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Die Mutter

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Was fällt doch meiner Mutter ein!

Vor Zeiten ließ sie mich allein:

Jetzt keinen Augenblick.

Ich geh ins Feld, ich geh in Hain,

Gleich hör ich sie von weiten schrein:

»Heh, Mädchen, komm zurück!«

Wie ist der guten Mutter bang,

Als würde mir die Zeit zu lang?

Ja, dafür steh ich ihr.

Ich geh da, oder dorten hin,

Mein Thyrsis weiß schon, wo ich bin,

Und alsdann – – spielen wir.

Denkt sie, wenn sie nicht bei mir ist,

Dass mir der Wolf mein Schäfchen frisst?

Denn nie verlässt es mich.

Ei, ja doch, das hat große Not:

Ich glaube, Thyrsis schlüg ihn tot:

Er liebt es mehr als ich!

Christian Felix Weisse

Erotisches Rokoko. Literatur der Sinnlichkeit

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