Читать книгу Die besten Gedichte des Expressionismus - für Schüler - Helmut Tornsdorf - Страница 8
2. Georg Heym, „Die Stadt“
ОглавлениеErst mal selbst probieren und etwa fünf wichtige Schnell-Erkenntnisse formulieren!Georg Heym Die Stadt 01: Sehr weit ist diese Nacht. Und Wolkenschein 02: Zerreißet vor des Mondes Untergang. 03: Und tausend Fenster stehn die Nacht entlang 04: Und blinzeln mit den Lidern, rot und klein. 05: Wie Aderwerk gehn Straßen durch die Stadt, 06: Unzählig Menschen schwemmen aus und ein. 07: Und ewig stumpfer Ton von stumpfem Sein 08: Eintönig kommt heraus in Stille matt. 09: Gebären, Tod, gewirktes Einerlei, 10: Lallen der Wehen, langer Sterbeschrei, 11: Im blinden Wechsel geht es dumpf vorbei. 12: Und Schein und Feuer, Fackeln rot und Brand, 13: Die drohn im Weiten mit gezückter Hand 14: Und scheinen hoch von dunkler Wolkenwand. Nun unsere Lösung, die nur eine Möglichkeit darstellt:Ziel ist, das Gedicht schnell zu verstehen, damit man entscheiden kann, ob man sich noch näher damit beschäftigen möchte.
Unsere fünf entscheidenden VerständnispunkteVP1: Der Bezugspunkt im Titel ist ganz klar die Stadt – und zwar sehr allgemein, zugleich aber auch bestimmt. VP2: Zunächst die beiden Quartette (Vierzeiler) des Sonetts, so nennt man ein solches Gedicht-Gebilde aus 14 Zeilen. VP3: Die Tageszeit und die freundliche Atmosphäre erinnern an schöne Romantik. Das ändert sich in der zweiten Strophe, wo von Menschenmassen die Rede ist, die nur stumpf vor sich hin leben, in völliger Eintönigkeit. VP4: Das erste Terzett (dreizeilige Strophe) geht dann genauer auf die Eintönigkeit ein und bezieht sie auf das ganze Leben. Alles zwischen Geburt und Tod ist nur ein „Einerlei“ und geht „dumpf vorbei“. VP5: Die letzte Strophe geht dann noch einmal auf die Nachtsituation ein, sieht sie jetzt aber negativ vor dem Hintergrund eines drohenden Infernos. Klausurbedeutung: @@@@@(Die Anzahl der @-Zeichen macht unsere Einschätzung der Klausurbedeutung sichtbar – wie die Sternchen bei Hotel-Bewertungen!) Hoch, da verschiedene Elemente des Expressionismus verbunden werden. Anregungen:Ist die Massengesellschaft wirklich nur „stumpf“? Wie wird das heute empfunden – etwa wenn morgens Hunderte Schüler an ihrer Schule ankommen? Was die negative Sicht auf den Ablauf des Lebens angeht: Gibt es nicht doch Highlights im Leben?