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Die Stadtmauer

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Monsieur Puech zog den Kopf ein und machte sich nicht einmal die Mühe, vom Stuhl aufzustehen, doch seine Frau begegnete dem Besucher mit Achtung für zwei: Sie erhob sich, nahm rasch ihre Schürze ab und verlangte eine Tasse mit Untertasse. Sie nahm die Zuckerdose mit und kam mit einigen elegant angeordneten Häppchen in einer hübschen Schale und einem Silberlöffel zurück, den sie von wo auch immer hergeholt hatte. Währenddessen murmelte sie mehr denn je vor sich hin. Man sprach über den Krieg, über diesen Winter, der keiner war, über Weihnachten. Nicht ein Wort dagegen über die Episode mit dem Harmonium, die so sehr auf Madame Puechs Seele lastete und bei der ich mich immer noch fragte, wie sie davon erfahren hatte. Es war kein Drama, einige Töne auf dem Harmonium der Gemeinde zu spielen. Bei uns zu Hause hätte niemand etwas dagegen gesagt, und niemand hätte überhaupt davon gewusst. Doch hier war alles so anders, die Reaktionen so unvorhersehbar!

Sie sprachen über Gott und die Welt, dann erhob sich der Priester plötzlich und sagte einen komplizierten Satz auf Französisch, dessen Sinn mir entging.

Die Unterhaltung geriet ins Stocken, und die Blicke richteten sich auf einmal auf mich.

»Ich entführe Sie«, sagte er und wandte sich mir zu. »Wir werden uns auf den Weg machen, um Ihr neues Dorf zu erkunden.«

Und da ich stumm blieb und nicht wusste, was ich tun sollte, fügte er hinzu: »Warten Sie ab, Sie werden es nicht bedauern.«

Es war mir nie in den Sinn gekommen, dass ein Priester sich für etwas anderes als die Messe interessieren könnte, eventuell noch für die Unterstützung der Armen. Das war es, dem sich der Pfarrer und seine Vikare in unserer Gemeinde in den Bergen widmeten. Der Pfarrer traf mich also unvorbereitet, und die Puechs waren scheinbar nicht weniger überrascht. Konnte ein junges Mädchen allein mit einem Priester eine unbekannte Stadt erkunden? Ziemte es sich wirklich, dass sie ihm auf die Befestigungsmauer oder in die Wachräume folgte? In Spanien auf keinen Fall. Der Priester wäre zur Ordnung gerufen und das junge Mädchen in ein Kloster eingesperrt worden. Und in Frankreich? Woher sollte ich wissen, was die Barriere der Pyrenäen für Veränderungen bei den Sitten und Gebräuchen mit sich brachte? Madame und Monsieur Puech schwiegen, Arlette war geflüchtet.

»Könnte Agnès uns begleiten?«, fragte ich auf gut Glück.

»Gute Idee!«, antwortete der Pfarrer und setzte sein Birett auf. »Wir werden sie auf dem Weg abholen. Es ist allerdings nicht sicher, dass sie mitkommt«, fügte er hinzu, als wir hinausgingen. »Über die Befestigungsmauer kann ich ihr nicht mehr viel Neues erzählen, aber wir können sie auf jeden Fall fragen.«

»Die Befestigungsmauer? Kennt sie die Befestigungsmauer so genau?«

»Ja, fast genauso gut wie ich … Ich mag Agnès sehr«, murmelte er ein wenig später so leise, dass ich es gerade noch verstehen konnte.

Wo war ich gelandet? Was war das für ein Dorf, in dem der Priester junge Mädchen in der Sakristei empfing, sie mit auf die Befestigungsmauer nahm und ganz offen die Bewunderung bekundete, die sie ihm einflößten?

