Читать книгу Atlan-Paket 16: Im Auftrag der Kosmokraten (Teil 2) - Hans Kneifel - Страница 141
7.
ОглавлениеDie Stimmung im Amtssitz des Planetars war bedrückend. Immer deutlicher war in den letzten Stunden geworden, dass die Bewohner des Planeten ohnmächtige Opfer einer unfassbaren Macht geworden waren, der sie nichts entgegenzusetzen hatten. Mehrfach hatte dieser Angreifer aus dem Unsichtbaren seine Macht entfaltet, ohne dass die Betroffenen auch nur die geringste Ahnung gehabt hätten, wozu das alles diente.
»Ich komme mir vor wie das Opfer einer Geiselnahme«, sagte Dhota leise. »Nur hat sich unser Geiselnehmer bis jetzt nicht mit Forderungen bei uns gemeldet.«
»Und das ist es, was dich nervös macht«, vermutete Seealee. Dhota nickte.
Über der Stadt spannte sich jetzt wieder ein strahlend blauer Himmel. Sytts Strahlen erwärmten die Luft und schmolzen den Schnee und das Eis, das der Sturm hinterlassen hatte.
Die Auswirkungen hatten nicht lange auf sich warten lassen. Das Kanalisationssystem war mit dieser gewaltigen Menge Wasser nicht fertig geworden. Keller waren vollgelaufen, auf den Straßen stand das Wasser stellenweise kniehoch. Die Stadt lag in der Ebene, und ihre Oberfläche wies nur eine geringe Neigung auf, daher würde es geraume Zeit dauern, bis sich die Verhältnisse wieder normalisierten.
»Wo ist eigentlich Crahn?«, wollte Dhota wissen.
Seealee zuckte die Schultern.
»Ich habe nicht die geringste Ahnung«, sagte sie.
Dhota sah Opallo an, der antwortete mit der gleichen Geste.
»Er war mit mir im Museum für Naturkunde«, erinnerte sich Dhota. »Unten im Keller.«
»Dort kann er nicht sein, wir haben danach das Gebäude abgesucht. Von Crahn keine Spur.«
»Wahrscheinlich ist er zu Hause, bei seiner Familie«, vermutete Seealee. Sie wusste, wie unglaubwürdig das klang – Crahn würde in einem solchen Notfall im Haus des Planetars zu finden sein, das entsprach seinem Charakter.
»Sehen wir einfach nach«, schlug Dhota vor. Er griff zum Interkom und wählte Crahns Privatanschluss. Nach kurzer Zeit war die Verbindung hergestellt. Crahns Frau meldete sich. Ihre Stimme klang besorgt.
»Gut, dass du anrufst, Dhota«, sagte sie nach der kurzen Begrüßung. »Geht es Crahn gut?«
»Ich nehme es an«, antwortete Dhota rasch. »Bei euch hat er sich nicht gemeldet?«
Crahns Frau schüttelte den Kopf. Im Hintergrund waren drei der fünf Kinder zu sehen, die Crahn abgöttisch liebte.
»Wahrscheinlich leistet er irgendwo in der Stadt Katastrophenhilfe – du kennst ihn ja, immer da zu finden, wo die Not am größten ist.«
Ein schwaches Lächeln erschien auf dem Gesicht von Crahns Frau.
»Ich werde ihm sagen, sobald ich ihn sehe, dass er sich bei dir meldet. Einverstanden?«
Crahns Frau presste die Lippen aufeinander. Es war zu sehen, dass sie auf Dhotas Beschwichtigungsgerede nicht hereingefallen war und sich große Sorgen um ihren Mann machte.
Der Bildschirm verdunkelte sich wieder.
»Weißt du, dass du ein lausig schlechter Lügner bist?«, fragte Seealee.
»Ja«, antwortete Dhota knapp. »Also, wo steckt Crahn. Hat irgend jemand eine Idee?«
Opallo hob die Schultern und ließ sie wieder fallen.
»In der Stadt geht es drunter und drüber«, sagte er ratlos. »Wie sollen wir da herausfinden, wo ein bestimmter Mann geblieben ist.«
Dhota wollte gerade antworten, als sich wieder der Interkom meldete. Ein Mann aus Dhotas Vorzimmer war am Apparat.
