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Deathworld 2

(kürzere Fassung in zwei Teilen unter dem Titel »The Ethical Engineer« Juli und August 1963 in ANALOG; 1964 bei Bantam; unter dem Titel The Ethical Engineer 1964 bei Gollancz; dt. Die Sklavenwelt [auch in: Todeswelten])

Die Fortsetzung wurde 1963 in einer von der späteren Buchfassung abweichenden, kürzeren Fassung unter dem Titel The Ethical Engineer als Zweiteiler in ANALOG veröffentlicht. Der Roman war Harrisons Förderer gewidmet: »For John W. Campbell without whose aid this book – and a good percentage of modern science fiction – would never have been written.«

Jason, der sich an das Leben auf Pyrrus gewöhnt hat, bekommt eines Tages unerwarteten »Besuch« von dem ihm bisher unbekannten Mikah Samon, welcher vorgibt, eine wichtige Botschaft zu überbringen. Da diese Botschaft streng vertraulich ist, bittet er Jason, persönlich in sein Raumschiff zu kommen. Natürlich siegt Jasons Neugier über seinen Argwohn und er nimmt die Einladung an. Und ebenso natürlich handelt es sich um eine Falle! Mikah ist ein streng moralischer Gerechtigkeitsfanatiker, der Jason wegen seiner zahlreichen Betrügereien beim Glücksspiel vor Gericht stellen will. Er betäubt und entführt ihn also, um ihn nach Cassylia zurückzubringen. Nachdem Jason wieder zu sich gekommen ist, gelingt es ihm, das Raumschiff zu sabotieren. Mit Müh und Not schaffen es die beiden, die nun im sprichwörtlichen »gleichen Boot sitzen«, auf einem unbekannten Planeten notzulanden – der Sklavenwelt. Dort ist die Sklavenhaltung das oberste Lebensprinzip, wie sie schnell feststellen müssen. Die menschlichen Kolonisten, die dort leben, sind auf eine Kulturstufe zurückgesunken, die man am ehesten mit dem irdischen Frühmittelalter vergleichen könnte. Es gilt das Recht des Stärkeren, der sich mit Gewalt durchsetzen kann und alle anderen in seiner Umgebung zu seinen Sklaven macht. So gelangen Jason und Mikah kurz nach ihrer Landung in einer Wüste zu dem barbarischen Ch’aka, der sie auch prompt versklavt und dazu zwingt, unter seinem Kommando gemeinsam mit einigen anderen armen Tröpfen die Einöde nach einer Art Wurzel abzusuchen, die offenbar das einzige Nahrungsmittel darstellt. Unter den Sklaven befindet sich auch das Mädchen Ijale, das sich Jason anschließt. Da Jason vermutet, dass irgendwo möglicherweise eine höherentwickelte menschliche Zivilisation oder wenigstens ein Außenposten mit einem Raumhafen existiert, machen sich er, der ewig nörgelnde Mika und die Sklavin Ijale auf die Suche. Sie fallen verschiedenen Sklavenhaltern in die Hände, bis sie in die Stadt des »Hertugs« (was wohl von Herzog abgeleitet ist) gelangen. Diesem Gewaltherrscher, der freilich nur einen kleinen Teil der Stadt kontrolliert, bietet Jason schließlich seine Hilfe an.

Wie der Held in Mark Twains A Connecticut Yankee in King Arthur’s Court erfindet Jason allerlei nützliche Geräte, die man zur Energieerzeugung und zum Kampf gebrauchen kann. Kein Wunder, dass andere machthungrige Gruppierungen immer wieder versuchen, ihn zu entführen. Da er auch ein Funkgerät baut, das angeblich religiösen Zwecken dient, in Wirklichkeit aber kontinuierlich SOS funkt, besteht nun Hoffnung, dass ein Raumschiff sie rettet. Tatsächlich kommt nach allerlei Kämpfen und Abenteuern ausgerechnet Meta, um ihn zu retten. Trotz aller Rachegedanken nimmt Jason sogar den immer wieder zu Verrat und Sabotage bereiten Mikah mit, da er dessen – wenn auch fehlgeleitete – Moral bewundert. Auch für Ijale sorgt er, indem er sie unter Mikahs Aufsicht stellt, wobei er ihr allerdings eintrichtert, sie möge stets das Gegenteil von dem tun, was der ihr sagt.

Die Sklavenwelt hat durch Jasons Erfindungen einen großen Schritt in Richtung Zivilisation gemacht. Immerhin kann der Hertug nun sämtliche Kriege für sich entscheiden, was Hoffnung auf Einigung und eine Beendigung des Systems der Sklaverei macht.

Harrison hat mit Deathworld II ein zwiespältiges Werk vorgelegt, das seiner pazifistischen Grundhaltung eigentlich nicht entspricht. Krieg als Heilsbringer? Das passt ganz und gar nicht zu diesem Autor. Auch die Handlung an sich ist wenig originell, obwohl das Prinzip, dass die Helden von einer sehr begrenzten Sklavenhaltergesellschaft zu immer größeren gelangen, durchaus interessant ist.

Die Gespräche über Moral in einer absolut unmoralischen Welt, welche Jason und Mikah immer wieder führen, sind teilweise witzig, teilweise aber auch eher belanglos. Im Vergleich zum ersten Band der Trilogie fällt dieser Roman qualitativ ab.

Harry Harrison - Weltenbummler und Witzbold

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