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Die Fatah zwischen 1948 und 1967
ОглавлениеFatah wurde, im Gegensatz zu den Muslimbrüdern Palästinas und der Bewegung der arabischen Nationalisten, sehr viel später, erst Ende der 1950er-Jahre, gegründet. Die Gründung fand außerdem weder in Palästina noch in den unmittelbaren Nachbarstaaten zu Palästina bzw. Israel statt. Vielmehr war es eine Gruppe von jungen palästinensischen Arbeitsmigranten, die, angeführt von dem jungen Ingenieur Yasir Arafat, in Kuwait eine neue politische Bewegung gründete. Diese forderte einen dezidiert palästinensischen Nationalismus, in klarer Abgrenzung von und in direktem Gegensatz zum hegemonialen arabischen Nationalismus. Sie setzten auf ein »Palästina zuerst«, nicht auf die arabische Einheit als Vorbedingung für die Befreiung Palästinas. Wichtigste Aufgabe nach ihrer Gründung war die Mobilisierung der Palästinenser in der Diaspora für eben dieses Programm und diese Ideologie.
Sie stellten die besondere palästinensische Identität in den Mittelpunkt und forderten in letzter Konsequenz die Errichtung eines palästinensischen Staates. Erreichen wollten sie dies mit der Strategie des bewaffneten Kampfes bzw. einem nationalen Befreiungskampf in Anlehnung an Algerien, wobei auch Kuba, China und Vietnam zu Vorbildern wurden. Ihre ersten Guerilla-Angriffe führten sie im Januar 1965 durch. Einen Durchbruch erreichten sie damit jedoch nicht. Erst nach 1967 sollte sich dies ändern.