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»Jetzt haben wir die Bullen am Hals«, fluchte der kleine Dunkelhaarige mit den Geheimratsecken.

»Wer hat den Arsch vom Dach geschmissen, Frank?«, wollte der große schlanke, fast asketische Mann wissen.

Sie standen im Keller der Klinik neben der Trasse der Warentransportanlage. Sie wirkten wie drei Kollegen, die, während einer zufälligen Begegnung, ein kurzes Gespräch führten.

»Keine Ahnung«, erwiderte der Kleine. »Mit unserem Deal kann das nichts zu tun haben. Nur … die Bullen schnüffeln überall herum.«

»Das fehlt uns noch. Wir sind zurzeit gut im Geschäft. Ich brauch das Geld mindestens noch ein Jahr. Dann komm ich mit meinem Haus allein über die Runden«, meinte Petros der Lange.

»Mir geht es ähnlich. Aber, das weißt du ja. Im Moment können wir nicht weitermachen. Eine Zeit müssen wir stillhalten.«

»Wie soll das gehen? Wir haben Lieferfristen. Unsere Auftraggeber ziehen uns die Hammelbeine lang.« Wolfgang krauste die Stirn und überlegte fieberhaft. »Die machen uns mehr Ärger als die Polizei. Ich überlege die ganze Zeit, ob Karls Tod mit unseren Geschäften in Zusammenhang steht.«

»Mal nicht den Teufel an die Wand. Der ist sicherlich selbst gesprungen, bei den Weibergeschichten.« Frank trat einen Schritt zurück und stieß gegen das Gitter, das die Transportanlage von den Verkehrswegen trennte. »Es geschieht ihm recht. Irgendwann hätte er uns mit hineingezogen. Falls er gegen seinen Willen geflogen ist, war es etwas Privates. Du hattest doch mehr Kontakt zu ihm. War vielleicht was Besonderes?«

»Weiß ich nicht. Du kennst doch Karl … vielmehr du kanntest«, er lachte kopfschüttelnd. »Der war immer für eine Überraschung gut. Seitdem unsere Firma hier rausgeflogen ist, hatte ich nur wenig Kontakt zu ihm.«

»Hoffentlich hat er keine Kacke gemacht.«

»Haben wir denn noch eine Lieferung?« Petros trat zur Seite, um eine Kollegin durchzulassen, der sie den Weg versperrten.

»Übermorgen zwanzig Notebooks.«

»Kacke. Das habe ich nicht gern. Die müssen wir wieder aus dem Lager holen?«

»Wie willst du da dran kommen.« Frank zuckte mit den Schultern. »Sei auf alle Fälle vorsichtig und jetzt verpiss dich. Da hinten kommt Reiter. Der braucht dich nicht zu sehen.«

Petros schlug ihm leicht auf die Schulter und schlenderte zum Aufzug C 1.

*

Ungefähr fünfundzwanzig Personen standen zu Grüppchen im Spiegelsaal. Sie sprachen leise miteinander. Die Kleidung zeigte, dass sie zur Führungsriege der Klinik gehörten. Unaufdringliche teure Anzüge und Kostüme. Die Haltung vieler drückte aus, dass sie es gewohnt waren, anderen zu sagen, was sie zu tun hatten.

Etwas abseits standen zwei Männer, von denen einer nicht in das Klischee passte. Hagere Typen in den Vierzigern. Beide dunkelblond. Sie hätten Brüder sein können. Doch sie unterschieden sich in Haltung und Kleidung. Viktor trug die gleiche Blasiertheit der Masse und einen hellbraunen Anzug. Ständig kreisten seine Augen. Uwe, locker in Jeans und Freizeithemd, konzentrierte sich auf das Gespräch mit seinem Gegenüber. Er war der Gewerkschafter, der bewusst durch Provokation, die Masse herausforderte. Doch wiederum so gekleidet, dass sein Affront nicht fruchtete … Markenklamotten. Schließlich gab es noch einige Tausend Kolleginnen und Kollegen, zu denen er eine Unterscheidung suchte.