»Dhota, wir bekommen fortlaufend Anfragen, wo dieser oder jener Bürger geblieben ist«, sagte er eilig. »Die Leute machen sich große Sorgen wegen ihrer Angehörigen.«
»Vertrösten«, entschied Dhota. »Verweise auf das Chaos in der Stadt.«
»Das versuche ich, aber einige lassen sich nicht abwimmeln. Wie es scheint, sind ein paar Leute während des Schneesturms aus ihren Häusern verschwunden.«
Dhotas Brauen wölbten sich nach oben.
»Spurlos?«
»Das ist es ja gerade«, sagte der Anrufer drängend. »Im Haus sind sie nicht, und draußen können sie auch nicht sein, sonst müsste man ihre Spuren im Schnee sehen können.«
Dhota holte tief Luft.
»Wie viele?«
»Bis jetzt mindestens dreißig«, bekam er zu hören. »Allein aus dem engeren Gebiet um die Hauptstadt.«
Dhota wechselte einen raschen Blick mit Seealee. Die Angelegenheit schien dem Höhepunkt zuzustreben. Der Unbekannte schlug nun offenbar gezielt zu.
»Liste«, forderte Dhota.
Auf dem Monitor erschien wenig später die Aufstellung.
»Hm«, murmelte Dhota. »Einen Teil der Leute kenne ich.«
Er ließ von der Positronik Einzelheiten der Personalakten darstellen.
»Frauen und Männer, ohne erkennbare Präferenz«, stellte Opallo fest.
»Und nicht ein einziges Kind«, murmelte Seealee. »Wenn das auch eine Naturkatastrophe wäre wie Vulkanausbrüche und Schneestürme, müsste es jede Altersgruppe gleichermaßen treffen.«
Dhota stieß ein wütendes Knurren aus.
»Seht euch das an«, sagte er grimmig. »Da habt ihr die Gemeinsamkeit – jeder einzelne, ob Mann oder Frau, bekleidet einen hohen Posten in der Verwaltung, Wirtschaft oder Raumfahrt. Ein paar unserer Spitzenwissenschaftler sind ebenfalls verschwunden.«
Die Positronik hatte die Statistik bereits durchgerechnet. Dhota starrte mit zusammengepressten Kiefern auf die lakonische Bemerkung des Rechners am Bildrand.
Wahrscheinlichkeit für Zufallsereignis niedriger als eins zu 10-12, konnte er dort lesen.
Seealee atmete tief durch.
»Was nun?«, fragte sie leise.
»Warten«, stieß Dhota zischend hervor. »Etwas anderes können wir gar nicht tun. Warten, bis sich die Entführer bei uns melden und uns ihre Forderungen übermitteln. Dann sehen wir weiter.«
»Was könnte man von uns verlangen?«, rätselte Opallo. »Ausgerechnet von Rawanor. Wir sind arm, wenigstens nach den normalen Maßstäben von Manam-Turu.«
»Wir werden es herausfinden«, murmelte Dhota. »Und ich fürchte, wir werden dabei eine Überraschung erleben.«
»Was hältst du davon, nach Aklard um Hilfe zu funken«, sagte Seealee zögernd.
»Das läuft auf eine Bankrotterklärung hinaus«, sagte Dhota nachdenklich. »Aber so groß ist meine Eitelkeit nicht, dass ich nicht alles tun würde, um den Verschwundenen zu helfen. Wer stimmt für Seealees Vorschlag?«
Zögernd hoben sich einige Hände.
»Noch nicht«, riet Opallo. »Erst wenn wir mehr wissen.«
»Dann kann es zu spät sein«, gab Dhota zu bedenken. Es war typisch für ihn, dass er – obwohl er mit Seealees Vorschlag nicht einverstanden war – diese Anregung gründlich durchdachte.
»Was hat Aklard zu bieten, was wir nicht auch hätten?«, wandte Opallo ein.
