Читать книгу Der Schwarze Stier II - Holger Steiner - Страница 4
Kap.1 Eröffnung
Оглавление… Nachdem der Magister Magicus seine Ausführungen beendet hatte, erhob sich ein Mann dessen Kleidung auf edles Geblüt schließen ließ.
Er trug schwere Riemenstiefel in die er seine schwarzen Lederbeinlinge gesteckt hatte. Sein Wams war aus dem gleichen Material. Über das Ganze hatte er einen weißen, seidig glänzenden Waffenrock gelegt. Ein schwarzer Ledergürtel hielt den Waffenrock in der Mitte zusammen. Ein weiterer, nietenbesetzter Gürtel, hielt die locker an der linken Seite des Mannes hängende Schwertscheide. Der Griff, der aus der Scheide ragte, war fein säuberlich mit Leder eingebunden und hatte als Knauf den Kopf eines Pferdes. Auf der Stirn des Pferdes leuchtete ein kleiner Edelstein.
Der Mann wartete bis der Beifall für seinen Vorredner abebbte und stellte sich dann vor: „Mein Name ist Sir Gabriel von Steinfall, Maestro Realicus an der Akademie des Guten. Ihr werdet bei mir in Diplomatie, höfischem Umgang aber auch in Kampftaktiken unterwiesen werden! Maestro Aaronimus hat mich, wie auch die anderen Magister, gebeten euch auf das Böse vorzubereiten. Durch viele Abenteuer und leider zu viele Opfer haben wir es geschafft, dass Fabelwesen sich nicht mehr verstecken müssen. Wir haben es geschafft Sodemar und seine Gefolgschaft immer wieder zurück zu schlagen. Doch ist er immer noch eine Gefahr! Seine Zauberkräfte sind erstarkt! Er kann seine Transformation in den Schwarzen Stier besser kontrollieren. Außerdem gehen Gerüchte um, die ihm einen Schulterschluss mit den Wüstenreitern nachsagen. Wir brauchen deshalb im Ernstfall fähige Anführer für unsere Verteidigungslinien!
Und darum sind wir gemeinsam hier!
Wir werden dafür sorgen, dass der Schwarze Stier nie wieder die Oberhand gewinnt! Zusammen mit euch und den anderen Magistern wird uns das gelingen!“
Einer der Schüler stieß immer wieder seine Nebensitzerin an und flüsterte: „Weißt du wer das ist? Das ist der perlmuttfarbene Ritter, der Fürst der westlichen Länder. Er und Aaronimus haben schon ganze Meuten des Schwarzen Stiers vernichtet.“
„Pst! So ein Quatsch! Du darfst nicht alles glauben was die Gaukler und Marktfrauen erzählen!“ antwortete das Mädchen genervt.
Sir Gabriel bat nun die gesamten Magister der Akademie zu sich und stellte sie einzeln vor. Jeder von ihnen auf seinem Gebiet der oder die Beste.
Ambrosius Amboss, ein Schmied der seinen schweren Hammer auch schon in vielen Kämpfen kreisen ließ. Ilse Pompilse, eine Hexe deren Herkunft unter einem Schleier liegt. Deren hypnotische und wahrsagerische Kräfte allerdings weithin bekannt sind.
Alholgera Ibn Sateris. Ein Kämpfer aus dem Morgenland. Bewandert in den verschiedensten Verteidigungskünsten.
Und schließlich Andrea Seruma, die Meisterin der Tränke und Düfte.
Alle wurden mit reichlich Applaus verwöhnt als Sir Gabriel sie zu sich bat.
Als sie sich nun am oberen Ende des großen ovalen Beckens, welches einen Großteil des Raumes einnahm, versammelt hatten, gesellte sich auch Maestro Aaronimus, der Magister Magicus, dazu.
Vor den Akademieneulingen standen die Besten der Magie und Ritterlichkeit. Der weißen Magie und Ritterlichkeit!
Die Begeisterung in den Augen der Jugendlichen war nicht zu übersehen. Immer wieder bejubelten sie ihre Vorbilder. Aaronimus musste rufen um sich Gehör zu verschaffen, als er alle Anwesenden aufforderte an einem gemeinsamen Mahl teilzunehmen. Gleichzeitig öffnete sich eine der zweiflügligen Türen die den Weg zum Speisesaal versperrt hatten und zweidutzend neue Schüler und eine Handvoll Lehrer machten sich auf zum ersten gemeinsamen Abendessen.
„Das wäre geschafft!“ sagte Sir Gabriel zu Aaronimus als sie sich beim Essen zu ihren Plätzen begaben. „Aber du solltest dir endlich diesen grässlichen Bart abnehmen. Die Akademieneulinge glauben du wärst ein alter Mann, dabei bist du nur sechs Jahre älter als ich!“
„Ich bin Maestro Magicus. Sie erwarten dass ich so aussehe. Man glaubt einem weisen alten Zauberer einfach leichter, als einem jungen Hokus Pokus!“ gab Aaronimus, augenzwinkernd, zurück.
Es war eine Anspielung auf ihr Kennenlernen und das Verhalten von Gabriels Vaters gegenüber dem jungen Aaronimus. Damals. Gabriel schien es wie gestern als sein Freund nach Steinfall kam. In seiner Erinnerung wurden die einstigen Geschehnisse wieder lebendig.