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Ein Ungeheuer auf vier Beinen

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Am nächsten Morgen brachen Pingo und Pongo auf. Mutter Pinguin umarmte ihre Kinder zum Abschied, und Vater Pinguin betrachtete mit stolzgeschwellter Brust seine beiden Jungen. Alle Onkel, Tanten und Freunde waren herbeigeeilt, um den Weltenbummlern die Flossen zu schütteln.

Als Pingo und Pongo dann endlich loswatschelten, standen alle Pinguine auf dem Eis und winkten ihnen zum Abschied zu. Das machte unsere beiden Weltenbummler mächtig stolz! Pingo trug seinen Kopf noch mal so hoch, und Pongo kam sich vor, als habe er den Südpol selbst entdeckt. Um über das Meer in andere Teile der Erde zu gelangen, kletterten sie auf eine Eisscholle und ließen sich mit der Strömung treiben.

Wie lange sie so unterwegs waren, wussten Pingo und Pongo nicht. Aber es musste sehr lange sein, denn ihre Eisscholle schmolz immer mehr zusammen, so dass die Weltenbummler kaum noch Platz auf ihr hatten. Wenn aber die Eisscholle taute, dann lag das daran, dass sie sich schon sehr weit vom Südpol entfernt hatte und in einer wärmeren Zone durchs Meer trieb.

Gerade als Pingo und Pongo der Mut zu sinken drohte, sahen sie Land in der Ferne. Da sprangen sie von ihrer Eisscholle ins Meer und schwammen darauf zu.

Wie staunten die beiden Weltenbummler, als sie an Land gingen! Statt der gewohnten Eisberge fanden sie hier Bäume, Sträucher und Gras!

„Hab ich dir nicht gesagt, Pingo, dass es in der Welt Dinge gibt, von denen wir keine Ahnung haben?“, meinte Pongo.

„Heute erleben wir bestimmt unser erstes Abenteuer“, antwortete Pingo und sperrte erstaunt den Schnabel auf. Denn was da zwischen den Sträuchern heranschlich, war ein Ungeheuer, wie er noch nie eines gesehen hatte! Es hatte vier Beine, einen Schwanz und ein großes Maul, aus dem die Zunge heraushing.

Pingo und Pongo wollten schon Reißaus nehmen, als das Ungeheuer bellte: „Au-wau-wau! Habt keine Angst! Ich bin ein Hund. Genaugenommen – ein Boxer.“ Dabei wedelte er freundlich mit seinem Stummelschwänzchen.

„Ein Hund?“, stotterte Pingo.

„Ein Boxer?“, stammelte Pongo genauso erstaunt wie sein Bruder.

„Au-wau-wau! Ein Boxerhund!“

Pongo fasste sich ein Herz und machte ein Trippelschrittchen auf den Hund zu, um ihn näher betrachten zu können. „Entschuldige, dass ich dich so anstarre. Aber so was haben wir noch nie gesehen.“

„Kommt ihr vom Mond?“, fragte der Hund.

„Nein, vom Südpol. Dort gibt es nur Schnee und Eis.“

„Das ganze Jahr?“

„Natürlich“, bestätigte Pongo. „Ist es nicht überall so auf der Welt?“

Ich muss Nachsicht mit ihnen haben, dachte der Hund. Und laut sagte er: „Ihr kommt doch vom Mond, wie ich sehe. Aber das macht nichts. Ihr gefallt mir, und ich habe so das Gefühl, wir könnten Freunde werden.“

„Wir auch!“, riefen die beiden Pinguine wie mit einer Stimme.

Kameradschaftlich streckte ihnen der Hund die Pfote hin und sagte: „Ich bin der starke Heinrich.“

Pingo und Pongo schüttelten freundlich die Pfote des starken Heinrich und stellten sich gleichfalls mit ihren Namen vor.

„Pingo und Pongo – das sind lustige Namen“, sagte der Hund und lachte lauthals. „Wenn ihr beide auch so lustig seid, dann bekommen wir viel Spaß zusammen. Aber sagt mal, warum seid ihr eigentlich vom Südpol hierher gewandert?“

„Um uns die Welt anzusehen“, entgegnete Pingo.

Und sein Bruder pflichtete ihm lebhaft bei: „Ja, wir wollen was erleben!“ Plötzlich stutzte er und fragte: „Sag, starker Heinrich, was ist das dahinten?“

Der Hund drehte sich um und blickte in die Richtung, in die Pongo deutete. „Meinst du die Häuser?“

„Häuser sagst du? Wozu sind denn die da?“

„Für die Menschen. Die wohnen doch darin.“

Fragend blickten sich die Pinguine an und sagten: “Menschen… Menschen… sind das Vögel wie wir? Oder Hunde wie du, starker Heinrich?“

„Au-wau-wau!“, seufzte der Hund. „Ich hab’s ja gleich gesagt, dass ihr vom Mond kommt. Menschen sind weder Pinguine noch Hunde, sondern eben Menschen.“

„Komisch!“, meinte Pingo.“ Ich platze beinahe vor Neugier, einmal einen Menschen zu sehen.“

Pingo, Pongo und der starke Heinrich

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