Читать книгу Joshua und das Biest - Helen Juliet - Страница 9
Kapitel 5
ОглавлениеDarius
Darius war sich nicht bewusst gewesen, dass er sich für einen Mann seiner Größe so klein fühlen konnte.
Nachdem Joshua gegangen war, hatte er mindestens ein paar Minuten gebraucht, um den Schleier aus Wut zu durchbrechen. Es war, als wäre er plötzlich aus dem Wasser aufgetaucht, als er blinzelte und sich in dem Raum umsah, der für ihn das Wohnzimmer seiner Räumlichkeiten war. Er starrte das zerbrochene Glas auf dem Boden an und fragte sich kurz, wie es dorthin gekommen war, ehe er sich ein paar Stücke von den Fußsohlen klopfte und froh war, dass er nicht stark blutete.
Dann prasselte alles auf ihn ein.
Er sah hinab auf seine nackte Brust, als ihn die Scham überkam. Fuck. Genau dieser Mist hatte dafür gesorgt, dass er die Armee verlassen hatte. Er hatte keine Kontrolle über seine Emotionen und das Adrenalin rauschte durch seine Adern, als wäre er wieder genau dort, zurück in Afghanistan. Es gab keine Entschuldigung dafür, vor allem nicht bei dem unschuldigen Joshua. Darius war keine hirnlose Bestie.
Aber es gab nichts, was er mehr hasste, als dass jemand seine Narben sah. Die ständige Erinnerung daran, wie er versagt und was er verloren hatte. Warum durfte er noch hier sein, wenn andere es nicht waren?
Wenn Richard nicht mehr da war?
Darius kniff die Augen zusammen und zwang sich, ein paarmal tief einzuatmen, ehe er sich anzog. Er wollte das zerbrochene Glas nicht wegräumen, bevor er Schuhe anhatte. Schuldgefühle überkamen ihn, während er sich anzog. Was zur Hölle musste Joshua von ihm denken, nachdem er ihn so angeschrien hatte? Joshua hatte nicht wirklich etwas Schlimmes getan. Trotzdem hatte Darius den Verstand verloren.
Kaum, dass er Schuhe anhatte, verspürte er einen weiteren Stich, als er den Bilderrahmen aufhob. Es war eines seiner Lieblingsfotos seiner verstorbenen Mutter. Sie war gestorben, als er ein Teenager gewesen war, also vor fast zwanzig Jahren. Das Foto war ein Abzug. Es gab keine weitere Datei im Internet. Er hatte es einscannen wollen, war aber nie dazu gekommen. Zumindest schien es durch seinen unentschuldbaren Ausbruch nicht zerstört worden zu sein.
Er berührte das Bild ihres lächelnden Gesichts. Ihre hellen Haare waren zu einem Zopf geflochten, wie sie sie immer getragen hatte. Sie war damals so jung und voller Leben gewesen, bevor sich der Krebs ausgebreitet hatte. Bevor sich Darius' Leben für immer verändert hatte.
Er räusperte sich und stellte den Rahmen ohne Glas wieder auf, ehe er schnell das weitere Chaos beseitigte, das er angerichtet hatte. Er würde sich schämen, falls Bartholomew sah, was er getan hatte, aber er würde sich noch mehr schämen, wenn jemand he-rausfand, wie er seinen zugewiesenen Ehemann behandelt hatte.
Er musste die Sache mit Joshua bereinigen. Sofort.
Ja, Darius hatte ihm deutlich gemacht, dass er nicht ungebeten in seine Räumlichkeiten spazieren sollte. Aber Joshua hatte auch recht. Das war jetzt auch sein Zuhause und Darius musste aufhören, sich wie ein Hund auf dem Schrottplatz zu benehmen, der sein Territorium verteidigte. Ihre letzte Begegnung und Joshuas Fragen darüber, ob sie Sex haben würden, hatten ihn so durchei-nandergebracht, dass er nicht wirklich in Erwägung gezogen hatte, dass es zwischen ihnen noch schlimmer werden konnte. Aber offensichtlich war genau das passiert.