Ich war gleichermaßen überrascht und verblüfft von dem, was ich seit dem Vorabend beobachtete. Die Spanier hatten zu jener Zeit eine hohe Meinung von Frankreich, als Land der Freiheit, der Demokratie und als Republik. Obwohl ich politisch nicht sehr bewandert war, kannte ich die großen Errungenschaften des Front populaire: die Vierzig-Stunden-Woche, Urlaubsgeld, Tarifverträge … Zeitschriften, Filme und die Wochenschau im Kino zeigten uns geschminkte Frauen in kurzen Kleidern (immerhin bis unter das Knie) und elegante Männer, die in Traumautos stiegen, um mit hundert Stundenkilometern auf ganz geraden Straßen dahinzusausen, oder aber hochmoderne Fabriken, Mähdrescher, Gymnastikwettbewerbe. Natürlich passte Villefranche nicht ganz in dieses Bild: Hier gab es weder Cabriolets noch Männer in dreiteiligen Anzügen, und die Puechs waren so gekleidet wie spanische Bäcker, nicht besser und nicht schlechter.

Tatsächlich versetzten mich die Befestigungsmauer und die kleinen verwinkelten Straßen eher ins Mittelalter zurück. Und deshalb erstaunten mich Agnès und der Priester umso mehr. Sie unterschieden sich völlig von den entsprechenden Spaniern, zumindest von denjenigen, die ich kennengelernt hatte, und für mich symbolisierten sie vom ersten Tag an die französische Modernität.

Vor allem Agnès. Als sie uns an jenem Tag ankommen sah, ging ein Leuchten über ihr Gesicht. Sie lehnte mit dem Rücken an einem der kleinen Bäume auf dem Platz zwischen dem Kirchentor und dem Eingang zum Vauban, dem Café, das ihr gegenüberlag. Sie beobachtete zwei Jungen von ungefähr acht und zehn Jahren, vielleicht passte sie auch auf sie auf. Ihr Mantel öffnete sich über einem schönen weißen Kleid. Erst dann sah ich, dass sie ein Bein angewinkelt hatte und sich mit der Schuhsohle am Stamm abstützte. Eine ihr eigene Haltung, die ich in der kommenden Zeit noch oft sehen würde. Sie lächelte, als sie uns erblickte, machte jedoch keine Bewegung in unsere Richtung. War sie es gewohnt, dass die Leute, bis hin zum Gemeindepfarrer, sich um sie bemühten?

»Warum nicht?«, sagte sie einfach, als der Priester ihr vorschlug, uns zu begleiten.

Sie verließ ihren Platz, wechselte einige Worte mit den Kindern und ging zu einer Tür voran, die sich rechts der Kirche in der Befestigungsmauer öffnete.

»Die Pforte«, sagte sie zu mir gewandt. »Alles in Ordnung mit dir?«, fragte sie dann ganz sanft mit ihrer schönen Stimme und hakte sich bei mir wie am Abend zuvor unter.

»Es geht«, murmelte ich mit Tränen in den Augen.

Agnès, der Pfarrer, die Kunden in der Bäckerei … da war auf einmal so viel Wohlwollen um mich herum.

An jenem Tag verstand ich nicht viel von den Erläuterungen des Priesters über die militärische Architektur des 17. Jahrhunderts, trotz Agnès’ Übersetzungen mal ins Katalanische, mal ins Spanische. Kurtine, Burgwarte, Ausfallpforte, Pechnase … Ich würde einige Zeit brauchen, um das geläufige Vokabular der Bürger von Villefranche zu beherrschen, und Monate, um zu begreifen, dass Kurtinen von Schießscharten durchbrochene Mauern sind, die die Türme miteinander verbinden, dass die Wassergräben am Fuße der Mauern dazu dienen, den Feind im Schlamm stecken bleiben oder ertrinken zu lassen, dass die Ausfallpforte eine geheime Tür im Mauerwerk ist und die Pechnase ein Vorsprung auf der Mauer, von wo aus die Verteidiger Steine, Pfeile, heißes Pech und andere Delikatessen auf die Angreifer hinunterwerfen.

