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6. Tag

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Der Morgen graut und ich knie auf dem Sofa, schaue hinaus und lausche dem Wind und den Tiergeräuschen, die ich nicht eindeutig zuordnen kann. Manchmal klingt das Pfeifen des Windes wie Stimmen oder Rufen. Ich kann nicht genau hören, wen er ruft oder was er meint, aber ich weiß, er will mit mir sprechen. Vielleicht will er mir zuflüstern, wo die Leiche meines Mädchens liegt. Aber ich kann ihn nicht verstehen. Gott ist wieder nicht zu mir gekommen.

Die Hand meines Mannes legt sich auf meinen Hintern. Ich habe ihn gar nicht kommen hören. Seine zweite Hand legt sich an meinen Po und greift unter meinen Slip. Jetzt ist es soweit. Jetzt fordert er seinen Teil ein, meinen Teil des Deals, den ich ihm selbst angeboten habe. Bitte nein, ich möchte jetzt nicht. Ich möchte keinen Sex. Aber ich kann mich ihm auch nicht verweigern. Zwar bin ich doch zum Appell gegangen und trotzdem haben wir einen Deal. Jetzt muss ich meinen Part einlösen. Quid pro quo. Ich schließe jedes Jahr hunderte von Verträgen, also sehe ich sein Recht ein, ohne wenn und aber. Er hat mir den Slip bereits hinab gezogen, bis in die Kniekehlen und drückt meine Schenkel ein wenig auseinander. Wieder ist er schrecklich nervös und gierig. Er hat Angst, ich könnte in letzter Sekunde Zicken machen oder mich wehren. Ich bleibe gekniet ganz ruhig und versuche locker zu sein. Doch ich bin genauso verkrampft wie neulich im Bad. Er schmatzt und ich merke wie er sich den Daumen beleckt oder sogar bespuckt. Dann führt er ihn mir ein. Er drückt mir den ganzen Daumen rein. Mein Oberkörper drückt gegen die Sofalehne. Er reibt in mir herum, nimmt seinen Daumen heraus und versucht seinen Schwanz in mich reinzustecken. Der ist so hart und so groß, dass ich glaube, ihn so nicht zu kennen. Er schafft es nicht. Wieder wird er hektisch. Er packt meinen Hintern und drückt wie von Sinnen. Einmal versucht er mit der Hand meine Scheide zu öffnen und ihn reinzustecken. Auch dieser Versuch scheitert. Er lässt mich kurz los. Dann bemerke ich seine Zunge an meinen Lippen. Er leckt mich gierig. Seine Nasenspitze dringt in mich ein und sein Atem scheint mich aufzupumpen. Erneut packt er mich und setzt seinen Schwanz ruckartig in mich. Er ist ein wenig drin. Ich habe Schmerzen und gebe einen Laut von mir, den er irrtümlich als Zustimmung auffasst. Er ist jetzt ganz drin.

Ich kann ihn nicht sehen, spüre aber, dass er glücklich ist. Er beginnt mich zu stoßen. Er wird schneller. Ich spüre immer noch seine Angst, ich könnte mich wehren oder ihn sonst irgendwie abwimmeln. Sein Atem wird spürbar lauter und unkontrollierter. Ich spüre nichts, muß mich aber festhalten. Ich habe Angst, er stößt mich samt dem Sofa um. Er stößt und stößt und stößt und stößt. Er ist sehr schnell und auch sehr hart. Ich kann mich nicht erinnern, wann er mich das letzte Mal derart gefickt hat und ob er es schon einmal so getan hat. Ich wünschte, er hätte es früher getan, als ich noch in der Lage war, Orgasmen zu bekommen. Jetzt stochert irgendwer mit irgendetwas wild in mir herum und ich hoffe, es ist bald vorbei, obwohl es mir auch irgendwie egal ist. Plötzlich röchelt er etwas und hört auf. Ich spüre seinen Schwanz nicht, weiß aber, dass er zuckt und ich mich jetzt auf keinen Fall bewegen soll. Es dauert länger als sonst. Dann fällt er halb auf meinen Rücken und röchelt erneut. Jetzt verstehe ich, was er sagt: Elise.

Eine von den Vermissten

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