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Jack Gates hat den San Pedro River gerade durchquert, als er die Schüsse hört. Ihnen folgt ein raues Lachen.

Sofort treibt er sein Pferd zu einer schnelleren Gangart an. Er jagt um die Büsche. Als er das Ende der gestreckten Flecke erreicht hat, reißt er den Falben zurück.

Nur zwanzig Meter vor sich sieht er zwei Männer, die mit erhobenen Händen zwischen zwei anderen stehen. Die beiden anderen haben die Colts in den Händen und schießen nach den Stiefelspitzen der Männer. Diese wieder springen immer in die Luft, um den Kugeln zu entgehen.

Jacks Mundwinkel schieben sich nach oben. Er hört das raue Lachen des klotzigen Abe Clevenger, der Slims Vormann ist. Und auch der andere Kerl lacht immer wieder und feuert dann.

Jack zieht die Sharps langsam aus dem Sattelschuh und repetiert sie. Er merkt, dass er noch nicht gesehen wurde. Er legt an und schießt.

Clevengers Colt vollführt einen Luftsprung und landet im Gras. Der Mann schnellt herum und hält die gespreizten Hände nach den Seiten. Auch der andere hält nun inne, während die beiden Bedrohten die Hände sinken lassen.

„Genug, Clevenger“, sagt Jack leise „Nimm deinen Gaul und reite nach Hause. Das gilt auch für dich, Patten!“

Der zweite Mann lässt seinen Colt verstohlen in das Halfter gleiten und leckt sich über die Lippen.

Der klotzige Vormann zieht die Oberlippe von den Zähnen.

„Das werde ich deinem Bruder sagen, Gates!“, schnarrt er. „Yeah, zum Teufel, das werde ich ihm bestimmt sagen!“

Die Sharps vollführt eine Bewegung nach links, wo vier Pferde stehen.

„Reitet“, sagt Jack. „Ihr habt nicht viel Zeit.“

Clevenger blickt in die Mündung, aus der sich noch immer dünner, grauer Rauch kräuselt. Er leckt sich über die Lippen, brummt etwas Unverständliches und geht steifbeinig zu den Pferden. Patten folgt ihm langsam.

Sie schwingen sich in die Sättel und werfen böse Blicke herüber.

„Du hast uns gestört, Gates“, knurrt der Vormann kratzig. „Wir hatten den Auftrag von Slim. Hoffentlich weißt du, was das heißt.“ Er dreht den Kopf etwas und blickt die beiden Cowboys an. „Nehmt es ernst, Freunde“, fährt er fort. „Noch einmal geht es nicht vor die Stiefelspitzen.“

„Reitet!“, ruft Jack zornig und wirft die Flinte herum.

Da jagen die beiden davon.

Der Hufschlag ist verklungen.

Jack blickt die beiden Männer an. Er weiß, dass es Hedy Dykes letzte Männer sind. Sonst steht niemand mehr auf ihrer Lohnliste. Und er hat von Slim genau erfahren, zu was das alles gut sein soll.

„Tut mir leid, dass ich nicht früher kam“, sagt er gepresst und schiebt die Sharps in das Sattelfutteral.

„Schon gut, Gates“, meint der eine. „Ob früher oder später, was macht das? Umbringen wollten sie uns diesmal noch nicht. Du weißt ja, wenn es geht, vermeidet dein Bruder Blutvergießen. Es wirbelt ihm wohl zu viel Staub auf.“

„Yeah.“

„Nun wird er sich an dich halten, Gates!“

„Kann sein, Cowboy.“

Der Mann nickt und leckt sich wieder über die Lippen.

„Dann gibt es auf dieser Weide keinen Pardon mehr. Und deshalb werde ich seinen Rat wirklich beherzigen. Gates, du hast gegen ihn keine Chance. Dich stutzt er vielleicht nur zurecht, denn du bist schließlich sein Bruder. Aber weiß der Teufel, was er mit uns machen wird, wenn wir nicht abziehen! Deshalb hole ich meinen Lohn. Tut mir leid.“

Er blickt seinen Partner abwartend an. Der spuckt ins Gras und nickt.

„Ich komme mit dir, Red“, sagt der. „Wir waren närrisch genug, bis jetzt auf diesem verlorenen Posten zu bleiben.“

Sie blicken beide Jack an, aber der sagt nichts. Da gehen sie zu ihren Pferden, steigen in die Sättel und reiten nach Osten.

Der gnadenlose Slim: Harte Western Edition

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