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Vorwort:

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Als ich mir 1986 mein jetzt von mir wieder gefahrenes Rad in Itzehoe bei einem sehr guten Fahrradgeschäft für meine Bedürfnisse bestellte - es sollte leicht, für meine kleine Figur passend, normal große Laufräder, Schutzbleche, Beleuchtung, einen starken Gepäckträger und Bergschaltung haben - erzählte mir der Inhaber, Herr Kaina aus Itzehoe, daß er gerade eine Fahrradgruppe mit guten Rädern für die U.S.A.-Durchquerung von Ost nach West ausgerüstet hätte. Auf meine Frage, wieviel Kilometer das denn seien und er mir erwiderte, so zwischen fünftausend und sechstausend, da dachte ich, daß das doch überhaupt nicht möglich sein könne. Ich für meinen Fall hatte damals eigentlich nur gewöhnliche Wanderfahrten und Ferienfahrten in Deutschlands Süden und den 300 km Marathon rund um den Vättem-see in Schweden im Auge. Aber diese U.S.A.-Durchquerung konnte ich nicht vergessen, eben weil sie mir utopisch erschien.

Die Jahre gingen ins Land.

1990 las ich den Bericht eines deutschen Radwanderers, der die amerikanische Pazifikküste entlanggeradelt ist. Da erwachte auch in mir das Abenteuerfieber, diese Strecke zu radeln. 1992 setzte ich meinen Traum mit meiner Tochter Gudrun in die Tat um. Die wunderbare Landschaft und die freundliche Bevölkerung weckten in mir den Wunsch, noch öfter und vielleicht auch länger hier mit dem Fahrrad zu fahren.

Da ich einem amerikanischen Radsportverein beigetreten war, erhielt ich von dort regelmäßig das Monatsblatt. Hierin las ich schon 1990, daß dieser Verein auch geführte Fahrradexpeditionen quer durch die Vereinigten Staaten unternimmt, die drei Monate dauern, da die Fahrradfahrer mit Packtaschen und Zelt unterwegs sind und auch abends regelmäßig kochen. Von diesem Verein kaufte ich mir Bücher, wie ich trainieren und mich ernähren sollte und setzte alles eisern in die Tat um.

Zwei Herzen schlugen in meiner Brust: eins für meinen Mann, Kläu-schen, und eins für mein sportliches Abenteuer. Aber das zweite Herz gewann den Kampf. Als ich es meinem Kläuschen behutsam beibrachte, was ich vorhatte, war er schon halbtot vor Angst um mich. Schließlich kann er aus Angst vor einem Absturz nicht einmal mit dem Flugzeug fliegen. Allein schon bei dem Gedanken daran, daß ich zweimal über den Atlantik fliegen mußte, drehte sich bei ihm der Magen um.

Kläuschen wußte, daß mich das Fahrradfahren glücklich machte und ich immer wieder zu ihm nach Hause zurückkam. Er selbst fuhr auch Fahrradtouren, nur nicht so große und anstrengende, oder wie er sagte: „Nicht solche verrückten!

In Kiel vertraute ich mich ihm völlig an, wenn wir gemeinsam ausradelten. Er ist ein Wanderführer erster Güte. Waren wir gemeinsam unterwegs, fuhr ich hinter ihm her und konnte bei dem glücklichen Gefühl, in seiner Nähe zu sein, meine Seele baumeln lassen. Er sorgte für alles und bot mir Schutz.

Schließlich fand er sich notgedrungen mit der Tatsache ab, daß ich die große Fahrradexpedition „TransAmerika mitfahren wollte. Er liebte mich so, wie ich bin.

Und meine beiden Söhne Olaf und Achim mit meinen Schwiegertöchtern Ines und Alexandra schüttelten nur den Kopf über mich und wie sie sagten, „solche verrückte Tour.

Meine 86jährige Mutter konnte gar nicht verstehen, wie ich meinen lieben Mann überhaupt so lange allein lassen konnte und mochte. Ganz abgesehen davon, daß ich sie sonst regelmäßig besuchte und alles für sie tat, um sie glücklich und so gesund wie möglich zu erhalten. In der kommenden Zeit würde das nämlich wegfallen. Da mußten dann meine Geschwister für mich einspringen.

Meine Tochter Gudrun und meine Schwester Ursel konnten mich verstehen. Sie glaubten an mich und hofften inständig, daß ich alles so schaffen werde, wie ich es mir vorgenommen hatte.

1998 war es endlich soweit. Bei meinem amerikanischen Radsportverein "ADVENTURE CYCLING" meldete ich mich für die erste Gruppe TRANS AMERICA 1998 an. Am 4. Mai 1998 sollte ich abends zum Treffpunkt in Williamsburg sein, das östlich von Richmond in Virginia liegt. Mein Flugzeug brachte mich sicher über "den großen Teich". Und dann begann mein lang ersehntes und heiß begehrtes Fahrradabenteuer. Ich konnte es kaum erwarten, starten zu dürfen.

Hermine Stampa-Rabe



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