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Die jüdische Priesterschaft reagiert

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Aus der Sicht des jüdischen Hohen Priesters und seiner Religionsbehörde stellte sich Jesu Auftreten anders dar. Die Kunde von seinem freien Umgang mit dem jüdischen Gesetz war sicher auch bis nach Jerusalem gedrungen. Er hatte das Sabbatgebot vielfach missachtet. Er pflegte Gemeinschaft mit Zöllnern und Sündern und stellte sich damit demonstrativ auf deren Seite. Er predigte im Tempelbezirk mit großem Zulauf. Er griff dabei den Tempelkult an und warf die Tische der Geldwechsler um. Er weissagte sogar, dass Gott an die Stelle dieses alten Tempels einen neuen setzen werde. In den Augen der jüdischen Priester war dieser Mann eine Gefahr für die Gesetze des jüdischen Glaubens und für die religiöse Ordnung. Besonders sensibel reagierte die Priesterschaft auf die Tempelkritik. Denn die Kritik des Tempelkults berührte die Interessen des Hohen Rats, sie stellte die Legitimität der priesterlichen Privilegien in Frage und erschütterte die finanzielle Basis all derer, die an der Organisation des Tempelkults beteiligt waren bis hin zu den Geldwechslern und kleinen Taubenhändlern. Das mag auch beim späteren Stimmungsumschwung im Volk eine Rolle gespielt haben, da viele mitbetroffen waren. So musste vor allem die Priesterschaft ein großes Interesse daran haben, diesen Störenfried angesichts des bevorstehenden Passafestes so schnell und so nachhaltig wie möglich aus dem öffentlichen Verkehr zu ziehen.

Musste Jesus für uns sterben?

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