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Politische Partizipation
ОглавлениеFormen politischer Partizipation sind zum einen die Mitarbeit in politischen Parteien oder die Teilnahme an Wahlen auf allen politischen Ebenen (vgl. Wimmer 2014, S. 56). Zum anderen gilt auch die aktive Beteiligung an Bürgerinitiativen, Demonstrationen, Unterschriftensammlungen oder Online-Petitionen zu politischen Entscheidungen als politische Partizipation (vgl. Steinbrecher 2016, S. 313).
Wenn Menschen sich einfach ›nur‹ für Politik interessieren und sich über politische Vorgänge informieren, gilt dies jedoch nicht als Partizipation, da Partizipation ein aktives Verhalten erfordert (vgl. van Deth 2009, S. 141).
Partizipation stellt zum einen das Recht jedes und jeder Einzelnen dar, sich frei und gleichberechtigt an kollektiven und öffentlichen Entscheidungsprozessen zu beteiligen, zum anderen ist sie aber auch ein Weg, eigene Interessen zu erkennen und zu verfolgen (vgl. Evers, Hirschfeld 2011, S. 190). In jedem Fall geschieht politische Partizipation als freiwillige Aktivität.
In den 1960er und 1970er Jahren setzten sich in Westdeutschland soziale Bewegungen wie die Studenten- und die Frauenbewegung für eine Demokratisierung der Gesellschaft ein. Ihre Forderungen nach mehr Demokratie bezogen sich auf so gut wie alle gesellschaftlichen Bereiche. Mehr und mehr wurde der Begriff der politischen Partizipation um den der sozialen Partizipation erweitert.