Claudia betrat den Spiegelsaal mit einer Mappe unter dem Arm und zog aller Augen auf sich. Heinz und Maria begleiteten sie. Sie blieb kurz im Eingang stehen und nahm die Atmosphäre auf. Das Stimmengemurmel verstummte. Ein mittelgroßer korpulenter Mann, mit braun gefärbtem Haar und raubtierhaften Zügen kam auf sie zu.

»Steiner. Ich bin der Verwaltungsdirektor«, sagte er, mit einem norddeutschen Akzent in der Stimme und reichte ihr die Hand.

»Plum. Ich bin die leitende Beamtin.«

Er nahm die Kriminalhauptkommissarin leicht am Ellenbogen und lotste sie, bevor sie Ihre Kollegin und Kollegen vorstellen konnte, durch den Raum zu einem Platz nahe dem Kopf der Tische, die ein T bildeten. Drei Plätze der Stirnanordnung waren besetzt. Der freie Stuhl war wohl für den Verwaltungsdirektor. Klar! Er wies sie auf ihren Stellenwert hin.

Die Umweltdezernentin sah zu Claudia hinüber und zuckte bedauernd mit den Schultern. Sie schnitt ein Gesicht.

Na warte, dachte Claudia. Sie winkte Maria und Heinz an ihre Seite.

Es dauerte einige Augenblicke, bis erwartungsvolle Ruhe eintrat.

»Bevor ich zu dem Anliegen komme, das uns heute Morgen zusammen …«, begann Steiner und wurde gleich unterbrochen.

»Guten Morgen meine Damen und Herren. Mein Name ist Plum und ich bin die leitende Kriminalbeamtin. Zu diesem Gespräch habe ich Sie aus Vereinfachungsgründen eingeladen«, sie schaute in die schnell ausdruckslos werdenden Gesichter der Versammelten.

»Ja aber«, setzte Steiner undiplomatisch, wahrscheinlich im Glauben, übergangen zu werden, die begonnene Rede fort. »Wie vor der Unterbrechung gesagt, möchte ich …«

»Später Herr Steiner«, unterbrach Claudia nochmals.

»Ich muss einige Worte sagen können«, widersprach er sichtlich genervt in der harten akzentuierten Sprache mit dem Waterkantdialekt.

»Gut. Dann ersparen wir uns große Einleitungen«, entgegnete Claudia, ärgerlich darüber, dass der Chef des Hauses sie vier Tage hatte am Tropf hängen lassen. Sie begegnete ihm heute zum ersten Male und wollte klarstellen, wo es lang ging. »Karl Wegner? Ist der Tote Ihnen ein Begriff?«

»Ich werde mich beschweren. Sie können nicht einfach auftauchen und die Organisation auf den Kopf stellen«, überging Steiner ihre Frage. »Hier besitze ich das Hausrecht und kann Sie des Gebäudes verweisen, wenn Sie sich nicht an die Gepflogenheiten halten.« Er stand aufgeplustert mit gewichtiger Miene neben ihrem Sitzplatz am Tisch.

»Ist Ihnen Karl Wegner ein Begriff?« Claudia fragte unbeirrt noch einmal.

»Das geht mir zu weit. Ich kenne den Polizeipräsidenten sehr gut. Was bilden Sie sich ein?« Steiner schlug mit der Hand auf den Tisch.

»Ich verstehe Ihre Erregung nicht. Mit Ihrem Einverständnis hat Frau Krause auf meine Anweisung die jetzige Sitzung anberaumt, um nicht jeden Einzelnen von Ihnen«, sie wies in die Runde, »aufs Polizeipräsidium einbestellen zu müssen. Jetzt erwarte ich, dass Sie die Fragen beantworten.«

»So läuft das nicht bei uns«, stellte Steiner fest.

»Und wie dann?«, fragte Claudia ruhig lächelnd.

»Ich leite diese Sitzung. Damit das klar ist.« Er wirkte sichtlich durcheinander.

