörungen in das Gerichtsgebäude zu bringen. Ich kann Ihnen allerdings nicht garantieren, dass das funktioniert. Das alles ist so schwierig, weil die Staatssicherheit für den Fall zuständig ist.«

Al Qanater

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