Erst nachträglich legte er sich eine Hand auf den Mund und erkannte, dass ein Teil seines Ausbruchs mit diesem Gespräch zu tun hatte. Scheiße. Darius war so damit beschäftigt gewesen, all seine kurzzeitigen, lüsternen Gedanken für sich zu behalten und vor der Vorstellung zurückzuschrecken, dass Joshua sich verpflichtet fühlte, mit ihm zu schlafen, dass er zweifellos noch schlechter darauf reagiert hatte, dass Joshua seinen vernarbten und verzerrten Körper gesehen hatte.
»Fuck«, knurrte Darius in dem leeren Raum, und schämte sich ganz schön. In seinem Versuch, diese vollkommen unpassende Anziehung zu unterdrücken, hatte er die Situation verschlimmert.
Seine Kehle wurde eng und er wünschte sich, ein Shirt angezogen zu haben, wünschte sich, länger im Bad gebraucht zu haben, wünschte sich, so ziemlich irgendwo anders zu sein, aber nicht, von Joshua halb nackt erwischt zu werden.
Er hatte genug Zeit damit verschwendet, herumzustehen und das Glas aufzusammeln. Er musste Joshua suchen.
Verlegen machte sich Darius die Mühe, zur Abwechslung seine Haare zu kämmen. Wenn er sich Joshua wieder stellen musste, konnte er zumindest versuchen, nicht auszusehen, als wäre er rückwärts durch eine Hecke gezogen worden. Nachdem er ein letztes Mal nach irgendwelchen übrig gebliebenen Glassplittern gesehen hatte, ging er hinaus ins Schloss.
Joshua schien ihm eine Spur aus Brotkrumen hinterlassen zu haben. Darius konnte sich nicht erinnern, wann er das letzte Mal so viel Licht gesehen hatte. Er entschied, es nicht auszuschalten, als er an den Schaltern vorbeiging. Es gefiel ihm nicht, an Joshua in der Dunkelheit zu denken. Vielleicht war es Zeit, das Schloss öfter zu beleuchten?
Er erwartete, zu Joshuas Schlafzimmer und dem Rest seiner Räumlichkeiten zu kommen. Darius hatte Joshua nicht besucht, während er dort gewesen war, aber er wusste, in welchem Bereich sie sich befanden. Allerdings wurde ihm der Weg versperrt, bevor er weitergehen konnte.
Mrs. Weatherby richtete sich zu ihrer vollen Größe von einem Meter sechzig auf und stemmte die Hände in ihre üppigen Hüften. Normalerweise waren ihre hellbraunen Wangen rosig, aber in diesem Moment waren sie tiefrot und fleckig und sie hatte das Gesicht zu einer finsteren Miene verzogen.
»Genug!«
Darius zuckte zusammen. »Entschuldigen Sie, Mrs. Weatherby«, sagte er aufrichtig, obwohl er nicht sicher war, was genau sie meinte.
Allerdings konnte er es sich denken.
Sie war jenseits der Fünfzig, aber ihre Finger krümmten sich schon ein wenig durch ihre Arthritis. Es wurde besonders offensichtlich, als sie mit der Hand in die Richtung von Joshuas Zimmern deutete. »Dieser arme Junge ist allein und verängstigt! Und was haben Sie getan? Sich verhalten, als wäre es seine Schuld. Haben ihn ganz allein gelassen. Er ist hier das Opfer! Ich dachte, dass Sie darum zur Armee gegangen wären, um auf die Menschen aufzupassen!«
Darius seufzte bedrückt. »Sie haben recht.«
»Ich weiß, dass ich recht habe«, schnaubte Mrs. Weatherby. Sie verschränkte die Arme und sah ihn mit hochgezogener Braue an. »Also ziehen Sie den Kopf aus dem Arsch und verhalten Sie sich wie ein zivilisierter Mensch. Ich weiß, dass Sie es können, also tun Sie es.«
Darius nickte, eifrig darauf bedacht, ihr zu beweisen, dass er genau das vorgehabt hatte. »Ich wollte ihn gerade suchen. Ich… ich weiß, dass ich mich schlecht verhalten habe.«
Mrs. Weatherby schnaubte und sah ihn betont fest an. »Sie meinen diese charmante Darstellung gerade in Ihrem Zimmer? Ihre Mutter wäre wirklich enttäuscht, Mr. Legrand.«
Es überraschte ihn überhaupt nicht, dass jemand ihren Streit mit angehört hatte. Diese Wände hatten Ohren. Aber Mrs. Weatherby war gewitzt. Sie würde seine Mutter niemals erwähnen, wenn es nicht sein musste. Sie wusste, dass allein die Vorstellung, sie würde sein Verhalten missbilligen, ihn zermalmen würde, und so war es auch. Es war immer ihr letzter Ausweg, Darius zu sagen, was er bereits wusste.