Sofort entwickelte ich eine Schwäche für die Burgwarten: Wächterhäuschen, die sich an den Mauerecken befanden und ein wenig überhingen, von wo aus der Wachposten den Fuß der Befestigungsmauer nach zwei Seiten hin kontrollierte. Warum diese Zuneigung zu den Burgwarten? Weil sich das Wort so schön anhörte und die entsprechenden Bauteile so elegant waren? Wegen der Verbindung von rotem Backstein und grauem Marmor? Weil sie im Licht auf dem First des Daches wie die Vögel hoch oben in den Bäumen sangen? Vielleicht. Tatsache ist, dass ich sie in dem Grau in Grau meines ersten Weihnachtsfests in Villefranche entdeckte und inmitten der für mich fast unendlichen Vielfalt der Verteidigungsanlage unterscheiden konnte.

Die südliche Befestigungsmauer zur Bergseite hin war noch länger als die zur Ebene, die mich am Vorabend so beeindruckt hatte, und bildete mit ihren Ausfallpforten, flankierenden Türmen und drei mächtigen Bollwerken einen Mauerwerksverband von furchterregender Wirkung. Das alles war sehr beeindruckend, doch der Gedanke, hinter diesen Mauern zu leben, von dieser massiven Ringmauer eingeschlossen zu sein, erfüllte mich mit Sorge. Vor allem, als ich feststellte, dass die Befestigungsmauer wirklich in sich geschlossen war.

»Kannst du folgen?«, fragte Agnès, als sie mein nachdenkliches Gesicht sah.

»So einigermaßen«, antwortete ich und richtete meinen Blick auf die zyklopische Mauer meines Gefängnisses.

»Es macht dir Angst, nicht wahr?«

Wie erriet sie meine Gefühle?

»Man gewöhnt sich daran, du wirst sehen.«

»Was wird man tun, wenn die Nationalisten mit ihren Panzern kommen? Sie werden die Tore blockieren und uns festnehmen, niemand wird überleben. In Tarragona gab es zumindest …«

Doch weder Agnès noch der Pfarrer glaubten, dass die Truppen jemals die Grenze überqueren würden. Falls sie es wider Erwarten doch tun würden, welchen Grund hätten sie, Villefranche anzugreifen?

»Wegen des Bahnhofs«, sagte ich.

Und ich sah, dass ich ins Schwarze getroffen hatte. Ja, der Pfarrer und sogar Agnès konnten verstehen, dass Franco oder sein Freund Hitler die Kommunikation zwischen der Ebene des Roussillon und der Cerdagne abschneiden wollten. Sie schätzten die Gefahr ab, doch es war Weihnachten, und die beiden hatten beschlossen, die Bilder vom Lager und den Bombardierungen aus meinem Kopf zu verscheuchen.

»Unmöglich!«, rief der Priester trotz der offensichtlichen Berechtigung meiner Befürchtungen aus.

»Was stellst du dir nur vor!«, bestärkte ihn Agnès schulterzuckend.

»Komm lieber her und schau dir das an!«, fuhr sie fort und zog mich in die Rue Saint-Jacques.

Sie führte uns zu dem kleinen Platz mit dem gelblichen Hund und zeigte mir dort, mit dem Café de la Poste im Rücken, über die Dächer der Straße hinweg die Steinmauern am Berghang auf der anderen Seite des Flusses, die Vorwerke und Schanzen des Fort Libéria. In der Tat eine großartige Festung, die in der Lage war, die schlimmsten Feinde des Sonnenkönigs aufzuhalten.

»Ich sehe keine Geschütze der Flugabwehr«, sagte ich in meiner Einfältigkeit.

