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Оглавление5.3 – Die Stahlratte-Serie
Die Stahlratte-Serie um Slippery Jim DiGriz – oder James Bolivar DiGriz, wie er mit vollem Namen heißt – ist vermutlich die berühmteste und am weitesten verbreitete Schöpfung von Harry Harrison. Die Stainless Steel Rat ist in Frankreich als Le Rat en Acier Inox oder Ratinox bekannt, in Italien als Il Titano d’Acciaio, aber auch in den Niederlanden, in Portugal und vor allem in Russland ist die Serie sehr beliebt. In Deutschland erschienen unterschiedliche Ausgaben der Serie, zuletzt wurden im Jahr 2014 zehn Bände vom Heyne Verlag als E-Book veröffentlicht.
Die erste Erzählung erschien 1957 in ASTOUNDING unter dem Titel »The Stainless Steel Rat« und bildete später den Anfang des gleichnamigen Romans. Eine zweite Erzählung, »The Misplaced Battleship« (April 1960 in ASTOUNDING), wurde zu Kapitel 4 bis 7 des ersten Romans. Harrison erzählte später, dass er seine Hauptfigur so interessant fand, dass er unbedingt weiterschreiben musste.
Im Interview mit Paul Tomlinson nannte Harrison als Inspirationsquelle für Stahlratte Rupert von Hentzau, den Bösewicht aus Anthony Hopes (auch vielfach verfilmtem) Roman The Prisoner of Zenda (1894; dt. Der Gefangene von Zenda), der 1898 unter dem Titel Rupert von Hentzau fortgesetzt wurde. Harrison übernahm die Idee des verwegenen Antihelden, machte ihn aber zu einem Dieb, der die Aufgabe bekommt, einen anderen Dieb zu fangen. Schließlich zwingt man Stahlratte in ein Sonderkorps und macht ihn gegen seinen Willen zum Agenten, was dazu führt, dass er keinerlei Respekt vor Autoritätspersonen hat. Und genau das macht die Figur bei den Lesern so beliebt: Stahlratte ist ein Rebell, ein hochintelligenter Außenseiter mit Sinn für Humor und einem James-Bond-ähnlichen unerschöpflichen Vorrat an Hightech-Gerätschaften, der zwar auf seinen eigenen Vorteil bedacht ist, aber auch an Gerechtigkeit glaubt und gegen korrupte Regime kämpft. Gut und Böse verschwimmen in den Stahlratte-Geschichten: Es gibt sowohl gute Diebe als auch bösartige und korrupte Gesetzeshüter.
Die Serie umfasst elf Bücher sowie einige Erzählungen und erschien über einen Zeitraum von fünfzig Jahren (1961 bis 2010). Hier die Titel der Romane in der chronologischen Reihenfolge der Handlung:
A Stainless Steel Rat is Born (1985)
The Stainless Steel Rat Gets Drafted (1987)
The Stainless Steel Rat Sings the Blues (1994)
The Stainless Steel Rat (1961)
The Stainless Steel Rat’s Revenge (1970)
The Stainless Steel Rat Saves the World (1972)
The Stainless Steel Rat Wants You (1978)
The Stainless Steel Rat for President (1982)
The Stainless Steel Rat Goes to Hell (1996)
The Stainless Steel Rat Joins the Circus (1999)
The Stainless Steel Rat Returns (2010)
Die bildhaften, abenteuerlichen Geschichten der Stahlratte sind prädestiniert für Adaptionen in anderen Medien. Und so erschienen tatsächlich drei der Stahlratte-Romane (The Stainless Steel Rat, The Stainless Steel Rat Saves the World und The Stainless Steel Rat for President) im britischen Comic-Magazin 2000 AD in Fortsetzungen, getextet von Kelvin Gosnell und gezeichnet von Carlos Ezquerra, der auch die Comics über Judge Dredd zeichnete. Jede der drei Geschichten umfasste zwölf Teile. The Stainless Steel Rat (Ausgabe 140 bis 151) lief von November 1979 bis Februar 1980, The Stainless Steel Rat Saves the World (Ausgabe 166 bis 177) von Juli 1980 bis September 1980 und The Stainless Steel Rat for President (Ausgabe 393 bis 404) von November 1984 bis Februar 1985.
Außerdem wurden Mitte der Achtzigerjahre die Filmrechte für den ersten Roman verkauft. Bei einem Interview mit Paul Tomlinson in Brighton am 13. August 1999 erzählte Harrison, dass er den Produzenten Bill McCutchen Anfang 1999 getroffen und von diesem erfahren habe, dass ein berühmter Regisseur die Arbeit übernehmen solle. Das Budget für den Film solle sechzig bis siebzig Millionen Dollar betragen. Die Zeitschrift VARIETY meldete später sogar, dass das Drehbuch bereits von Eric Blakeney geschrieben sei und dass Jan De Bont die Regie übernehmen solle. Leider wurde der Film bis heute nicht produziert.