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Kapitel 4 Melissa
ОглавлениеBritney Spears’ Scream and Shout dröhnt durch den Club, und ich lächele den Fremden vor mir an, wiege meine Hüften und streiche mit den Händen an den Seiten meines Körpers entlang. Gott, es fühlt sich so gut an, loszulassen und den Augenblick zu genießen. Ich begegne wieder dem Blick des Fremden und bin kurz verwirrt, weil ich Enttäuschung in seinen Augen aufblitzen sehe, bevor er sich umdreht und geht.
„So trifft man sich wieder.“
Obwohl die Musik durch mich hindurch hämmert und meine Seele erfüllt, klingt seine Stimme wie reine Seide in meinen Ohren. Seine schweren Hände legen sich auf meine Hüften und kneifen leicht, als sie fest zupacken. Bevor ich reagieren kann, drückt sich sein Körper an meinen Rücken. Seine Hitze setzt meine bereits fiebrige Haut in Flammen. Ich bin keine kleine Frau, aber dieser Mann bringt mich dazu, mich so zu fühlen. Der weiche Stoff seiner Hose reibt sich an meinen nackten Beinen, als wir uns zusammen zur Musik bewegen. Wie passend, dass gerade ein Lied mit pulsierendem Beat beginnt, Turn me On von David Guetta und Nicki Minaj. Ich kenne den Mann kaum, aber ich spüre sofort dieses Ziehen, diesen Drang, mich umzudrehen und über ihn herzufallen. Ich habe noch nie so eine starke Anziehungskraft empfunden. Jedenfalls nicht bis gestern bei der Arbeit.
Und das ist der letzte Gedanke, den ich habe, bevor diese starken Hände mich umdrehen und ich Cage gegenüberstehe. Onkel Greg Cage. Jetzt durchlaufen mich Gefühle, an die ich mit Sicherheit nicht gewöhnt bin. Ich lege die Hände auf seinen gewölbten Bizeps und halte mich fest. Sein kräftiger Schenkel schiebt sich zwischen meine Beine und von einer Sekunde zur anderen fühle ich mich wie eine läufige Hündin.
„Wie heißt du, meine Schöne?“, flüstert er in mein Ohr.
Seine Hände bewegen sich von meinen Hüften zu meinen Schenkeln, seine Finger streichen über die Rundung meines Hinterns. Ich spüre einen Luftzug auf meiner nackten Haut, und wenn er mein Kleid noch höher zieht, liefere ich dem Club eine Wahnsinnsshow. Es ist vielleicht verrückt oder ein Zeichen dafür, wie nötig ich es habe, doch obwohl ich den Mann gestern das erste Mal gesehen habe, fühlt es sich richtig an. Trotz der Tatsache, dass wir in der Öffentlichkeit sind, will mein Körper ihn, und mein Verstand zieht mit. Seine Fingerkuppen liebkosen meine Haut in langsamen, wohlüberlegten Kreisen. Mein Körper drückt sich fest an seinen und die Hitze seines Brustkorbs bringt meine Nippel zum Brennen.
„Hmm, verdammt, du fühlst dich himmlisch an.“
Der Blick seiner blauen Augen bohrt sich in meine und bitten um die Erlaubnis, mich hier wegzubringen.
Ich sehe mich nach den Mädels um und entdecke sie nach einer Weile an der Bar. Sie starren uns an, wir müssen ein echtes Schauspiel sein. Dee lacht so heftig, dass es aussieht, als würde sie gleich vom Barhocker fallen. Der dunkelhaarige Mann hinter ihr ist zu sehr damit beschäftigt, mit seinen Blicken Dolche in ihren Rücken zu bohren, als dass er uns Aufmerksamkeit schenken würde. Ein blonder Gott neben ihm lacht genauso heftig wie Dee. Was zur Hölle ist so lustig? Emmy sitzt wie gewöhnlich still da, aber ihre Aufmerksamkeit ist nicht auf Greg und mich gerichtet. Nein, sie konzentriert sich auf den großen, düsteren Mann neben ihr. Mein Blick trifft Izzys und ich merke, dass sie sich zurückhält, aber genauso gern lachen würde wie die anderen. Muskulöse Arme liegen um ihre Schultern, ziehen sie eng an einen Körper – es ist Axel, der ebenfalls lacht.
Sie haben offenbar alle ihren Verstand verloren.
