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Teil 1, Kapitel 5.
ОглавлениеDie Welt hat sich verändert
In Leons Kindheit und Jugend hat es in Berlin Bandenkriege gegeben. Dann hat sich das Klima verändert. Stürme, Starkregen, Dürren, Hungersnöte und dieser gewaltige Temperaturanstieg, der die Pole und Gletscher schmelzen ließ, und den Permafrost aufweichte, so dass tausende Tonnen von Gestein abbrachen und in Richtung Tal stürzten. Der Meerwasserspiegel hatte sich erhöht und zu gigantischen Sturmfluten und Orkanen geführt. Schlimm sind die lokal auftretenden lokalen Unwetter im Zuge des Global Weirding, die manchmal urplötzlich auftreten und massive Zerstörungen hinterlassen. Als Begleiterscheinung der Erhöhung der Welttemperatur waren neue Krankheiten entstanden. Pilze, Flechten, Viren hatten sich verändert. Tausende von Tier- und Pflanzenarten sind heute ausgestorben. Die Welternährung konnte nur durch gezielte Programme und genveränderte Pflanzensorten gesichert werden. Die Menschheit ist an die Grenzen der Belastbarkeit gestoßen. Dabei hatte die Erde in den letzten Jahrzehnten noch Glück gehabt. Ein unvorhergesehenes Phänomen war daran Schuld, das den Namen Maunder-Minimum trägt. Die Sonne hatte für einige Jahrzehnte ihre Strahlkraft ein Stück weit verloren. Ein Phänomen, das schon in früheren Jahrhunderten hin und wieder zu beobachten war. Im 30-jährigen Krieg fror die Ostsee sogar zu, so dass der schwedische König seine Truppe zu Fuß über das Eis zum Festland führen konnte. Allerdings hatte dieses Phänomen die fortschreitende Klimaerwärmung in den letzten Jahrzehnten nur gebremst. Im Moment steigt das Klima wieder deutlich an. Die Folgen sind kaum absehbar. Leon weiß das, aber er wird das vorhersehbare Chaos nicht mehr erleben.
Es hatte regionale Verteilungskriege um das Wasser, das Erdöl und um andere Bodenschätze gegeben. Es hatte Machtkämpfe gegeben, die sich hinter dem rechten Glauben an Gott verbargen. Riesige Flüchtlingsströme hatten die alten Machtblöcke immer wieder ins Wanken gebracht und Konflikte wurden in Stellvertreterkriegen ausgefochten.
In all diesem Chaos hatten Leon und seine Freunde stets versucht, menschliche Wärme, Zuversicht und Hilfsbereitschaft am Leben zu erhalten. Es gab viele Erfolge. Der wohl bedeutendste war die gelungene Agrarreform in den Anden, die heute immer noch als grüne Revolution gefeiert wird. Nun ja. In den Anden war das so. In einigen anderen Teilen der Welt sieht die Situation sehr trübe aus. Besonders die Ausbreitung der Wüsten hat ein erschreckendes Maß angenommen. Die Bilanz ist jedoch rückblickend insgesamt nicht schlecht, und es gab immer viel Unterstützung, auch von konservativen Unternehmern und Politikern, wenn auch oft unter sehr eigennützigen Motiven.
Schließlich ist da noch die globale elektronische Vernetzung, die allgegenwärtige Überwachung mit Kameras, die Kontrolle von Internet und Telefonie durch Unternehmen und Behörden... angeblich, um Sicherheit zu gewährleisten. Tatsächlich geht es um Macht. Sie bedienen sich in Leons Clan schon lange auch solcher Methoden, und das sehr erfolgreich. Elektronische Kontrolle über die Menschen auf diesem Planeten ist sehr einfach, wenn man weiß, wie das geht. In Wirklichkeit geht es immer um das ganz große Geschäft. Leons Clan ist nicht der einzige, der in diesem Geschäft mitmischt, und Machtzuwachs durch Informationstechnologie und Spionage, sowie die Kontrolle von Patentrechten und Wirtschaftsmärkten anstrebt
Der Clan hat in diesem Netz Position bezogen, und er hat sich in vielen Bereichen durchgesetzt. Man darf in den Bemühungen nur nicht nachlassen.