Читать книгу Harry Harrison - Weltenbummler und Witzbold - Hardy Kettlitz - Страница 8
Оглавление4. – Die Fünfzigerjahre
4.1 – Die Anfänge in den Magazinen
»Rock Diver«
(Februar 1951 in WORLDS BEYOND #3; auch in Beyond the End of Time, Hrsg. Frederik Pohl bei Permabooks, 1952; Science Fiction Inventions, Hrsg. Damon Knight bei Lancer Books, 1967; Earth is the Strangest Planet, Hrsg. Robert Silverberg bei Thomas Nelson, 1977; auch in 50 in 50; nicht auf Deutsch)
Im Jahr 1950 zeichnete Harrison kleine Illustrationen für WORLDS BEYOND, als er jedoch an einer Erkältung litt, sah er sich außerstande, weiter an den Zeichnungen zu arbeiten. Stattdessen setzte er sich an die Schreibmaschine, tippte eine Geschichte und schickte sie an den Herausgeber Damon Knight, der sie für 100 Dollar kaufte. Harrisons ursprünglicher Titel lautete »I Walk Through Rocks«, doch Knight änderte den Titel in »Rock Diver«.
Hauptfigur ist ein Mann namens Pete, der in Alaska bei Eiseskälte als »Rock Diver«, also »Felsentaucher« tätig ist. Er verfügt über eine Spezialausrüstung, die es ihm ermöglicht, durch Felsen zu gehen und als Prospektor nach seltenen Bodenschätzen zu suchen. Es kommt schließlich zu einem Konflikt mit anderen Prospektoren.
Die Idee der Felsentaucher ist recht originell, die Ausführung der Erzählung leider nicht. Aber immerhin handelt es sich um Harrisons ersten Verkauf einer Story und somit um den Beginn seiner Karriere.
»An Artist’s Life«
(unter dem Pseudonym Felix Boyd; September 1953 in ROCKET STORIES #3; auch in 50 in 50; nicht auf Deutsch)
Die Geschichte erzählt von dem Maler Brent Dalgreen, der überwiegend auf dem Mond lebt, nach einer Reise zur Erde jedoch durch die Kunst in Kontakt mit Außerirdischen gerät. Leider eine wenig überzeugende Geschichte mit einer albernen Pointe.
Das Magazin ROCKET STORIES erlebte übrigens nur drei Ausgaben, die alle im Jahr 1953 erschienen. Eine Ausgabe wurde von Harrison unter einem Pseudonym herausgegeben. Vermutlich war er selbst nicht allzu sehr von der Qualität des Produktes und der enthaltenen Texte überzeugt.
»Web of the Worlds«
(zusammen mit Katherine MacLean; November 1953 in FANTASY FICTION #4; April 1958 auch in SCIENCE FANTASY #28 unter dem Titel »The Web of the Norns«; nicht auf Deutsch)
Ursprünglich sollte diese Erzählung ein Roman werden, der allerdings nie vollendet wurde. Der Text hat Novellenlänge und umfasst etwas mehr als ein Drittel des geplanten Romans.
Eine der drei Nornen, die die Fäden des Schicksals der Menschen weben und in der Halle der Ewigkeit sitzen, macht einen Fehler und löst unabsichtlich einen der Fäden aus seinem Muster heraus.
Grant O’Reilly, ein junger Student an der Columbia, der in New York lebt und kurz vor seiner Hochzeit steht, wird plötzlich aus seiner Realität gerissen und erwacht in einer ihm fremden, verschneiten Welt. Er trifft auf zwei Kämpfer namens Aker und Grayf, die sich seiner annehmen. Auf ihrer Reise treffen die Gefährten auf allerlei unheimliche und gefährliche Lebewesen, von denen nicht alle Menschen zu sein scheinen. Grant findet heraus, dass das Land Ter-Klosskrass genannt wird und offenbar mit seiner ursprünglichen Realität gar nichts zu tun hat. Er erinnert sich daran, Geschichten von H. P. Lovecraft gelesen zu haben, in denen ähnlich fremdartige Länder beschrieben wurden. Es kommt zu einem großen Kampf mit dem Herzog Darikus, den Grant als Held überlebt. Doch da haben die Nornen offenbar Grants Lebensfaden wieder an der richtigen Stelle eingewoben und der junge Mann findet sich in New York wieder. Aufgrund seiner jüngsten Erlebnisse entscheidet er, dass die übereilte Hochzeit, die von seiner Mutter arrangiert wurde, doch nicht die richtige Entscheidung ist, und geht seiner eigenen Wege. – Offenbar war Harrison die Geschichte später eher peinlich, denn sie wurde nie zu einem Roman ausgearbeitet und auch nie in einer Anthologie oder Erzählungssammlung nachgedruckt. Eine richtige Entscheidung, denn der Text ist schlecht geschrieben und wenig originell.
»Navy Day«
(Januar 1954 in IF; nicht auf Deutsch)
General Wingrove hält eine Rede vor dem US-Kongress und beantragt, dass die U. S. Navy abgeschafft wird, weil sie überflüssig geworden ist. Die Abgeordneten glauben ihren Ohren nicht zu trauen, doch General Wingrove lädt alle zu einer Demonstration ein, um seinen Vorschlag zu begründen. Am nächsten Tag fährt eine Kolonne von großen Armee-Trucks in die Fluten des Potomac – und die Fahrzeuge fahren über das Wasser! Wingrove erläutert, dass dies der Erfindung des Dornifiers zu verdanken ist, der auf der Arbeit von Colonel Robert A. Dorn basiert. Er verstärkt die Oberflächenspannung des Wassers in einem begrenzten Umkreis, sodass die Armeefahrzeuge in Zukunft jedes Ziel erreichen können und die Schiffe der Navy nicht mehr benötigt werden.
Admiral Fitzjames erwirkt beim Kongress eine Vertagung der Entscheidung zur Abschaffung der Navy und einige Zeit später lädt er ebenfalls zu einer Demonstration ein. Zu gegebener Stunde staunt das Publikum, als das Schlachtschiff Missouri die Constitution Avenue herauffährt. Der Admiral erläutert, dass die Erfindung des Mark-1 Entbinders die Bindungskräfte der Moleküle herabsetzt und so kurzzeitig feste Stoffe in Flüssigkeiten verwandelt. Und die Pointe der Geschichte ist so naheliegend, dass sie hier einfach verraten werden kann: Der Admiral beantragt natürlich die Auflösung der Army.
Auf satirische und tatsächlich originelle Weise greift Harrison mittels einer Gadget-Story die alte Rivalität zwischen Army und Navy auf.
»World in the Balance«
(Juni 1957 in FANTASTIC UNIVERSE; nicht auf Deutsch)
Hier handelt es sich um eine recht herkömmliche Invasionsgeschichte. Die Außerirdischen haben Agenten zur Erde geschickt, die auf chirurgischem Wege als Menschen getarnt sind und die Aufgabe haben, wichtige Schlüsselpositionen einzunehmen, um die Invasion der Erde vorzubereiten. Die Helden der Geschichte lassen sich allerlei Gimmicks einfallen, um die Invasion zu vereiteln, aber es kommt dennoch zu Kämpfen. Gegen Ende der Geschichte heißt es: »Die Invasoren wurden besiegt. Es war einer der blutigsten weltweiten Kriege in der Menschheitsgeschichte, aber er wurde gewonnen.« Na, dann ist ja alles wieder gut …
Diese Erzählung erschien ausschließlich im Pulpmagazin FANTASTIC UNIVERSE und wurde, vermutlich aus Qualitätsgründen, niemals nachgedruckt oder übersetzt.