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4. Alfred Lichtenstein, „Die Stadt“

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Erst mal selbst probieren und etwa fünf wichtige Schnell-Erkenntnisse formulieren!Alfred Lichtenstein Die Stadt 01; Ein weißer Vogel ist der große Himmel. 02: Hart unter ihn geduckt stiert eine Stadt. 03: Die Häuser sind halbtote alte Leute. 04: Griesgrämig glotzt ein dünner Droschkenschimmel. 05: Und Winde, magre Hunde, rennen matt. 06: An scharfen Ecken quietschen ihre Häute. 07: In einer Straße stöhnt ein Irrer: Du, ach, du – 08: Wenn ich dich endlich, o Geliebte, fände... 09: Ein Haufen um ihn staunt und grinst voll Spott. 10: Drei kleine Menschen spielen Blindekuh – 11: Auf alles legt die grauen Puderhände 12: Der Nachmittag, ein sanft verweinter Gott. Nun unsere Lösung, die nur eine Möglichkeit darstellt:

Unsere fünf entscheidenden VerständnispunkteVP1: Der Titel bleibt sehr allgemein. VP2: Die erste Strophe präsentiert einen großen Kontrast: Nach einem schön klingenden Beginn hat man den Absturz ins Geduckte hinein, ins Stieren und die Häuser werden mit halbtoten, alten Leuten verglichen, was kein gutes Licht auf die Situation in der Stadt wirft. VP3: In der zweiten Strophe geht es um eine misshandelte, elende Tierwelt. VP4: Daran schließt sich eine auf andere Art und Weise, d.h. moralisch kaputte Menschenwelt an. VP5: Am Ende wird wieder an den Anfang zurückgekehrt, diesmal soll wohl deutlich werden, dass göttliche Hilfe nicht zu erwarten ist. Interessant ist dabei, dass aus dem „weißen Vogel“ „graue Puderhände“ geworden sind. Klausurbedeutung: @@@@(Die Anzahl der @-Zeichen macht unsere Einschätzung der Klausurbedeutung sichtbar – wie die Sternchen bei Hotel-Bewertungen!) Dieses Gedicht kann vor allem dann drankommen, wenn es darum geht, die extremen Seiten des Expressionismus, seinen radikalen „Ausdruck“ zu zeigen. Besonders interessant die Kombination aus Beschreibung, Steigerung auf der Ebene der Tiere und dann der Menschen und schließlich ein seltsam harmonischer, aber unbefriedigender Ausklang. Anregungen: In diesem Gedicht geht es vor allem um einige Formulierungen, die man ergebnisoffen diskutieren kann: 1. Was bedeutet es, wenn Häuser mit halbtoten alten Leuten verglichen werden? 2. Was bedeutet es, wenn mit „stieren“ und „glotzen“ eine bestimmte Form des Sehens wiederholt auftaucht? 3. Was bedeutet es, wenn der Nachmittag als „ein sanft verweinter Gott“ bezeichnet wird?

Die besten Gedichte des Expressionismus - für Schüler

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