Welcher Film läuft hier?, dachte Claudia. Ich bin doch kein Kindergartencop. War der Typ bekloppt? Na ja, sie hätte etwas diplomatischer sein können. Doch ein solcher Ton kam nicht in die Tüte. Sie stand auf, nahm den Ordner und ging zur Tür des Saales.

»Ich erwarte Sie in wenigen Minuten im Kleinen Konferenzraum Herr Steiner. Meine Kollegen werden die anderen Damen und Herren befragen.« Sie kreiste, mit einer fahrigen Bewegung, die Anwesenden ein. »Bis dann.«

*

»Herr Steiner. Wir befinden uns in einer Mordermittlung und ich erwarte von Ihnen, dass Sie uns bei der Aufklärung unterstützen.« Claudia musterte ihn mit zusammengekniffenen Augen, in denen es blitzte.

Ungefähr fünfzig. Wie sie vorhin schon feststellte, undurchdringliche raubtierhafte Züge, die an einen Wolf erinnerten. Dazu passten auch die beiden etwas überlangen Eckzähne. Ein Werwolf, schoss ihr durch den Kopf. Gut, ob er ein Blutsauger war, musste sich noch herausstellen.

»Was fällt Ihnen ein. Sie blamieren mich vor meinen Leuten.« Er sprach quengelnd, wie ein Kind, dem man das Spielzeug weggenommen hatte. Die Haltung drückte tiefste Beleidigung und Empörung aus.

»Das haben sie ohne meine Hilfe geschafft. Lasten Sie mir Ihren Kinderkram nicht an. Ja Kinderkram.« Sie ließ ihn nicht zu Wort kommen. »Mord. Haben Sie das verstanden? Wenn Sie nicht kooperativ sind, werden wir die Befragung in Beisein des Staatsanwalts im Präsidium fortsetzen. Was denken Sie, weshalb wir ermitteln?«

»Mir ist mittlerweile klar, dass die Person vom Dach ermordet wurde. Ja ich weiß, ein Mitarbeiter. Wegner.« Er unterband mit einer Handbewegung den Versuch eines Einwandes ihrerseits. »Doch was habe ich damit zu tun?«

»Persönlich? Vielleicht nichts. Doch, als Verwaltungsdirektor sind Sie schon betroffen. Sie werden mir helfen, die Vernehmungen zu organisieren. In den letzten beiden Tagen konnten wir uns glücklich schätzen, jemanden am Arbeitsplatz anzutreffen. Eine Wand des Schweigens und der Verweigerung. Wenn Ihnen mehr daran gelegen ist, Ihre Mitarbeiter im Präsidium zu wissen … für mich ist das kein Problem.«

»Für mich auch nicht. Die tun sowieso, was sie wollen. Fürs Nichtstun haben die ja ihren Personalrat. Wegner war so einer, der wegen jeder Kleinigkeit dorthin lief. Machen Sie, was Sie wollen.« Er wollte mit einer abwertenden Bewegung den Raum verlassen.

»Herr Steiner, einen Moment.« Claudias harte Stimme hielt ihn auf. »Montag früh um sieben Uhr dreißig erwarte ich Sie im Polizeipräsidium.«

»Was fällt Ihnen ein?« Er trat einen Schritt auf sie zu, als wolle er zuschlagen.

»Schauen Sie, dass Sie pünktlich sind, sonst werde ich den Staatsanwalt veranlassen, Sie abholen zu lassen. Danke.« Claudia kramte wütend in den Papieren auf dem Tisch.

*

Vor dem Intermezzo mit Claudia im Kleinen Konferenzraum saß Steiner nach ihrem Abgang mindestens eine Minute bewegungslos auf seinem Platz und schaute auf die verschlossene Türe. Dann schüttelte er sich und stand wie betäubt auf. Auf dem Weg zum Ausgang blieb er stehen und sagte zu Maria und Heinz: »Das wird sie bereuen.« Er verließ den Raum.

