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3.1 Das byzantinische Modell der Orthodoxie 3.1.1 Der historische Hintergrund

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Als die Christusbotschaft in die Welt trat, gehörten alle Landschaften um das Mittelmeer zum römischen Weltreich, das sich von Spanien bis Mesopotamien und von Nordafrika bis nach Britannien erstreckte. Galiläa, der geographische Ausgangspunkt der Christusbotschaft, lag am östlichen Ende des Römischen Reichs. In den ersten Jahrhunderten seiner Geschichte entfaltete sich das Christentum vor allem in der Osthälfte des Römischen Reichs, um die Zentren Jerusalem, Antiochia und Alexandria und später auch Byzanz/Konstantinopel.

Obwohl es in der Reichshauptstadt Rom bereits wenige Jahre nach Jesu Tod eine christliche Gemeinde gab, wurden der christliche Glaube und das Selbstverständnis der christlichen Kirche zunächst im Osten des Reiches ausgeformt, und zwar im Medium der griechischen Sprache und der griechisch-hellenistischen Kultur. Diese war von den Nachklängen der griechischen Philosophie, von alten Naturkulten und von Mysterienkulten geprägt. Konstantinopel stieg im 4. Jahrhundert zur Hauptstadt der östlichen Reichshälfte auf. Hier wurde 380 die christliche Kirche zur alleinigen Religion erhoben. Die Kaiser drängten nicht nur auf Einigkeit im Glauben, sondern auch auf Einigkeit im Selbstverständnis von Kirche. Unter diesen geistig-politischen Bedingungen hat die Orthodoxie ihr Kircheverständnis ausgebildet.

Einheit der Kirche?

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