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Aufbruch vom Südpol

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Das Land rund um den Südpol ist das ganze Jahr über mit Eis bedeckt, und die meiste Zeit des Jahres fegen Schneestürme darüber hinweg. Nur wenige Monate scheint die Sonne, aber auch sie ist zu schwach, um das Eis aufzutauen. Nirgends steht ein Haus, in dem Menschen wohnen, und man könnte meinen, dass in dem ewigen Eis und Schnee auch keine Tiere leben.

Aber es gibt Lebewesen, denen das Land am Südpol wie ein Paradies vorkommt: Riesige Scharen von Pinguinen bevölkern die Buchten. Zu ihnen gehörten auch Pingo und Pongo, die Helden unserer Geschichte.

Wenn sie Hunger hatten, watschelten sie zum Meer hinunter und sprangen hinein, um Fische zu fangen. Obwohl ein Pinguin plump aussieht, kann er doch noch viel besser tauchen und schwimmen als eine Ente.

Sobald dann Pingo und Pongo aus dem Meer wieder an Land wateten, plusterten sie sich auf, um ihr Gefieder trocken zu schütteln.

So ging das tagaus, tagein, fischen, herumwatscheln und mit seinen Freunden ein gemütliches Schwätzchen halten. Am wohlsten jedoch fühlten sich die beiden jungen Pinguine im kalten Wasser.

„Ich könnte den ganzen Tag im Meer umherschwimmen“, sagte Pingo zu seinem Zwillingsbruder.

„Ja, und dabei fischen“, fügte Pongo hinzu.

„Spielen macht mir noch mehr Spaß.“

„Aber davon wird man nicht satt.“

„Du denkst auch immer nur ans Essen, Pongo.“

„Nicht immer. Manchmal denk ich auch an was anderes.“

„Woran?“

„Daran, dass wir uns die Welt ansehen sollten.“

„Die Welt ansehen?“, fragte Pingo erstaunt. Wie kam sein Bruder nur auf einen so sonderbaren Einfall?

„Auf die Dauer ist das doch langweilig hier“, erklärte Pongo. „Jeden Tag dasselbe: im Meer umherschwimmen und Fische fangen. Dann auf dem Eis liegen und die Fische verdauen.“

„So ist das nun mal auf der Welt.“

Pongo schüttelte heftig den Kopf. „Nein, Pingo, so ist es nicht auf der Welt. Nur bei uns Pinguinen ist das so.“

„Wir sind doch nun mal Pinguine.“

„Ach, Pingo, was bist du schwer von Begriff!“ Sein Bruder seufzte. „Es gibt doch nicht nur Pinguine auf der Welt.“

Pingo nickte „Da hast du Recht. Es gibt auch Fische.“ Dabei strich er sich mit der Flosse behaglich über den Bauch. Der war dick und rund von lauter Fischen, die Pingo im Meer gefangen hatte.

„Es gibt nicht nur Fische“, fuhr Pongo fort, „auch noch etwas anderes.“

„Was?“, wollte Pingo genau wissen.

Pongo machte ein verlegenes Gesicht. Aber Pingo blickte ihn so herausfordernd an, dass er unbedingt etwas antworten musste. Und so druckste Pongo kleinlaut herum:

„Ja, was es eigentlich sonst noch auf der Welt gibt, das weiß ich auch nicht genau. Deshalb möchte ich mir ja mal alles ansehen. Es gibt bestimmt noch was anderes außer uns und Fischen.“

„Neugierig bin ich auch“, erwiderte Pingo mit verträumten Augen. Allmählich begann er zu glauben, was ihm sein Bruder da vorerzählte. „Aber müssen wir denn jetzt schon aufbrechen?“

„Wenn wir noch ein paar Monate warten, dann haben wir vielleicht schon Frau und Kinder. Da können wir den ganzen Tag nichts anderes tun als Futter suchen, um die hungrigen Mäuler zu stopfen. Mit unserer Reise um die Welt ist es dann nichts mehr.“

„Soweit hab ich noch nicht gedacht, Pongo.“

„Also machst du mit, Pingo?“

„Klar, mach ich mit! Ich will doch auch Abenteuer erleben.“

„Flosse drauf!“

„Ping!“

„Pong!“

Die beiden Pinguine schüttelten die Flossen, wie zwei Jungen die Hände schütteln, wenn sie einander ein wichtiges Versprechen geben.

„Dann wollen wir jetzt zu unseren Eltern gehen und es ihnen sagen“, schlug Pongo vor. „Und schon morgen früh geht es los.“

„Auf in die weite Welt!“

Pingo, Pongo und der starke Heinrich

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