Dass er es gründlich vermasselt hatte.
Aber sie hatte vollkommen recht. Wenn das nötig war, um Darius dazu zu bringen, sich zu benehmen, verdiente er diesen Schlag unter die Gürtellinie. Seine Mum wäre gerade entsetzt. Joshua verdiente es nicht, so schändlich behandelt zu werden.
Es war an der Zeit, dass Darius die Dinge richtigstellte. Nicht nur nach dem Streit, sondern er musste auch aufhören, so zu tun, als wäre Joshua ein Eindringling in seinem Leben.
Ob es ihm gefiel oder nicht, Joshua war nun ein Teil seines Lebens. Es lag an Darius, wie sich das entwickelte. Aber er war es nicht gewohnt, Menschen in seiner Nähe zu haben und ganz ehrlich, es machte ihm Angst, was mit jemandem in seinem Leben passieren würde, sollte sein Vater wieder zu dem Schluss kommen, grausam zu sein. Aber seine und Joshuas Ehe war das direkte Ergebnis von Victors letztem Spielchen und es war Darius, der in den vergangenen Wochen grausam gewesen war.
Er musste aufhören, sich davor zu fürchten, was Joshua passieren könnte, sollten sie Freunde werden und sich eher darüber Gedanken machen, was dank seiner Vernachlässigung bereits passierte.
Joshua hatte so verängstigt ausgesehen, als er geflohen war. Wahrscheinlich hatte er immer noch Angst. Darius musste ihn finden und die Sache in Ordnung bringen.
Eine Stimme in seinem Hinterkopf erinnerte ihn an seine gefürchtete, heimliche Anziehung. Aber im Licht seines unverzeihlichen Kontrollverlusts verblasste seine alberne Schwärmerei. Er war sicher, dass seine Gefühle für Joshua in dieser Hinsicht nachlassen würden. Wahrscheinlich hasste Joshua ihn und er hatte jedes Recht dazu. Sicher bestand keine Gefahr, dass er ihm an die Wäsche gehen würde, oder?
Darius konnte sich damit auseinandersetzen, sobald er sich entschuldigt hatte. Seine oberste Priorität war es, Joshua zu finden. Hier gab es viele Orte, an denen man sich verstecken konnte.
»Wissen Sie, wo er ist?«, fragte Darius. Er war zerknirscht, aber die Worte klangen wie ein Knurren. Er musste wirklich daran arbeiten, wenn er öfter mit Leuten reden würde. Er war erst seit ein paar Jahren aus der Armee ausgetreten. Wie hatte er sich in einen solchen Neandertaler verwandelt?
Mrs. Weatherby zuckte mit den Schultern und wirkte ein wenig besänftigt. »Nun, er ist nicht in seinen Räumlichkeiten. So viel kann ich Ihnen verraten. Das Licht war aus, als ich nachgesehen habe, ob er etwas zum Abendessen möchte.«
Verdammt. Darius nickte und nagte an seiner Unterlippe, ehe er entschied, Joshuas Brotkrumenspur aus Glühbirnen zu folgen. »Und… danke«, rief er über die Schulter, als er sich an seine Manieren erinnerte, bevor er außer Reichweite war.
»Gern geschehen«, erwiderte Mrs. Weatherby leicht amüsiert.