Sie hatten keine Vorstellung, wie Flugabwehrgeschütze aussahen. Sie wussten nur, dass die Armee auf dieser Bergspitze, von der aus man beide Täler überblicken konnte, ein Telefon und zwei Reservisten stationiert hatte, mit dem Auftrag, den Himmel zu überwachen. Wenn sie eines Tages ein verdächtiges Flugzeug entdecken sollten, würden sie die Post in Villefranche anrufen und von dort mit dem militärischen Befehlshaber verbunden werden, der den Alarm auslösen würde. Und falls mit dem Apparat irgendetwas nicht funktionierte, könnten sie immer noch Signale in Richtung von Mont-Louis aussenden, tagsüber mit einer Art optischem Telegrafen und nachts mithilfe eines batteriebetriebenen Lampensystems. Als ob die deutsche Luftwaffe ihnen Zeit lassen würde, die Post anzurufen oder ihre Wimpel für den Signalmast hervorzuholen! Ich hatte die deutschen Geschwader gesehen, ich wusste, dass die Bomben fallen würden, ehe die Flugzeuge zu hören waren. Doch ich behielt meine Gedanken für mich und ließ mich durch eine Gasse unterhalb der Kirche zu einer Treppe leiten, die auf die Befestigungsmauer hinaufführte. Dort schob der Priester seine Mantelschöße zurück und wählte aus dem Schlüsselbund an seinem Gürtel einen übergroßen Schlüssel aus, wie man ihn an Statuen des heiligen Petrus in den Kirchen sieht.

Zunächst folgte ich ihnen in den halbkreisförmigen gewölbten Gang, der sich hinter einem Gitter auftat und durch eine Reihe kleiner gewölbter Fenster und das Spiel von Licht und Schatten auf den Steinen gegliedert war. Ganz am Ende befand sich eine Wendeltreppe, die in den überdachten Wehrgang führte, der die lange Befestigungsmauer zu beiden Seiten der Porte de France dominierte. Zur Linken wälzten sich weit unten die Fluten der Têt, der Cady floss am Fuße der Mauer entlang, und ich erkannte auch die Straße wieder, der wir vom Bahnhof aus gefolgt waren, als wir zum Dorf hinaufgingen, und die Steinbrüstung, auf die ich mich gestützt hatte.

»Die Têt, der Cady«, sagte ich und zeigte mit dem Finger auf sie.

»Na!«, sagte Agnès mit bewundernder Miene.

»Mein Wort, wir können Ihnen nichts mehr beibringen«, bekräftigte der Pfarrer. »Na ja, fast nichts.«

»Der ursprüngliche Verlauf des Conflent«, sagte er, als wolle er sich selber widersprechen, und zeigte mir den sich schlängelnden Weg tief unten in der Schlucht. »Eine der historischen Routen zur Überquerung der Pyrenäen.«

»Zur Römerzeit«, ergänzte Agnès.

Nun ging es darum, wer von beiden mir die vollkommenere Erklärung über die ›Via Confluentana‹ geben würde: über die Anordnung der Steinblöcke und ihre Markierung mit den Initialen der Steinbrucharbeiter, über den Schusswinkel und die Breite der Schießscharten, die Tiefe der Abhänge und die Anordnung der Mauerzinnen. Ich rechnete diese Rivalität dem heimlichen Einverständnis zu, das ich seit dem Vorabend zwischen den beiden beobachtete, und ich fragte mich, welcher Art ihre Beziehung war. »Ich mag Agnès sehr«, hatte der Pfarrer auf dem Weg in die Altstadt gesagt. Seine Äußerung hatte mich im ersten Augenblick nicht allzu sehr verwundert, er mochte Agnès so, wie der Hirte jedes seiner Schafe liebte, und das ›sehr‹ zeigte nur eine harmlose Zuneigung zu einem Schaf, das begabter oder liebenswürdiger als die anderen war. Doch der Glanz in seinen Augen und die Lebhaftigkeit, mit der er in Agnès’ Gegenwart sprach, eröffneten andere Vermutungen.

»Nicht schlecht, finden Sie nicht auch?«, fragte er, als sie mir das Prinzip der Gräben und Aufschüttungen erklärt hatte.

»Ja, das war gut verständlich«, erwiderte ich und zeigte meine ganze Bewunderung.

