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Die Entscheidung

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Noch am selben Abend sagte ich Gott, dass ich es leid bin, mit anzusehen, wie junge Menschen überall auf der Welt so leiden müssen. Ich war voller Wut, Zorn und Frustration und wusste nicht, wohin mit all den Emotionen. Wie kann nur so viel Schreckliches geschehen? Das muss sich ändern! Irgendetwas muss passieren!

Allein in Deutschland nehmen sich laut Statistischem Bundesamt jedes Jahr etwa 10 000 Menschen das Leben. Das sind fast dreimal mehr, als durch Verkehrsunfälle sterben.

Dass so viele Menschen den Tod als einzigen Ausweg sehen, ist grauenhaft. Die Gründe dafür sind verschieden. Viele hatten traumatische Erlebnisse: Mobbing, Missbrauch, Vergewaltigung, körperliche Gewalt, Liebeskummer, Identitätsverlust, Abhängigkeit oder Einsamkeit.

Etwa dreihundert der Suizidopfer sind unter 26. Anti-Mobbing-Trainer Carsten Stahl vermutet, dass in Deutschland jedes Jahr etwa 150 Kinder und Jugendliche sterben, weil sie gemobbt werden.1

Ich weiß nicht, was diese Geschichten oder die Statistik mit dir machen oder in dir auslösen. Als ich mich erstmals intensiver mit diesem Thema beschäftigte, wurde ich erschlagen von den Fakten. Doch ich ließ mich dadurch nicht von meiner Entscheidung abbringen.

Ich wollte mich ab sofort für todkranke und lebensmüde Kinder und Jugendliche einsetzen. Ich wollte mein Leben aufgeben, damit andere ihr Leben leben können. Meine Frustration und mein gebrochenes Herz führten letztlich dazu, dass ich meine Berufung erkannte und seitdem danach lebe. Ich möchte jung sterben für eine sterbende Generation.

Jung Sterben

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