Читать книгу Das verlorene Paradies - und wie wir es zurückgewinnen - Hanno Herbst - Страница 17
Vielfacher Zwang in den Kirchen und Gemeinden ist nicht Jesu Wille!
ОглавлениеJesus will uns kein Gebot geben, nur raten will Er uns, was wir für unsere Seele tun sollen. Denn auch Seine Liebelehre ist kein Gebot, weil die Liebe aus freiem Willen geübt werden muss, soll sie uns Erfolg bringen.
Ein Liebeswerk setzt auch die Liebe im Herzen voraus.
Niemals sagt Jesus zu uns: „ihr müsst“, sondern stets: „ihr sollt“.... Ein Zwang ist ein Gesetz, dessen Nichterfüllen Strafe nach sich zieht. Gott aber straft uns nicht, wenn wir das Gesetz der Liebe übertreten, weil dieses wohl an sich ein Gesetz ist, d.h. Seiner ewigen Ordnung angepasst, Er aber als Gesetzgeber, Der in Sich die Liebe Selbst ist, uns nicht bestraft, weil dies Seiner Liebe widerspricht.
Er kann uns nur warnen, ohne Liebe zu leben, also uns raten, uns selbst zur Liebe zu formen, um Seligkeit genießen zu können, die wir ohne die Liebe niemals empfinden. Was wir aber als Gebot befolgen, wird uns keine Seligkeit bringen. Also ist Jesus auch ein Gegner jeglichen Zwangs, weil die Freiheit das Anrecht des Wesens ist, das aus Ihm hervorgegangen ist.
Uns Menschen ist jeder Zwangszustand bewusst. Wird uns der freie Wille beschnitten, so verstößt das gegen Gottes ewige Ordnung, da Er uns den freien Willen gegeben hat, den wir nach eigenem Ermessen nutzen können und sollen.
Und nun urteilen wir doch einmal selbst, wer gegen Gottes ewige Ordnung verstößt, indem wir uns anschauen, wo Zwang die Menschen bestimmt zu ihrem Lebenswandel. Gott kann den Zwang als geistiges Erziehungs-mittel nicht gutheißen, denn im Zwang wird kein Mensch zur Höhe streben.
Wo also Zwang angewendet wird zur geistigen Entwicklung, dort werden wir widergöttliches Wirken erkennen können, und Zwang ist überall dort, wo eine Strafe angedroht oder ein Lohn versprochen wird, denn beides sind Druckmittel, die den Menschen bestimmen sollen zu seiner Lebensführung.
Und Zwang ist überall da, wo sich Organisationen bilden, die ihre Mitglieder durch Maßnahmen zu fesseln suchen, sie also unfrei machen in ihrem Denken und Handeln! Zwang ist auch dort, wo nicht geduldet wird, dass sich die Menschen auch wo anders Kenntnisse verschaffen, wenn sie also frei aus sich heraus forschen und zur Wahrheit zu gelangen suchen.
Jede Unfreiheit des menschlichen Willens ist nicht nach Gottes Willen, denn wofür sich der Mensch dereinst verantworten muss, das setzt auch seine Willensfreiheit voraus. Wo immer die Menschen zu ihrem Lebenswandel verpflichtet werden, durch Gebote oder Drohungen jeglicher Art, dort wird nicht Jesu Wille vertreten, sondern der Wille dessen, der Sein Gegner und also unser Feind ist, wenngleich Jesu Name im Mund geführt wird.
Denn aus der Unfreimachung des Willens gehen zahllose Irrlehren und zahllose Vergehen gegen Gottes Willen hervor. Es darf niemals der Wille eines Menschen als so unfehlbar richtig gelten, dass Tausende von Menschen blindlings ihm folgen und ihren Willen selbst nicht gebrauchen oder gegen ihren Willen zu denken und zu handeln gezwungen werden.
Selbst JESU reine, von oben uns heute in Seiner Wiederkunft neu zugeleitete Lehre (siehe letzter Abschnitt dieses Buches: „Die Neuoffenbarung“) darf nicht zwangs-mäßig den Menschen gegeben werden, sondern frei aus sich heraus sollen sie sich dafür oder dagegen entscheiden. Um so weniger eine Lehre, die nicht mehr so unverfälscht ist, wie Jesus Selbst sie auf Erden gepredigt hat, und wie wir sie heute vielfach in den übersetzten Bibeln oder Wortverkündungen vorfinden!
Immer muss den Menschen die Pflicht und auch das Recht zugebilligt werden, von Mitmenschen ihnen zugeleitetes Geistesgut zu prüfen und zu beurteilen. Und so die reine Lehre gepredigt wird, soll dies in Liebe geschehen, und die innere Überzeugung wird den Lehrenden dann die rechten Worte finden lassen, den Mitmenschen dafür zu gewinnen, doch jeglicher Zwang soll unterbleiben!
Der Mensch, der glaubenswillig ist und Gott sucht, der erkennt Ihn auch und kann überzeugt glauben. Er wird dann auch aus eigenem Antrieb die Liebe üben, doch nicht mehr aus Pflicht, sondern aus Liebe zu Ihm, an Den er glaubt.
Zwang tötet die Liebe, und jedes Werk der Liebe ist dann nur eine mechanische Ausübung, die von Jesus nicht gewertet werden kann. Du sollst lieben, weil jeglicher Aufstieg die Liebe zur Bedingung macht, doch wirst du nicht gezwungen, du kannst auch dazu nicht gezwungen werden, weil dann die Liebe nicht Liebe wäre!
Bedenken wir das wohl und erkennen, welchen Irrtum das Verbreiten der Liebelehre des Herrn ist auf dem Wege konfessioneller Bestimmungen. Alles, was der Mensch tut zur Erlangung des ewigen Lebens, setzt Willensfreiheit voraus, also darf ihm kein Gebot gegeben werden, dessen Erfüllung mit Lohnverheißung oder Strafandrohung erzwungen wird. Er soll nur belehrt werden über Jesu Gebot der Liebe, das allein bedeutungsvoll ist und von dessen Erfüllen das ewige Leben abhängt.