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Zwischenfazit

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Die Auswahl an Feldern, in denen die kriminelle Energie in der Wirtschaft mehr oder weniger ihre Wirkung entfaltet, zeigt bereits mehr als deutlich, dass die Grenze von Legalität zu Illegalität oft nur schwer zu ziehen ist. Sie zeigt aber auch, dass nicht alles verschwimmt, sondern die Tatbestände durchaus ge- und erfasst werden könnten, wenn man sich bemühen würde, sie nach und nach aufzuarbeiten.

90 % der Bevölkerung sind von den Schädigungen betroffen. Diese aber werden zumeist nicht beziffert bzw. die Bezifferung dringt nicht ins breite öffentliche Bewusstsein.

Die Kollateralschäden sind aber keine Schönheitsfehler, sondern erhebliche Systemschäden. Sinnlich wahrgenommen werden aber i.d.R. nur Einzelfälle. Oder wie es Hans See bereits in seinem Buch KAPITAL-VERBRECHEN 1992 formulierte:

»Wenn man den Schleier der Werbung lüftet, mit dem wir Tag für Tag, Jahr für Jahr eingesprüht und eingehüllt werden, von den umsäuselnden bis marktschreierischen, jedenfalls die Verführungskünste ausnutzenden Medien bis zu den schicken Konsumtempeln und ›Einkaufsparadiesen‹, sieht die kapitalistische Warenwirtschaft nicht mehr so sanft, schick und geschmeidig aus, wie sie sich gerne darbietet. (…)

Wenn die Menschen in den reichen Kapitalstaaten nicht nur die enormen Wachstumskräfte und eindrucksvollen Leistungen, sondern auch die anderen Folgen der Kapitalverbrechen sehen, spüren, hören oder riechen könnten, dann hätte eine reformsozialistische, ökologische Politik größere Verwirklichungschancen.«28

Ja – wenn man die Folgen riechen, spüren oder sehen könnte … wenn! Erschwerend kommt hinzu, dass diese unschöne Seite der Wirtschaft regelmäßig und propagandistisch bedauernd als Ausnahme von der Regel dargestellt wird.

Mehr noch: Täglich prasseln die wunderschönen Bilder und Filmsequenzen der so wunderbaren Welt der Werbung, des Glitzers und Glamours, der Supertechnik, der neuesten Spiele, Urlaubsparadiese und der heitersten Erleichterungen des Alltags über die kleinen und großen Medien auf uns ein und über die Monitore und zeigen dort in knallbunten und sinnfreien Bildern, wie leistungsfähig dieses Wirtschaftssystem ist – was es in dieser Hinsicht tatsächlich auch ist.

Wer dennoch solche ›Abbilder‹ nicht für die Realität nimmt, wer sich den kritischen Verstand nicht ausblenden lässt oder wer die zuckersüßen Seiten ohnehin kaum ertragen kann, weil er zu der Mehrheit der Weltbevölkerung gehört, die davon nicht einmal träumen kann, der oder die kommt kaum daran vorbei, sich mit dem Systemcharakter der kriminellen Seite des Wirtschaftens zu befassen.

Und die Zeiten eines scheinbar friedlichen Wettbewerbs auf den Märkten sind längst vorbei, wenn sie denn je überhaupt friedlich waren.

Seit langem gab es nicht solche heftigen Konkurrenzkämpfe innerhalb der Gesellschaft wie vor allem zwischen den Staaten. Handelskriege, Wirtschaftskriege, Sanktionen feiern Auferstehung. Diesmal sogar zwischen Staaten, die ›befreundet‹ und verbündet sind: die USA gegen die EU, die NATO-Partner Griechenland und Türkei gegeneinander, England gegen die EU. »Jetzt beginnen die gefährlichen Jahre« titelt die FAZ vom 11.2.2021, wohlgemerkt nachdem Trump abgelöst und Biden sein Amt als US-Präsident angetreten hat.

Und in Kriegen gleich welcher Art gerät als erstes die Wahrheit unter die Räder und dann das Recht und der Rechtsstaat.

Business Crime – Skandale mit System

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