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0. Vorwort

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Geboren 1960 in der DDR habe ich, Helena Zauber, 2020 ein Patt. 30 Jahre leben in der DDR und 30 Jahre im vereinten Deutschland.

Anlass genug, um mal zurück zu schauen. Vieles gerät in Vergessenheit.

Aber es gibt ja Zeugnisse darüber, wie das Leben und Lieben in der DDR war.

Damit meine ich nicht die offiziellen Reportagen und Geschichten, die jetzt gehäuft im Fernsehen zu schauen sind. Sondern die privaten „Archive“, wie Fotoalben, alte Zeitungsausschnitte, Postkarten, Aufzeichnungen, Dokumente usw.

Besonders freue ich mich darüber, dass ich all die Jahre ganz besondere „Zeitzeugen“ aufgehoben habe.

Es sind Briefe, die mein damaliger Mann Hannes und ich während seines

18-monatigen Grundwehrdienstes bei der NVA geschrieben haben.

Ich habe diese Briefe nach Hannes` Armee-Zeit sorgsam verpackt und bei jedem Umzug mitgenommen.

Auch als wir uns nach 30-jähriger Ehe 2014 trennten, war das für mich kein Grund, diese Briefe zu vernichten.

Sind sie doch Zeugen einer wunderschönen jungen Liebe, die trotz äußerer Widrigkeiten und Geschehnisse lange existierte. Und sie sind Zeitzeugnisse des Lebens in der DDR, Schilderung des ganz normalen Alltags, den eine junge Ehe in der DDR zu dieser Zeit gelebt hat.

Es gibt für mich also genug Gründe, diese Briefe wieder zu lesen und auch für die nachkommenden Generationen fest zuhalten.

Aber vielleicht erkennt sich der ein oder andere Leser darin ja auch wieder und erinnert sich.

Oder es hilft Außenstehenden, das Leben in der DDR besser zu verstehen, bzw. nachzuvollziehen.

Dabei handelt es sich um einen kurzen Zeitraum, eben um diese 18 Monate von Mai 1985 bis Oktober 1986.

Rückblickend vergingen diese 18 Monate wie im Flug, was wir damals tatsächlich ganz anders empfunden haben. Wir haben die Tage gezählt, bis wir uns wieder sehen konnten oder bis ein Brief vom Anderen kam. Dabei hatte ich in meinem Alltag genug zu tun, woran ich mich nur teilweise erinnere und die Briefe mir bestätigen werden.

Nun bin ich selbst gespannt, was in diesen Briefen steht, abseits unserer großen, in diesen Monaten sehnsüchtigen Liebe.

Bei einigen Stichproben, die ich während des Sortierens aus Neugier machte, fiel mir schon auf, dass ich vieles vergessen habe oder falsch in Erinnerung hatte. So wird es mir sicher immer wieder gehen.

Deshalb habe ich mich entschlossen, diese 410 Briefe nicht einfach zu scannen und ohne Kommentar zu veröffentlichen, sondern meine Erinnerungen dazu aufzuschreiben, untermalt von Fotos der Briefe und aus den Fotoalben dieser Zeit.

Auch sind viele Begrifflichkeiten aus dem DDR-Alltag in Vergessenheit geraten oder gänzlich unbekannt. Dafür habe ich in diesem Buch einen Anhang erstellt und solche Begriffe in loser Reihenfolge aufgeführt.

Natürlich habe ich die Namen der Beteiligten geändert, bei den Zitaten aus den Originalbriefen die Rechtschreibung angepasst und manchmal den Wortlaut des besseren Verstehens angepasst. Auch habe ich meine Briefe teilweise sehr gekürzt, manchmal auch zusammengefasst, da sich doch vieles wiederholte und einige Briefe tatsächlich bis zu 14 Seiten lang sind. Ich habe versucht, die Chronologie der Briefe darzustellen und deshalb auf die Einteilung des Buches in Kapitel verzichtet, für die e.book - Variante habe ich aber Kapitelnummern eingefügt. Nun wünsche ich allen, die sich darauf einlassen, viel Spaß beim Eintauchen in eine vergangene Zeit.

Helena Zauber

Stade, 2019/2020

Liebe und Alltag in der DDR

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