»Meine Herrschaften.« Heinz unterbrach das einsetzende Gemurmel. »Behalten Sie einen Moment Ruhe.« Er nutzte die eintretende Stille, fortzufahren. »Wir bitten sie, die Vernehmung Ihrer Mitarbeiter mit uns zu organisieren.« Er bemerkte, dass er die Aufmerksamkeit der Sitzungsteilnehmer bekam. »Wir haben eine Liste mit mehr als dreihundert Namen von Beschäftigten, die mehr oder weniger regelmäßig Umgang mit Herrn Wegner pflegten. Ihr Vorgesetzter erleichtert unser Anliegen nicht. Wir bitten Sie um ihre Hilfe. Unabhängig davon wird meine Kollegin die entsprechenden Berechtigungen bei der Staatsanwaltschaft einholen. Wer ist Frau Krause?«

Die mittelgroße Frau am Kopf des Tisches hob ihre Hand und lächelte ihm leicht belustigt zu.

»Meine Chefin empfahl Sie mir, als Ansprechpartnerin.«

»Was kann ich für Sie tun?«, fragte sie ihn mit ihrer angenehmen Stimme.

»Wie gesagt. Mehr als dreihundert Personen …«, er ließ die Anzahl noch einmal im Raum stehen. »Wir benötigen Platz für die Dauer der Vernehmungen. Mehrere Kolleginnen und Kollegen der Kriminalpolizei sowie die Staatsanwaltschaft werden morgen Anhörungen durchführen.«

»Im Moment kann ich Ihnen nicht helfen. Für diese Entscheidung ist der Verwaltungsdirektor zuständig. Ich kümmere mich jedoch darum.« Sie schüttelte mit undurchdringlicher Miene den Kopf.

»Sie können unsere Büros haben.« Der schlanke Typ in der Jeans ergriff das Wort. »Mein Name ist Meyer vom Personalrat. Wir haben sieben Räume zwischen dem A 1 und A 2.«

»Danke Uwe. Damit habe ich nicht gerechnet«, sagte Heinz zu ihm.

»Gerne Heinz«, sagte Uwe Meyer.

Heinz registrierte die überraschten Blicke der Anwesenden und die einsetzende Tuschelei.

»An den Vernehmungen werden wir teilnehmen«, warf der angepasst gekleidete Kollege neben Meyer, mit unangenehmer Stimme, ein.

»Wer sind Sie?«, fragte Maria.

»Kreutz. Personalratsvorsitzender«, antwortete er knapp und, wie es schien, ein wenig beleidigt. Er besaß die gleiche Ausstrahlung, wie der Verwaltungsdirektor. Wichtig und aufgeblasen.

»Sie nehmen unter keinen Umständen an den Vernehmungen teil.« Maria musterte ihn ruhig.

»Das Landespersonalvertretungsgesetz sieht die Vertretung der Beschäftigten vor.« Er war es gewohnt, dass seinen Forderungen entsprochen wurde.

»Sicherlich«, entgegnet Maria. »Gegenüber dem Arbeitgeber. »Nicht gegenüber dem Gesetz. Ihre Kolleginnen und Kollegen können Anwälte einschalten. Oder sind Sie Anwalt? Ansonsten sind sie da raus. Strafrecht, kein Arbeitsrecht.«

»Aber …«, er schüttelte die Hand seines Kollegen ab. »Sie haben nicht das Recht einen Generalverdacht auszusprechen.«

»Hören Sie zu, Herr Kreutz«, sagte Maria sehr bestimmt. »Wenn Sie jetzt nicht Ruhe geben, setze ich Sie vor die Tür. Sie befinden sich, obwohl nicht eingeladen, auf einer Veranstaltung der Kriminalpolizei und nicht Ihres Arbeitgebers. Unsere Maßnahmen sind von der Staatsanwaltschaft gedeckt.«

»Sie wollen mit Beschäftigten reden, die ich vertrete …«

»Bin ich in einem Kindergarten«, brüllte Heinz. »Hat sich Frau Römer nicht klar ausgedrückt?«

»Schreien Sie mich nicht an«, fuhr Kreutz hoch.