Ich konzentriere mich wieder auf Greg, dessen Hände zu meiner Mitte wandern. Meine Mitte, die ganz bestimmt einen feuchten Fleck auf seiner Hose hinterlässt. Ich mache mich vielleicht gut in diesem Spiel, aber dieser Mann bringt meinen Widerstand ins Wanken. Ich bin dumm, wenn ich glaube, dass ich die Chemie zwischen uns ignorieren kann.
Ich lege die Hände auf seine Brust und schiebe ihn leicht weg. Mein Körper ignoriert die Forderung meines Verstands, den Kontakt mit diesem umwerfenden Mann abzubrechen.
„Cage, Onkel Greg, richtig?“, frage ich so neckend, wie ich kann.
Sein Lachen dröhnt und lässt meine Fingerspitzen vibrieren. Ich nehme die Hände weg. Er nutzt die Gelegenheit, um mich eng an sich zu ziehen. Ich habe keine andere Wahl, als die Arme um seinen Hals zu legen. Er beugt sich herunter, bis seine Lippen wieder neben meinem Ohr sind. Er schwingt seine Hüften mit meinen im Takt der Musik, und als sich seine Erektion fest gegen meinen Bauch drückt, steigt ein Laut, halb Keuchen, halb Stöhnen, aus meiner Kehle auf. Er reagiert mit einem Knurren und drückt meinen Hintern mit seinen großen Händen.
„Dein Körper will es genauso sehr wie deine Seele. Ich spüre, wie feucht du bist. Komm, meine Schöne, lass uns von hier verschwinden.“
Seine Lippen wandern langsam meinen Hals hinunter und ich spüre, wie Cage leicht zubeißt und dann sanft saugt.
Saugt dieser Mistkerl an mir?
Ich will ihm gerade eine Ohrfeige verpassen, die sich gewaschen hat, da schiebt er die Hand auf meinen Rücken und unter meinen Rock. Seine Fingerspitzen streifen über meine bebende Mitte. Schockwellen breiten sich von meiner Klit zu meinen Zehen, Armen und dem Kopf aus und ich habe das Gefühl, gleich zu Boden zu stürzen.
„Schmeckst du genauso gut wie du dich anfühlst? Warm und saftig? Wie ein reifer Pfirsich, der darauf wartet, dass ich ihn pflücke?“
Er wispert in mein Ohr und reibt mit dem Daumen über meine erregte Knospe. Mein Verstand schreit laut, dass ich ihn wegschieben soll, doch mein Körper schreit noch lauter, dass ich mich an ihm festhalten und mich von ihm gleich hier mitten im Club nehmen lassen soll.
Er hebt die Hand und bevor ich auch nur blinzeln kann, hat er den Daumen zwischen seinen Lippen und leckt meine Feuchtigkeit ab.
Heilige Scheiße.
Er beugt sich zu mir herunter, bis seine Lippen nur noch einen Hauch von meinen entfernt sind.
„Reif genug zum Genießen.“
Und dann presst er seine Lippen auf meine. Mein Keuchen macht es ihm leicht, seine Zunge schlüpft in meinen Mund, liebkost meine, spielt mit ihr.
Minuten. Sekunden. Stunden. Ich habe keine Ahnung. Dieser Mann hat jede Zelle in meinem Hirn kurzgeschlossen. Hat alles abgeschaltet. Ich bin völlig auf Autopilot, genieße aber jede einzelne Sekunde. Bis ich eine schrille Stimme neben mir kreischen höre.
„Wer zum Teufel ist dieses Miststück?“
Äh, was? Ich brauche eine Sekunde, um zu begreifen, was diese Schlampe gerade geschrien hat. Ich löse die Hände aus Gregs zerzaustem braunem Haar, drehe mich auf wackeligen Beinen um und stehe der Person gegenüber, die so nervig kreischt.
„Wie zur Hölle hast du mich gerade genannt?“
Schäumend vor Wut ist ein guter Ausdruck, um zu beschreiben, wie ich mich gerade fühle. Greg hat mich aufgezogen und dann vergessen, den Auslöseknopf zu drücken. Ob das Glück oder Pech ist, kommt auf die Sichtweise an. Diese Schlampe wird die perfekte Hilfe dabei sein.
