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Nachrichtenverkehr mittels Funktechnik
ОглавлениеDie technischen Grundlagen für den Mobilfunk wurden durch Maxwell (1864), Hertz (1888), Marconi (1896) und andere im ausgehenden 19. Jh. gelegt. Das Prinzip der Übertragung von Information mittels elektromagnetischer Wellen wird seitdem kontinuierlich weiterentwickelt, um den nutzbaren Informationskanal leistungsfähig und sicher zu gestalten. Während in den Ursprüngen vergleichsweise wenig Information mit hohem Aufwand übertragen werden konnte, ist nach zahlreichen Verbesserungen im Gesamtsystem aus Sender und Empfänger die Leistungsfähigkeit der Funktechnik in der Gegenwart unbestritten.
Für nahezu alle denkbaren Anwendungsbereiche stehen heutzutage spezielle Funkübertragungsmittel zur Verfügung. Allen gemeinsam ist die Ausnutzung des Vorteils, dass eine Nachricht „drahtlos“, d.h. ohne gegenständliche Verbindung zwischen Sender und Empfänger möglich ist. Funkbasierte Anwendungen findet man überall dort, wo eine dauerhafte physikalische Verbindung nicht zweckmäßig oder wirtschaftlich bzw. technisch nicht umsetzbar ist. Mit den ersten Funkverbindungen wurden beispielsweise die Meere erschlossen. Bis dato war ein Schiff, das einen Hafen verlassen hatte, von jeder Verbindung mit dem Festland getrennt – von einigen Brieftauben an Bord der Schiffe abgesehen. Bis heute findet dieses Prinzip seine Anwendung in der vorübergehenden oder dauerhaften informationstechnischen Verbindung der Außenposten unserer Kultur im Weltall und in den abgelegenen Regionen der Erde.
Mit zunehmender Leistungsfähigkeit der Funktechnik wurde die Nutzung auch für landgebundene Anwendungen interessant, wo ja schon lange der Nachrichtenverkehr mit drahtgebundener Telegrafie und Telefonie bewältigt wurde. Wichtige Anwendungen der Funktechnik im zivilen und kommerziellen terrestrischen Zusammenhang sind bis heute Hörfunk und Fernsehfunk. Ebenso ist der Vorteil offensichtlich, dass mittels Funk solche Empfänger erreichbar sind, denen eine leitungsgebundene Verbindung mit einem Sender nicht möglich ist, z.B. die Flotten der Taxifahrer, Funkstreifenwagen der Polizei oder die Flotten der Stadtbusse und Straßenbahnen. Die Ausstattung solcher Flotten im gewerblichen bzw. professionellen Umfeld war eine der ersten landgebundenen Funkanwendungen und ist bis heute ein sehr bedeutendes Anwendungsfeld der Funktechnik. Mit der deutlichen Verbesserung der Leistungsfähigkeit bei gleichzeitigem Rückgang der Preise für die Anschaffung und den Betrieb dieser Systeme ist eine Verbreitung der Funktechnik als eine der Basistechnologien für Anwendungen der „Verkehrstelematik“ verbunden. Diese Erweiterung erreicht auch den Markt der privaten Verkehrsteilnehmer.
Schließlich bestand schon frühzeitig der Wunsch, die Zwänge der leitungsgebundenen Telekommunikation zu überwinden. Erste technische Lösungen für die Mobiltelefonie existierten schon seit Beginn des 20. Jh. Allerdings schränkten Leistungsfähigkeit und Kosten die Anwendungen und die Nutzerzahl lange Zeit ein. Schließlich gelang zum Ende des 20. Jh. der mit enormen Investitionen verbundene Aufbau flächendeckender Infrastruktur für die Mobiltelefonie. Endgeräte mussten nun nicht mehr mit einer Sendeleistung für hohe Distanzen ausgestattet sein, so dass die Endnutzertechnik kleiner, leichter und billiger sein konnte. Diese Investitionen verbunden mit zahlreichen neuen technischen Lösungen im Bereich der Sender, Empfänger, Datenaufbereitung (z.B. Kodierung) und Standardisierung (z.B. GSM) verhalfen dem Mobilfunk in kurzer Zeit zum Durchbruch.