Читать книгу Aus den Tiefen des Tages und der Geschichte - Helmut Lauschke - Страница 45

Gedanken wanken.

Оглавление

Wagen lenken ein und aus.

Nichts gibt es mehr zu zanken

im leergeräumten Haus.

Die gekälkten Wände sind ergraut,

krumm und lose stecken noch die Nägel.

Der alte Platz daneben ist vergiebelt und verbaut

mit einer Halle zum Vertrieb der Segel.

Was sonst sich streckt und bläht,

der Stamm der alten Eichen ist zersägt.

Längst sollten junge Bäume wachsen

vorm Haus, wo jetzt die Bretter staksen.

Jede Form hat ihre Formel

unauffällig an die Innenwand geklebt.

Was sich bewegt mit Hand und Ärmel,

trägt das Stück Geschichte, mit der man geht.

Die Welt zerreißt in tausend Stücke

dort, wo man sie fasst und denkt.

Zwischen Brüchen reißt größer die Gedankenlücke,

wenn Größeres sich darüber schwenkt.

Denn Gedanken folgen eigenen Prozessen,

so haben Denkprodukte ihre Herkunftsmarken.

Kurzgebeint und ungereimt knicken die Finessen,

knicken lautlos weg vor dem Tor des Starken.

Altgewordene Köpfe ragen noch heraus,

ob an Fenstern oder Tischen, ob aus Gräben.

Zukunftsoptimisten bauen schon am neuen Haus

auf neuem Fundament mit neu gesetzten Streben.

In der Formel verstecken sich noch andere Formen,

was sich hebt und weiter spannt zu größeren Normen.

Gedanken wandern, wanken über weitgespannte Brücken

zum umfassenderen Verstand mit den größeren Stücken.

Aus den Tiefen des Tages und der Geschichte

Подняться наверх