»Überlegene Technik«, antwortete Seealee sofort. »Ich gebe allerdings zu, dass es mehr eine Frage der Quantität als der Qualität ist.«
»Was wollen wir dann von Aklard anfordern?«
Seealee zögerte einen Augenblick.
»Mutanten«, sagte sie dann. Dhota stieß einen leisen Pfiff aus.
Opallo nickte zuerst, zögerte dann und schüttelte den Kopf.
»Die Idee ist gut«, gab er unumwunden zu. »Aber sie hat einen entscheidenden Haken.«
»Lass hören«, forderte Dhota. Opallo holte tief Luft.
»Auf Aklard stabilisiert sich die Lage«, sagte er dann. »Wohlgemerkt, sie stabilisiert sich – das heißt nicht, dass sie stabil wäre. Der Prozess ist noch im Gang. Dazu gehört als wichtiger Bereich, dass die Daila wieder lernen, zusammenzuleben – ob Mutanten oder nicht. Richtig so?«
»Bekannt«, sagte Dhota trocken. »Fahr fort.«
»Es gibt aber auf Aklard noch immer kleinere Gruppen, die alten Vorurteilen nachhängen. Dazu zählen Mutanten, die sich für etwas Besseres halten, und Ultra-Konservative, denen die Mutanten nach wie vor lästig und unerwünscht sind. Wenn wir jetzt von Aklard ausgerechnet Mutanten anfordern, heißt das im Klartext für Böswillige: Aha, seht ihr, ohne Mutanten sind die Daila nicht in der Lage, ihre Probleme zu lösen.«
»Reichlich überspitzt«, kommentierte Seealee.
Opallo hob beide Hände.
»Das weiß ich«, sagte er anklagend. »Es ist Unfug. Aber man wird auf Aklard so denken – und damit haben wir diesem uralten Streit neue Nahrung gegeben.«
Wut stieg in Seealee auf. Sie schlug mit der Faust auf den Tisch. Dhota, der das Temperament seiner Frau kannte, grinste in sich hinein.
»Bei allen Sternengöttern«, legte Seealee los. »Wir haben hier eine größere Zahl spurlos verschwundener Daila, die unsere Hilfe brauchen. Da sollte uns jedes erreichbare Mittel recht sein – und du, Opallo, kommst uns mit Rücksichten auf die Innenpolitik von Aklard.«
»Das tue ich«, sagte Opallo. Er hatte sich aufgerichtet und sah Seealee offen an.
Seealee fixierte Opallo, als wollte sie ihn mit den Augen aufspießen, dann entspannten sich ihre Gesichtszüge. Sie lächelte.
»Einverstanden«, sagte sie. »Ich teile deinen Standpunkt nicht, ich akzeptiere ihn als vertretbar.«
Opallo stieß einen kaum hörbaren Seufzer aus.
Dhota sah sich kurz um.
»Wer ist dafür, Aklard um Hilfe zu bitten?«
Die Mehrheit war dagegen; sichtlich war auch Dhota damit einverstanden.
»Wir sollten uns etwas einfallen lassen, wie wir uns auf eventuelle Forderungen einstellen können«, schlug Dhota vor.
»Dazu müsste man erst einmal wissen ...«
Aus dem Vorzimmer kam Lärm. Dhota sprang auf. Jemand öffnete die Tür.
»Crahn!«, rief Dhota aus. »Wo, bei allen Erdteufeln, hast du gesteckt?«
Crahn sah die Versammlung mit dem Ausdruck höchster Verwunderung an.
»Gesteckt? Wovon redest du?«
Dhota führte Crahn zu einem Sitzplatz. Crahn zierte sich zuerst, ließ sich dann aber doch in den Sessel fallen.
»Du behandelst mich, als wäre ich krank«, stellte er kopfschüttelnd fest. »Was wird hier eigentlich gespielt – wieso ist die Stadt überschwemmt?«
Dhota kniff die Augen zusammen.
»Wo bist du in den letzten achtundvierzig Stunden gewesen?«, fragte er langsam. »Hier hat man dich vermisst.«
Crahn schüttelte den Kopf.
»Ich weiß nichts davon, dass ich verschwunden gewesen sein soll«, behauptete er.