Darius gelangte an die Seitentür, die zu den ehemaligen Gärten des Schlosses führte, aber noch immer war keine Spur von seinem abgängigen Ehemann zu finden. »Joshua?«, rief er. Neugier brachte ihn dazu, eine der Außentüren zu öffnen. Aber wie erwartet, war das Wetter hässlich. Es wehte ein starker Wind und Schneeflocken flogen durch die Luft. Als Darius das Gesicht verzog, grollte Donner über den Himmel. Er wollte gerade die Tür schließen, als ihm etwas ins Auge fiel.
War das eine Spur?
Es war schwer zu sagen, weil es noch immer schneite, aber Darius war sich beinahe sicher, dass er auf einen blassen Schuhabdruck auf der Steinstufe blickte.
Er warf einen Blick zurück auf die Garderobe. Joshuas abgetragene blaue Jacke hing nicht länger dort, ebenso wenig wie sein Schal.
»Fuck!«, schrie Darius und zog sich bereits seinen langen Mantel an, während er in seine Stiefel schlüpfte. Warum würde Joshua so in die Kälte und Dunkelheit laufen?
Weil Darius ihn wortwörtlich angeschrien hatte, er solle verschwinden.
Bittere Scham wallte in Darius auf, aber er ignorierte sie fürs Erste. Sein oberstes Ziel war es, Joshua zu finden. Wie lange war er schon in diesem Sturm? Der Schnee würde es zumindest einfacher machen, ihm zu folgen.
Darius knallte die Tür hinter sich zu, als er zu den Ställen rannte. Der Stallbursche, Paulo, schien von Darius' plötzlichem Auftauchen verwirrt, half ihm aber sofort, seinen treuen Clydesdale Hephaistos zu satteln.
»Sind Sie sicher, dass Sie bei diesem Wetter raus wollen, Sir?«, fragte Paulo besorgt, als Darius das Pferd zu den Stalltüren führte.
Darius schüttelte grimmig den Kopf. »Ich hab keine Wahl. Dürfte ich Sie bitten, auf unsere Rückkehr zu warten? Heph wird wahrscheinlich frieren.«
Paulo nickte. »Natürlich, Sir«, sagte er mitfühlend. »Viel Glück.«
Paulos empathisches Verhalten, obwohl er nicht wusste, warum Darius in den Sturm ritt, wusste Darius zu schätzen.
»Na komm schon, Heph«, knurrte Darius, als das verdammte Pferd wieherte und schmollte, weil es in den Schnee musste. Darius tippte ihm mit den Fersen gegen die Flanken. »Es ist wichtig, Heph. Bitte.« Heph wieherte laut, wohl um auszusagen, dass er mitmachen würde, weil es offensichtlich ein Notfall war, er sich darüber aber nun wirklich nicht freuen musste.
Innerhalb weniger Minuten galoppierten sie in die Nacht hinaus. Auf diese Weise waren Joshuas Spuren schwieriger zu verfolgen, was bedeutete, dass Darius ein paarmal anhalten musste, um nach Spuren von Schuhabdrücken oder aufgewirbeltem Schnee oder Schlamm zu suchen. Aber sobald sie den Weg eingeschlagen hatten, machte Hephaistos die Reise viel schneller.
Darius' Kehle wurde eng, als sie in den Wald kamen. Joshua war so klein. Er hatte kaum Fleisch auf den Rippen. Er würde die Kälte viel stärker fühlen als Darius. Trug er eine Mütze? Wie viel Körperwärme hatte er bereits verloren?
Während er sich durch den dichten Bewuchs schob, fing Darius verdammt schnell an zu verstehen, wie aufgewühlt er wäre, falls Joshua seinetwegen etwas passierte. Falls ihm überhaupt irgendetwas passierte, aber ganz besonders, wenn es Darius' Schuld war. Er war unschuldig und Victor hatte sie vielleicht in diese Ehe gedrängt, aber es war Darius, der Joshua während eines Schneesturms aus Angst in den Wald getrieben hatte.
