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3.2 Das westliche Modell des römischen Katholizismus 3.2.1 Ausrichtung auf den Papst

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Im lateinischen Westen hat sich ein Kirchenmodell entwickelt, das im Bischof von Rom als dem Nachfolger des Apostels Petrus den Stellvertreter Christi auf Erden sieht. Eine feinabgestufte priesterliche Hierarchie ist auf den Papst als die höchste Autorität hingeordnet.

Der Papst besitzt den absoluten jurisdiktionellen Primat (Vollmacht und Vorrang der Rechtsprechung) über alle Nationalkirchen |31| und über alle Christen. Er ist ferner der Inhaber des obersten Lehramts der Kirche und ist dafür mit der Gabe der Unfehlbarkeit und der Irrtumslosigkeit ausgestattet, wenn er in Fragen des Glaubens und der Sitte entscheidet. Kraft seines Amtes als Stellvertreter Christi verfügt er in der Kirche über »höchste, volle, unmittelbare und universale ordentliche Gewalt, die er immer frei ausüben kann« (CIC 331). Seine Entscheidungen sind aus sich, nicht erst durch Zustimmung anderer, unabänderlich. »Gegen ein Urteil oder ein Dekret des Papstes gibt es weder Berufung noch Beschwerde« (CIC 333). Das römisch-katholische Kirchenmodell hat die Struktur einer romzentrierten päpstlichen Universalmonarchie.

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