Der Mitarbeiter aus Dhotas Vorzimmer erschien auf der Schwelle. Er wirkte aus der Fassung gebracht.
»Die Verschwundenen ...«, stotterte er. »Sie tauchen wieder auf ...«
»Ich begreife gar nichts mehr«, empörte sich Crahn. »Was wird hier eigentlich gespielt?«
Dhota führte ihn zum Fenster.
»Siehst du das Wasser? Es ist das Ergebnis eines furchtbaren Schneesturms, der über die Stadt hereingebrochen ist. Und du weißt nichts davon.«
Seealee sah, wie Crahn blass wurde. Er sah auf seine Uhr, und sein Gesicht wurde blutleer. Er musste sich setzen.
»Wie sieht deine Erinnerung aus?«, fragte Dhota sanft. »Wir waren zusammen in dem Museum ...«
Crahn nickte.
»Und danach bin ich auf dem kürzesten Weg hierher gekommen«, stieß er hervor. »Aber meine Uhr ... ich begreife das nicht.«
Dhota, der sich leicht über den Sitzenden gebeugt hatte, richtete sich wieder auf.
»Es wird vermutlich bei allen Verschwundenen dasselbe sein«, sagte er halblaut. »Sie tauchen wieder auf und können sich an nichts erinnern.«
Opallo murmelte einen Fluch. Auch er war bleich geworden.
Seealee konnte deutlich spüren, dass die Angst in der Runde stieg. Die Ereignisse wurden mit jeder Stunde bedrohlicher – zugleich aber wurden sie auch immer unerklärlicher, und daher rührte die Angst. Der Gegner aus dem Unsichtbaren schien völlig ziel- und planlos zuzuschlagen.
»Wir könnten sein Gedächtnis erforschen«, murmelte Opallo.
»Wie?«, fragte Dhota scharf. »Chemie – mit Wahrheitsdrogen? Oder mit einer Psycho-Sonde, bei der er das Risiko eingeht, zum lallenden Idioten zu werden?«
»Wir brauchen Informationen!«, schrie Opallo aufgeregt. »Wir brauchen jeden Krümel Information, der nur zu bekommen ist. Natürlich will ich Crahn nicht schaden. Kannst du nicht verstehen, dass ich es langsam mit der Angst zu tun bekomme?«
Dhota nickte.
»Natürlich«, antwortete er und sah Opallo an. »Ich habe auch Angst, weil ich nicht begreifen kann, was auf Rawanor eigentlich vorgeht.«
»Bis jetzt ist kein größerer Schaden entstanden«, gab Crahn zu bedenken.
»Noch eine Überraschung wie die letzten, und die Stadt ist ein Trümmerhaufen«, gab Opallo zurück. »Wir werden jahrelang arbeiten müssen, um all diese Schäden wieder auszubessern. Unsere Planung können wir in den Konverter werfen.«
»Wichtig sind zunächst einmal Leben«, sagte Dhota. »Diese Überraschungen, wie Opallo sie genannt hat, haben Tote gekostet. Passivität können wir uns nicht leisten, zumal wir nicht wissen, was sich unser unsichtbarer Gegner als nächstes ausdenken wird.«
Opallo schwankte hin und her. Seine Gesichtszüge hatten sich erschreckend verändert. Nackte Verzweiflung beherrschte den Mann.
Seealee sah, wie er zum Fenster taumelte. Einem Instinkt folgend, eilte sie zu ihm.
Das Fenster stand offen, warme Luft strömte durch die Öffnung in Dhotas Amtsräume.
»Opallo!«, schrie Dhota auf.
Seealee schlug zu, ohne zu zögern. Sie traf Opallo richtig, und der Mann brach betäubt zusammen – eine Sekunde, bevor er seinen erkennbaren Willen hatte in die Tat umsetzen können.
»Seealee!«, rief Dhota erschüttert. »Woher wusstest du ...?«
Die Mitglieder der Versammlung starrten auf Seealee, dann auf Opallos reglosen Körper. Er lag genau vor dem Fenster.
»... dass er springen wollte?«, fragte Seealee. Sie hatte Mühe, das Erlebnis seelisch zu verdauen. Auch ihr saß der Schreck in allen Gliedern. »Ich weiß nicht ... plötzlich hatte ich eine Ahnung.«
Sie sah die anderen Daila im Raum an.