»Frau Krause«, überging Maria den Einwand und ließ den Menschen links liegen. Nur so bekam man diesen Typ ruhig. »Können wir uns darauf verlassen, dass Sie uns ab morgen früh, sagen wir acht Uhr dreißig, Ihre Kolleginnen und Kollegen bereithalten. Ja?«, sie reagierte halb fragend auf ein Nicken der Umweltdezernentin. »Dann werden wir Sie jetzt alleine lassen, damit Sie die Organisation besprechen können.«

»Einen Moment.« Heinz hielt Maria zurück. »Wir nehmen dein Angebot gern an, Uwe«, sagte er zu dem ihm bekannten Personalrat Uwe Meyer. »Klär deinen Kollegen auf, was wir alles anstellen können. Ich möchte ihn nicht wegen eines Aufstandes festsetzen müssen.«

Maria und Heinz standen auf und verließen den Spiegelsaal. Im Hinausgehen bemerkten sie noch, dass die beiden Personalvertreter in heftigen Streit gerieten. Kreutz redete mit knallrotem Kopf auf Meyer ein.

»Hast du so etwas schon einmal erlebt?«, fragte Maria.

»Ich habe nichts anderes erwartet. Je größer der Arbeitgeber, umso unselbstständiger sind die leitenden Angestellten«, philosophierte Heinz. »Ein Phänomen, das mir immer wieder begegnet. Die Konkurrenz ist groß und die handelnden Personen sind schnell und leicht ersetzt. Denen sitzt die Angst im Nacken. Beamtenapparat. Gedrillt seit Bismarcks Zeiten. In einem kleinen Betrieb ist es anders und effektiver. Hier denkt der Personalrat, wichtig zu sein. Eine gefährliche Mischung.«

»Wie gehen wir jetzt weiter vor?«, fragte sie.

»Im Grunde das Übliche. Familiärer und beruflicher Hintergrund. Bei der Größenordnung sind auch die Zwischentöne wichtig.«

»Häufig hört und liest man von der Klinik. Da kommen die haarsträubendsten Klamotten zusammen. Sollen wir den Klatsch einbeziehen?« Maria blieb auf dem Flur stehen.

»Willst du mich testen?«, fragte Heinz lachend. »Du bist aus Aachen und kennst diese Klinik tausend Mal besser als ich.«

»Sicherlich. Deshalb bin ich vielleicht ein wenig blind. Im Grunde sind wir stolz auf unsere Universitätsklinik. Ist ja auch ein gewaltiges Unternehmen. Nicht nur von der Anzahl der Beschäftigten, sondern auch das Gebäude und die medizinischen Erfolge. Und vor allem die Kaufkraft, die hiervon ausgeht. Als Aachenerin tust du dich schwer, denen ans Zeug zu flicken. Hinzu kommt … Aachen ist eine Universitätsstadt.«

»Darum geht es nicht. Du schadest deiner Klinik nicht. Wir müssen den gewaltsamen Tod eines Menschen aufklären.« Heinz zuckte die Schultern. »Ich sehe natürlich auch, wie sich Zug um Zug Begleiterscheinungen auftun, die mir nicht gefallen. Doch in einem solchen Klotz und bei öffentlichen Geldern …, da kann alles möglich sein.«

»Du kennst den vom Personalrat?«, fragte sie interessiert.

»Kennen ist zu viel gesagt. Wir sind uns hier und da bei Demos und Sitzungen begegnet. Gewerkschaft. Du weißt schon.«

»Ich vergesse immer wieder, dass du organisiert bist. Kann ja nicht schaden.«

»Bis vor ein paar Jahren war der Personalrat mächtig«, erzählte Heinz. »Vom Gesetz her konnten sie fast überall mitbestimmen und das hängt noch heute drin. Doch mit der schwarzgelben Regierung in Düsseldorf führen die jetzt ein Schattendasein. Das haben die Damen und Herren der Personalvertretung noch nicht mitbekommen.«

»Dann sollten wir uns mit denen unterhalten. Vielleicht haben sie Frust und plaudern.«

*

Todessturz

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