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Einführung in die Themengruppe und Übersicht über die Gedichte

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Die Entwicklung hin zu immer größeren Städten mit einer entsprechenden Ansammlung von Menschenmassen spielte im Denken und Dichten der Autoren des Expressionismus eine große Rolle. Wir stellen im Folgenden kurz die behandelten Gedichte vor, damit sich jeder schnell das aussuchen kann, was ihn am meisten interessiert. Übersicht über die Gedichte zum Thema:1. Hugo von Hofmannsthal, „Siehst du die Stadt“Die sanfte Stadt-Variante – Romantik mit etwas Weinen und Qual12 Zeilen, @Ausgangspunkt ist eine romantische Sicht, die dann zunehmend stärker differenziert wird und zwischen Qual und Pracht auch gebrochen erscheint. Am Ende wird sie aber voll angenommen. 2. Georg Heym, „Die Stadt“Romantische Natur – Massengesellschaft – Sinnlosigkeit - Bedrohung14 Zeilen - @@@@@Am Anfang gibt es noch Ansätze von fast romantischer Schönheit, dann erfolgt ein Übergang zur Beschreibung der Massengesellschaft mit einem eintönigen Leben zwischen Geburt und Tod. Hinzu kommt am Ende noch ein Gefühl der Bedrohung. 3. Wolfenstein, StädterEinsamkeit trotz Enge 14 Zeilen @@@@@Sehr ausdrucksstark wird die Enge der Bebauung in einer Stadt beschrieben. Die wirkt sich dann bis in die Verkehrsmittel aus, wo man sich eng, fassadenartig, gegenübersitzt. Man hat das Gefühl, die anderen bekommen alles von einem mit, und fühlt sich trotzdem allein. 4. Alfred Lichtenstein, „Die Stadt“

Die total negative Sicht auf eine irre, halbtote Welt ohne Sympathie und Hoffnung12 Zeilen, @@@@@Es gibt in diesem Gedicht keine Harmonie mehr zwischen Himmel und Erde (Stadt), alles sieht nach Alter und Verfall aus. Dann wird ein Irrer präsentiert, der wohl stellvertretend auch für die Gesunden den Verlust der Liebe beklagt. Er wird dafür verspottet. Am Ende erscheinen die Welt und das Leben als sinnloses Spiel mit der Andeutung eines „sanft verweinten Gottes“. Das Überirdisch-Sinnliche ist damit auch keine Rettung.5. Georg Heym, „Der Gott der StadtDie Stadt als Ort allgemeinen Untergangs: 20 Zeilen, @@@@@Der in diesem Gedicht beschriebene Gott gehört wohl zur Stadt, lässt sich von ihr auch verehren, besteht aber vor allem aus Wut, die sich dann im Verlauf des Gedichtes auch entlädt. Unser „Tafelbild“ dazu: Alles auf einen Blick 1.) Die Übersicht beginnt unten links mit dem Gedicht von Hofmannsthal, das noch sehr romantisch angehaucht ist, aber schon Brüche aufweist. 2.) Darüber das Gedicht „Die Stadt“ von Heym, das auch mit Romantik beginnt, diese aber sofort zerreißt. Danach geht es nur noch um Probleme der Moderne, die Massengesellschaft und deren eintöniges, sinnloses Leben, das am Ende auch noch bedroht wirkt. 3.) Wolfenstein konzentriert sich dann vor allem auf den paradoxen Gegensatz von Enge einerseits mit Verlust der Intimsphäre in der Massengesellschaft und andererseits der realen Einsamkeit des Einzelmenschen. 4.) Lichtenstein beginnt mit dem Gegensatz zwischen dem hohen Himmel und der geduckten Stadtwelt der Menschen, die nur Armut und Elend produziert. Auch fehlt es an Solidarität zwischen den Menschen. Es gibt weder Sympathie zwischen ihnen noch Hoffnung auf einen Gott, der mehr ist als „verweint“. 5.) Am Ende dann ein starker Gott, aber einer der nicht mehr den Schutz der Stadt garantiert, sondern ganz seine Zerstörungswut auslebt – obwohl die Menschenwelt alles tut, um ihn zu besänftigen und mit Opfern gnädig zu stimmen.

Die besten Gedichte des Expressionismus - für Schüler

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