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Christkindlwunsch

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Als unser Sohn schulpflichtig wurde, öffneten wir die Schutzhütte während des Winters nur in den Schulferien, zumal immer weniger Tourensportler vorbeikamen und die Hütte im Winter defizitär wurde. Damals mieteten wir eine Wohnung bei Freunden im Ort, die ebenfalls Kinder hatten. Oftmals waren deren Kinder in unserer Wohnung und wir lasen aus so mancherlei Kinderbüchern vor, die deren Alter angepasst waren. Es galt nämlich auch, die Lesefaulheit unseres Sohnes zu bekämpfen. Er konnte gut lesen, nur hatte er damals völlig andere Interessen. Nun stand einmal wieder Weihnachten vor der Tür, und es wurde am Wunschzettel an das Christkind gebastelt. Immer wieder fragte er, was er sich denn wünschen solle. Bei teuren Dingen sagte meine Frau, dass das Christkind nicht alles Geld für ihn ausgeben könne, weil ja andere Kinder auch Wünsche hätten. Er solle sich bescheidenere Sachen wünschen. Nach langem Hin und Her schrieb er einfach auf seinen Wunschzettel: Liebes Christkind, überrasche mich!

Am Heiligen Abend lagen drei Päckchen mit seinem Namen unter dem Christbaum. Nachdem seine Sachen ausgepackt waren und das schöne Papier vor lauter Ungeduld zerfetzt auf dem Boden herumlag, war er maßlos enttäuscht und sagte: „Lauter Bücher! Das Christkind schreibt, dass ich mehr lesen soll. Nie wieder schreib ich: Liebes Christkind, überrasche mich!“

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