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Die ersten Schwierigkeiten

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Richmond (48 km) 48 km

Am nächsten Morgen ging das Kramen in meinen Packtaschen nach Fahrradgarderobe für die Fahrt nach Richmond zum Fahrradgeschäft los. Hinterher sah es hier aus wie nach einer Bomben-Explosion, hatte aber den Vorteil, nun zu wissen, was sich in welcher der Taschen befand.

Nach dem Frühstück verabschiedete ich mich im Hotel. Der Chef und die Bediensteten waren traurig, daß ich schon wieder abreiste. Sie standen voller Respekt in zwei Reihen bis zur Tür für mich Spalier.

„Bitte, schreiben Sie uns unbedingt eine Karte, wenn Sie am Pazifik angekommen sind. Take care!“

Draußen umgab mich kühle Luft. An das Gefühl, mit dem vollbepackten Rad zu fahren, mußte ich mich jetzt gewöhnen. Für heute hatte ich mir vorgenommen, ein günstigeres Motel zu suchen, das ich bald fand und in dem ich in meinem Zimmer die Packtaschen zurückließ.

Die Fahrt zum Fahrradgeschäft auf der Westseite der riesigen und bergigen Stadt Richmond war spannend. Von überall wurde ich freundlich und anerkennend gegrüßt; denn hier war ich zwischen den Autos die Einzige auf einem Fahrrad. Hin und wieder erreichte mich zwischen den großen Wolken die Sonne. Es wurde sehr warm. Im Fahrradgeschäft gab ich mein Rad in sofortige Reparatur und konnte es am frühen Nachmittag wieder abholen.

„Mit dem Bremsgriff konnten wir nichts weiter machen, als ihn etwas gerade zu biegen. Einen so kleinen Bremsgriff für kurze Kinderfinger haben wir hier leider nicht auf Lager. Aber auf die Bremse können Sie sich voll verlassen. Sie funktioniert wieder. Take care wünschen wir Ihnen bei Ihrem bemerkenswerten Abenteuer!

Erst am Spätnachmittag erreichte ich wieder mein Motel. Mein Wunsch, bei der Post Päckchen und Briefmarken zu holen, ging nicht in Erfüllung, weil die Post schon um 17.00 Uhr geschlossen hatte. Das wurde auf den nächsten Tag nach dem Frühstück verschoben.

Per Telefon konnte ich in Kiel jetzt auch niemanden mehr erreichen und sprach wieder aufs Band. Meine Gedanken kreisten um mein gemütliches Zuhause. Wie vermißte ich mein liebevolles Kläuschen. Meine Kinder waren ja schon groß und selbständig. Olaf und Ines wohnten in Hamburg, Achim und Alexandra bei Stuttgart und Gudrun in Berlin. Wir waren es gewohnt, uns nur selten zu sehen. Was hätte ich ohne das Telefon gemacht, die unsichtbare Nabelschnur, die uns verband?

Eine seelische Leere hielt mich lange vom Schlaf ab.



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