Читать книгу Die gestohlenen Mustangs - Heinz Squarra - Страница 11
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ОглавлениеMitten in der Nacht kommen Red Miller und Ken Waasen zurück.
„Er hat Glück gehabt, Boss“, sagt Miller, als er vom Pferde steigt. „Yeah, mächtiges Glück. Die Kugel steckte vor dem Knochen. Nichts verletzt. Der Brand war auch noch nicht in der Wunde. Teufel nochmal, so viel Schwein hätte ich nicht. No, wirklich nicht. Ich war einmal verwundet. Well, es hat gereicht. Weißt du es noch, Boss? Ich konnte drei Monate nicht im Sattel sitzen. – Der Doc ist gut. Binnen einer halben Stunde hatte er die Kugel heraus. Ken hat ein bisschen geflucht und seine Augen rollten auch mächtig. Aber sonst? Na ja, er hat sich tapfer gehalten. Soll ja auch ganz schön weh tun.“
Buster Burnett nickt und grinst. „Okay, Ken! Wie ist es, kannst du wieder richtig reiten?“
Der Angesprochene lächelt vage. Er ist noch sehr blass.
„Well, Boss, es wird gehen. Allerdings, treiben? No, dazu wird es noch nicht reichen.“
„Ich weiß, Ken. Das habe ich auch nicht erwartet.“ Buster rollt sich wieder in seine Decke und dreht sich zur Seite.
Red Miller legt seinen Sattel neben seinen Boss und zieht die grobe Decke über seinen Körper.
„Der Doc hat ein bisschen dumm geguckt, Boss. Yeah, wir haben sogar den Sheriff getroffen. Er machte ein langes Gesicht. Auf seinen Lippen sah ich schon die Frage. Well, er hat sie verschluckt.“
Buster Burnett grunzt. Ehe er einschläft, sagt er noch.
„Wir warten hier noch einen Tag auf Howdy Green. Er ist Tommy entgegengeritten. Wenn der Sheriff euch gefolgt ist, dann war es sein Pech.“
Und dann schlafen sie ein.
Am Waldsaum steht Marko Hawthorn. Er hält die Winchester in der Armbeuge und geht sichernd auf und ab.
Es ist eine helle Nacht. Der Mond steht im zweiten Drittel und so kann der Posten bis weit in die Prärie hinaus sehen.
Aber es ereignet sich nichts. Er weckt nach zwei Stunden seinen Kumpan Cliff Hunter und übergibt diesem die Wache.
Cliff reibt sich schlaftrunken die Augen. Er sieht nach den Sternen, dann auf Marko und gähnt. Langsam hebt er sein Gewehr auf.
„War was?“
„No, Nur Red und Ken sind zurückgekommen. Sie schlafen.“
„Okay.“
Marko Hawthorn legt sich an seinen Platz. Schnell schläft er ein.
Cliff Hunter lehnt sich an einen glatten Stamm. Er langt seinen Tabaksbeutel aus der Tasche und dreht sich eine Zigarette.
Langsam rinnen die Minuten dahin. Sie reihen sich zu einer Stunde, dann zu zwei, und schließlich graut der Morgen.
Die Männer sind aufgestanden, haben ihre Decken zusammengerollt.
Earl Loover entzündet im Walde ein Feuer und kocht Kaffee. Er zerschlägt die Bohnen mit dem Kolben seines Revolvers. Lester Marwick trinkt als erster seinen Kaffee. Dann geht er zum Waldrand und löst Cliff Hunter in der Wache ab.
Eine Stunde später kommt Howdy Green.
Er springt am Rande des Gehölzes aus dem Sattel und geht zu Buster Burnett.
Die Banditen bilden um ihn einen Kreis.
Buster Burnett sich über Greens Schulter auf die beiden ledigen Pferde.
„Wo ist Tommy?“, fragt er düster.
Green zuckt die Schultern.
„Ah, ich bin zufällig über diesen Cadwell gestolpert. Yeah, es war Zufall. Ich hatte Durst und wollte zum Creek. Er lag so schön im Mondlicht, dass ich ihn nicht übersehen konnte. Well, mit mir hat er wohl nicht gerechnet. – Er hatte die Pferde bei sich. Ich habe ihn nicht gefragt. No, ich wusste genau, was sich im Grizzlytal abgespielt hat, ich konnte es mir an den Fingern abzählen, als ich Tommys Gaul zu Gesicht bekam. Well, Tommy war ein guter Freund von mir. Heh, Boss, wir sind Jahre zusammen geritten. Schon früher, ehe wir zu dir stießen. Yeah, deshalb habe ich nicht gefragt. Es hätte meine Hand unsicher machen können. Ich war schon so wütend genug. – Aber ich habe ihm die Rechnung quittiert.“
Und er wendet sich hart ab und geht an Buster Burnett vorbei und zum Kaffeekessel. Mit der Kelle schöpft er in der dunklen Brühe, trinkt daraus.
Buster Burnett nagt an seiner Unterlippe.
„Hölle!“, knirscht er. „Männer, Tommy war ein guter Boy – zuverlässig! Ah, er hatte sicher Pech. Okay, es ist wirklich Zeit, dass wir unsere Fährte verwischen. Männer, wir reiten einen anderen Trail. Haltet euch an Lester, ich habe ihm die Story schon erzählt.“
Die Banditen drängen sich um Lester Marwick, und dieser sagt ihnen, dass der Boss in San Antonio eine Zucht mit den Pferden beginnen will.
Die Banditen umjubeln ihren Boss. Well, dieser Plan trifft ihren Geschmack haargenau.
Eine Stunde später wird King losgebunden. Er trägt noch immer vier Lassos um seinen seidigen Hals. Er gebärdet sich auch noch so wild wie am ersten Tag. Die Banditen haben mit ihm vollauf zu um
„Männer, es geht weiter – nach Süden!“
Und dann setzt sich das Pferderudel in Bewegung. Die Banditen flankieren es.
Ah, denkt Buster Burnett. Wir haben verdammtes Glück, dass die Pferde halb eingebrochen sind und dem Hengst folgen. Well, wir könnten sie anders niemals zusammenhalten.
Und so donnern mehr als zweihundert Hufe über die Prärie. Die Sonne steht schon hoch und brennt auf die Rücken der Reiter.
Hin und wieder knallt eine Peitsche, dann wieder ein heiserer Fluch und immer wieder Staub, Staub!