»Sie glauben Agnès Levêque vor sich zu sehen«, fügte er großtuerisch hinzu. »In Wirklichkeit haben Sie die Reinkarnation eines Festungsbaumeisters der klassischen Zeit vor sich! Einen Schüler des großen Vauban.«

»Wie haben Sie das erraten?«, fragte sie ihn und schenkte ihm ein Lächeln, das ihr ganzes Gesicht zum Leuchten brachte.

»Er hat an den bekanntesten Belagerungen des Sonnenkönigs teilgenommen«, sprach der Priester mit unerwartetem Feuer weiter, »bei der Erbauung von sechs Festungen, dem Ausbau von Villefranche, dabei will ich es belassen … ehe er einige Jahrhunderte übersprang, um sich mitten unter uns in den Zügen dieser jungen Schönheit wiederzuverkörpern.«

Ich wandte mich der Schönheit zu, und es fiel mir schwer, Agnès wiederzuerkennen. War es die Huldigung ihrer Jugend, das heimliche Einverständnis, das dieser Dialog zwischen ihr und dem Priester herstellte? Ich kannte sie erst seit gestern, und in keinem Augenblick hatte ich sie so strahlend gesehen.

»Könnte sie die Verteidigung von Villefranche gegen Francos Soldaten organisieren?«, schaltete ich mich stirnrunzelnd in das Spiel ein.

»Ohne den geringsten Zweifel«, antwortete sie schlagfertig.

»Da wäre ich mir nicht so sicher«, entgegnete der Pfarrer mit skeptischer Miene. »Einer Armee des 17. Jahrhunderts, ja, dem wäre sie gewachsen. Sie wüsste, wo ihre Leute stationiert und wann das Feuer eröffnet werden müsste, wann der richtige Zeitpunkt wäre, die Tore zu schließen und den Gegenangriff zu starten. Sie würde die Begeisterung ihrer Männer entfachen, und die schlimmsten Entbehrungen wären unter ihrer Führung ein Nichts für sie.«

»Dasselbe würde für den Kampf gegen die Faschisten des 20. Jahrhunderts gelten«, erwiderte die Schülerin von Vauban.

»Wenn ich es mir genauer überlege, gebe ich Ihnen doch recht. Ihr Erscheinen auf der Befestigungsmauer würde jeden x-beliebigen Feind, egal in welcher Epoche, entmutigen«, sagte er mit einem leisen Lächeln.

Ich folgte dem seltsamen Dialog des Gelehrten und seiner jungen Nacheiferin und fragte mich, ob ich mich in der Epoche geirrt hatte, ob der Zug von Perpignan mich nicht in die Zeit von Vauban, Louvois und den königlichen Ingenieuren zurückversetzt hatte, die diese Kanonengeschütze und Pechnasen entworfen hatten. Ich schaute nach oben, drehte den Kopf, und mein Blick traf nur Befestigungsmauern, Burgwarten und Steinbrüstungen.

»Drei Jahrhunderte, und nicht eine Falte«, sagte der Priester in diesem Moment, »und wenn es so sein soll, wird das alles in wenigen Tagen nicht mehr existieren.«

»Nicht mehr existieren?«

»Der Krieg, Sie vergessen den Krieg. Europa ist ein Pulverfass. Das ist nicht ganz neu, aber jetzt ist da ein Mann, ein gewisser Adolf Hitler, der eine Zündschnur bis zu diesen Tonnen gelegt hat und an ihrem Ende mit dem Feuerzeug in der Hand hämisch grinst.«

»Sie übertreiben«, sagte Agnès und zuckte mit den Schultern, vielleicht, um von dem Thema wegzukommen, das bei mir schlimme Erinnerungen wachrufen könnte.

»Ich glaube nicht! Wissen Sie, ich kenne die Deutschen ein bisschen. Zwei Jahre Schützengräben und ein Jahr Gefangenschaft!«

»Und?«

»Es sind Menschen wie Sie und ich. Doch es genügt, dass ein Fantast ein wenig ihren nationalen Stolz kitzelt, und auf einmal erkennt ihr sie nicht wieder, und sie sind zu allem bereit.«

Das Mädchen und die Nachtigall

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