Mrs. Weatherby hatte recht. Als er den Streitkräften beigetreten war, hatte Darius die Menschen beschützen wollen und nun war er hier und brachte den Mann in Gefahr, dem er wortwörtlich geschworen hatte, ihn zu lieben und zu ehren.
Er war ziemlich sicher, dass er und Joshua einander nicht lieben konnten. Sie trennten Welten und Joshua verdiente jemanden, der so viel besser war als ein nörgelnder, schlecht gelaunter Tölpel wie Darius. Aber bei Gott, Darius würde dafür sorgen, dass ihm kein Leid geschah, so viel war sicher.
Aber die Angst nagte an ihm. Trotz der Fährte aus matschigen Fußabdrücken und abgebrochenen Zweigen, denen Darius und Hephaistos folgten, war noch immer keine Spur von Joshua selbst zu finden. Darius brüllte erneut seinen Namen und lauschte angestrengt, um über dem heulenden Wind etwas zu hören. Aber da war nichts.
»Nein, nein, nein«, knurrte er vor sich hin und zog an Hephs Zügeln, als sie weiter in den Wald vordrangen. Wohin zur Hölle war Joshua gegangen? Hatte er überhaupt ein Ziel im Sinn gehabt? Vielleicht hatte er gehofft, das Dorf zu finden, aber das lag im Osten und sie bewegten sich weiter Richtung Norden.
Unglücklicherweise verursachten sie zusammen mit dem heulenden Wind selbst eine Menge Lärm, während sie durch das Gebüsch brachen. Als Darius glaubte, in der Ferne einen Schrei zu hören, brachte er Heph nicht schnell genug zum Stehen, um besser lauschen zu können.
Er fluchte unterdrückt und hielt das Pferd ruhig, um auf weitere Geräusche zu achten. Er und Hephaistos atmeten schwer und ihr Atem bildete in der Luft, die bereits von dicken, nassen Schneeflocken erfüllt war, kleine Wölkchen, während der Wind wie ein verwundetes Tier heulte. Darius war nicht sicher, was er hoffte, über all dem zu hören.
Gerade als ihm klar wurde, dass er noch einmal Joshuas Namen rufen sollte, hörte er definitiv ein anderes Geräusch. Aber er brauchte eine Sekunde, um zu erkennen, was für eins es sein könnte.
Ein Platschen?
»Der See!«
Darius schwang sich von Hephaistos. Auf lange Sicht war er zu Pferd vielleicht schneller, aber durch den dichten Bewuchs würde er zu Fuß besser vorankommen und er hatte den Vorteil, mehr hören zu können. Er war beinahe sicher, dass er in die richtige Richtung lief. Es war fast unmöglich, sich in diesem hässlichen Wetter zu orientieren, aber durch eine Lücke in den Wolken hatte er einen Blick auf die Position des Mondes erhaschen können, sodass er ahnte, dass der See zu seiner Linken lag.
»Joshua!«, schrie er, sobald der Steg in Sichtweite kam. Scheiße. Mit Grauen rannte Darius zu den Holzplanken und sah deutlich, wo jemand ausgerutscht war und eine Spur auf dem schleimigen Matsch hinterlassen hatten. Dank des Schneesturms war die Wasseroberfläche voller Bewegung und Wellen, aber da sonst kein Zeichen von Joshua zu sehen war, stellte Darius entsetzt fest, was höchstwahrscheinlich passiert war.
Was er tun musste.
Hektisch zog er sich den langen Mantel aus und riss sich die Stiefel von den Füßen. Es hatte keinen Sinn, alles zu durchnässen. Um keine weitere Zeit zu verschwenden, setzte er sich ans Ende des kleinen Stegs und zischte, als er seine Füße in das eiskalte, aufgewühlte Wasser hielt. Er hatte keine Ahnung, wie tief der See an dieser Stelle war, oder wie lange Joshua schon unter Wasser war. Darius atmete tief ein, stieß sich vom Ende des Stegs ab und sank in die schwarze Tiefe, während er betete, dass er nicht zu spät war.