„Gehört das da zu dir?“, frage ich Greg. Er sieht sauer, aber nicht verlegen aus. „Entschuldige bitte, Greg. Gehört diese Tussi zu dir?“, frage ich erneut und zeige auf die unterernährte Gestalt vor mir.
„Nein“, sagt er schließlich und versucht, mich an den Hüften zu sich zu ziehen. „Sie gehört definitiv nicht zu mir.“
Ich drehe den Kopf und sehe ihm lange genug in die Augen, dass die magersüchtige Barbie die Oberhand gewinnt. Ich spüre ihre Klauen an meinen Haaren reißen und mich aus Gregs Griff ziehen.
„Beweg deinen Schlampen-Arsch von meinem Mann weg“, schreit sie und zerrt mich zurück.
Ich spüre, wie Gregs Finger sich in meine Haut bohren, bevor er den Halt verliert. Oh, aber nicht wegen dieser kleinen Scheißerin. Nein, er verliert den Halt, weil ich mich ihm entwinde und zu ihr herumwirbele. Wahrscheinlich verliere ich dabei ein paar Haare, aber das ist es mir wert, ihr Gesicht zu sehen.
„Leg ja nie wieder deine hässlichen Pfoten auf mich. Du wirst bedauern, dass du mir überhaupt so nahegekommen bist. Hast du verstanden, Mistkäfer?“ Ich schreie ihr ins Gesicht und habe das Vergnügen, den Schock in ihren braunen Augen zu sehen. An meiner Körpergröße liebe ich, dass so gut wie nie jemand auf mich herabsehen kann. „Mach mich lieber nicht sauer. Du glaubst, er gehört dir? Dann nimm ihn dir, aber ich habe das Gefühl, dass er dich nicht will.“
„Du kleines Miststück!“
Sie kreischt und will mich schlagen. Die Tussi muss lebensmüde sein. Ich warte bis zur letzten Sekunde, schnappe dann ihr dürres Handgelenk und drücke so fest zu, dass ich weiß, dass Abdrücke bleiben werden. Ich lächele sie süß an und zwinkere ihr zu. Dann reiße ich mit dem Fuß die Beine unter ihr weg und sehe zu, wie sie mit rudernden Armen und Beinen auf den schmutzigen Boden fällt.
Ich gehe in die Hocke und mit dem Gesicht ganz dicht an ihres. „Du siehst mich nicht mehr an. Du sprichst nicht mit mir. Und du fasst mich ganz bestimmt nicht an. Und jetzt heb deinen Arsch hoch. Du siehst lächerlich aus.“
Es dauert, bis sie wieder auf den Füßen steht, und sie lässt mich dabei nicht aus den Augen. Dieses Miststück bedeutet Ärger, mehr Ärger, als ich mir einhandeln will, und etwas sagt mir, dass es eine Verbindung zwischen den beiden gibt. Es interessiert mich einen Dreck, wie heiß der Sex sein könnte. Ich will nichts mit solchen Komplikationen zu tun haben.
„Verzieh dich.“ Ich scheuche sie mit den Händen weg, drehe mich um und blicke in Gregs schockiertes Gesicht. Dieses Mal habe ich den zusätzlichen Vorteil, zu wissen, dass alle seine Freunde es gesehen haben. Verdammt. Ich sollte nicht zulassen, dass mein Temperament mit mir durchgeht.
„Heilige Scheiße! Das war so verdammt heiß, meine Schöne.“
Er will mich wieder an sich ziehen, doch ich weiche ihm aus.
Bleib stark, Meli. Lass dich nicht von ihm einwickeln.
„Auf keinen Fall. Ich habe mir vielleicht einmal von dir den Kopf verdrehen lassen, Schande über mich. Aber das wird nicht wieder passieren, mein Großer. Du hast Probleme mit deinem kleinen Miststück, und damit will ich nichts zu tun haben.“ Ich tätschele seine Wange und gehe zu Izzy hinüber, die ihr Lachen nicht mehr zurückhält.
„Oh, mein Gott, Meli! Das war das Lustigste, was ich je gesehen habe! Unter all dem sexy Äußeren bist du wirklich knallhart, was?“
„Sehr komisch! Hör mal, ich haue jetzt ab. Ich rufe dich morgen an, okay?“
Ich verabschiede mich schnell von allen und gehe in die warme Sommerluft hinaus. Ich erwische rasch ein Taxi und fahre nach Hause, wo ich mich nicht in weitere Schwierigkeiten bringen kann.