»Ich bin keine Mutantin«, stieß sie zwischen den Zähnen hervor.
»Das hat niemand behauptet«, versuchte Dhota sie zu beruhigen.
»Aber jeder gedacht«, gab Seealee giftig zurück. »Ich kann es an ihren Gesichtern ablesen.«
Dhota legte seinen Arm um Seealee und führte sie zu einem Sitz.
»Beruhige dich«, sagte er sanft. »Wir sind alle ziemlich mit den Nerven am Ende.«
Crahn war aufgestanden und zu Opallo hinübergegangen. Der kam langsam wieder zu sich.
Mit einem leisen Stöhnen griff er sich an den Körper. Seealee hatte mit ziemlicher Kraft zugeschlagen.
»Was ist passiert?«, fragte Opallo. Er sprach undeutlich, als wäre er betrunken. »Was starrt ihr mich so an?«
Dhota baute sich vor ihm auf und starrte ihm in das Gesicht, das leicht schmerzverzerrt war.
»Weißt du noch, dass du aus dem Fenster springen wolltest?«, fragte Dhota halblaut.
»Fenster? Seid ihr alle verrückt geworden? Warum sollte ich ...«
Er verstummte, sah zu Crahn hinüber, der am ganzen Körper zitterte. Opallo wurde bleich.
»Ich habe wirklich ...?«
Dhota nickte. Opallo drehte sich herum und starrte das offene Fenster an. Er schwankte. Hätte Dhota ihn nicht gestützt, wäre er zusammengebrochen.
»Das ist nicht wahr ...«, murmelte Opallo erschüttert.
Dhota führte ihn zu einem Sitz.
»Die nächste Stufe der Eskalation ist erreicht«, sagte Dhota dumpf. »Zuerst die Natur des Planeten, die Tiere, dann das Wetter und unsere Körper – und jetzt, so sieht es aus, greift der Feind nach unseren Seelen.«
Eine beklemmende Stille trat ein.
»Du willst damit sagen ...«
»Dass Crahns Verschwinden samt nachfolgendem Gedächtnisverlust ebenso auf das Konto unseres unsichtbaren Angreifers geht wie der Selbstmordversuch von Opallo, an den er sich bezeichnenderweise nicht mehr erinnern kann.«
»Und was sollen wir dagegen tun?«, fragte Seealee.
Dhota zuckte hilflos mit den Schultern.
»Ich weiß es nicht«, antwortete er mit einer Stimme, wie sie Seealee noch nie bei ihm gehört hatte. Zum ersten Mal, seit sie Dhota kannte, machte er den Eindruck eines Mannes ohne Hoffnung.
»Aber was will der Unsichtbare von uns?«, rief Crahn aus.
Dhota zuckte wieder mit den Schultern.
»Vielleicht ...«, sagte er niedergeschlagen und setzte sich, »verfolgt unser Feind gar keinen bestimmten Plan. Vielleicht will er nur mit uns spielen.«
»Das nennst du ein Spiel?«, rief Crahn und deutete auf Opallo.
»Für uns ist es keines – aber vielleicht für ihn. Möglich, dass er uns einfach nur quälen will.«
»Oder er möchte, dass wir den Planeten aufgeben«, sagte Seealee.
»Rawanor verlassen – niemals«, entfuhr es Opallo. »Unter gar keinen Umständen.«
»Du hast erlebt, was unser Feind mit uns veranstalten kann, ohne dass wir imstande sind, etwas dagegen zu unternehmen«, sagte Dhota seufzend. »Möglich, dass uns noch etwas einfällt – aber ich sehe da ehrlich gesagt schwarz. Der Gegner ist uns überlegen.«
»Wir werden nicht aufgeben«, stieß Crahn hervor.
Dhota leckte sich die Lippen.
»Ein Tag noch«, sagte er leise und sah einen nach dem anderen an. »Danach werde ich Aklard um Hilfe bitten – notfalls um eine Evakuierungsflotte.«
Niemand widersprach ihm.