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Kapitel 7

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Hertha Stöhr hasste es, so spät nach Hause zu kommen. Gleich 20 Uhr. Ihre alte Mutter saß zu Hause und war sicherlich wieder dabei, sich zu Tode zu ängstigen. Besonders jetzt, wo sie gerade diese Leiche gefunden hatten. Zerstückelt. Und es gab immer noch Volksgenossen, die sangen: Warte, warte nur ein Weilchen, bald kommt Haarmann auch zu dir, und mit dem kleinen Hackebeilchen macht er Schabefleisch aus dir … Entsetzlich. Immer wenn sie an Ruinengrundstücken vorbeikam, beschleunigte sie ihre Schritte. Sicherlich lagen überall ermordete Menschen. Oder der Täter war gerade dabei, jemanden umzubringen und so zu zerlegen, dass er ihn bequem in die Ruinenkeller werfen konnte. Wahrscheinlich ein Lustmörder. Zeiten waren das. Da war der Krieg vorbei, und dennoch lebte man weiterhin in Angst und Schrecken.

Hertha Stöhr war 62 Jahre alt und Kriegerwitwe. Wegen ihres Asthmas war sie frühzeitig in Rente gegangen. Sie hatte ein Leben lang bei der AEG gearbeitet, zuletzt als Stenokontoristin. Dort war sie sehr beliebt gewesen und wurde noch immer zur Weihnachtsfeier eingeladen. Wie heute auch. Deshalb war sie so spät noch unterwegs.

Sie wohnte im Hause Kantstraße 154a, das war auf der südlichen Seite der Straße, fast an der Ecke Fasanenstraße, ganz in der Nähe der zerstörten Synagoge und schräg gegenüber vom Delphi-Kino und dem Theater des Westens. Eine gutbürgerliche, zuweilen schon noble Gegend war das, und sie hatten sich das leisten können, weil ihr Mann als Bankbeamter nicht schlecht verdient hatte. Wenn auch vier Treppen hoch, wo die Miete etwas günstiger war. Aber immerhin. Dreieinhalb Zimmer, Küche und Bad. Ihre Mutter war am Bayerischen Platz ausgebombt worden und wohnte nun bei ihr. Im früheren Herrenzimmer. Im halben Zimmer schlief sie, und das große Wohnzimmer teilten sie sich. Das ehemalige Schlafzimmer konnte sie vermieten. So kam man ganz gut über die Runden.

Endlich hatte sie die Haustür erreicht. Bevor sie die Schlüssel aus der Tasche zog, sah sie sich nach allen Seiten um. Ob nicht ein Unhold auf sie zugestürzt kam? Nein. Sie schloss auf und drückte auf den Lichtschalter. Gott sei Dank gab es keine Stromsperren mehr. Vier Stockwerke hoch. Und das bei ihrem Asthma. Von ihrem Körpergewicht ganz abgesehen. Auch die Hungerjahre hatten sie kaum abmagern lassen. Sie war eben ein guter »Futterverwerter«. Also dachte sie mit Schrecken an den mühsamen Aufstieg. Wie gern hätte sie einen Fahrstuhl gehabt! Zwischen dem zweiten und dritten Stock hatte sie sich auf halber Treppe einen Stuhl hingestellt, um immer ein wenig verschnaufen zu können. Den dritten schon, die ersten beiden waren ihr geklaut worden. Dieser nun war mit einer Kette an der Wand befestigt.

Im Treppenhaus traf sie Frau Schütz, die Portiersfrau, auf Berlinisch: die Portjesche. Maria Schütz wohnte im ersten Stock und stand im Ruf, ein jedes Mal, wenn sie Schritte hörte, zum Türspion zu eilen und zu sehen, wer das Haus betreten hatte oder gerade verlassen wollte. Männer, die spätabends Damenbesuch nach Hause bringen wollten, hielten die Hand vor das tückische gläserne Auge in der Türfüllung, und die Kinder machten sich den Spaß, das Ding immer wieder zuzukleben. Andere freuten sich darüber, dass die Schütz so wachsam war. Gerade jetzt, wo so viel passierte. »Wer nichts zu verbergen hat, der braucht sich auch nicht aufzuregen.« Unglücklicherweise war die Portiersfrau geistig nicht besonders helle, manche meinten auch, sie hätte die Stufe zum Schwachsinn lange überschritten. »Die hat doch ’n Dachschaden, seit sie im Krieg einen Tag lang verschüttet gewesen ist.« Das brachte ihr auch einen »Freifahrschein« ein, wenn die Phantasie wieder einmal mit ihr durchging und sie den Mietern der Kantstraße 154a etwas andichtete, was gar nicht stimmte: dass jemand klaute oder andauernd betrunken war, Kinder in die Wohnung lockte oder ein abgetauchter Obernazi war.

»Guten Abend, Frau Schütz. Na, wie geht’s?« Hertha Stöhr war im Umgang mit der Schütz immer sehr vorsichtig. »Wieder viel Arbeit gehabt? Zum Glück war es ja mit dem Schnee noch nicht so schlimm dies Jahr.«

Die Portiersfrau sang erst einmal Schneeflöckchen, Weißröckchen, dann erklärte sie, dass sie nichts lieber habe als frisch gefallenen Schnee. »Da sieht man immer die Spuren: wer gekommen ist, wer gegangen ist.«

»Herzlichen Dank auch, dass Sie immer so gut auf alles aufpassen.«

»Jetzt erst recht, wo sich der Mörder hier in Berlin herumtreibt.«

»Hören Sie bloß auf!« Hertha Stöhr schüttelte sich.

»Stellen Sie sich mal vor, Sie liegen so zerstückelt in ’ner Ruine rum. Was das für’n Gefühl sein muss.«

Hertha Stöhr machte, dass sie weiterkam. »Ja, einen schönen Abend dann noch.« Immerhin hatte sie beim Plausch mit der Portiersfrau Atem holen können, so dass sie diesmal ihren Rastplatz nicht brauchte. Ihre Mutter, in diesem Jahr achtzig Jahre alt geworden, stand lauernd auf dem Flur und hatte die Tür schon geöffnet, lange bevor sie oben war.

»Hertha, bist du’s?«

»Nein, Mutter, mein Geist«, schnaufte sie.

»Hast du wieder getrunken?«

»Nur zwei Flaschen Weinbrand.«

»Kind!«

Hertha Stöhr stöhnte leise. Ihre Mutter vergaß immer wieder, dass »ihr Kind« nun selber schon Rentnerin war, und machte ihr jeden Tag dieselben Vorhaltungen. Hertha Stöhr küsste sie nur kurz auf die Wange und wollte sich dann an ihr vorbeischlängeln, um ihren Mantel aufzuhängen. Doch ihre Mutter hielt sie fest.

»Hertha, sieh mich an. Hast du dich wieder mit diesem Walter Kusian herumgetrieben?!«

»Mutter, ich war bei der AEG-Weihnachtsfeier.«

»Dieser Kusian ist ein böser Mensch. Man muss nur mal in seine Augen sehen. Ich erkenne jeden Menschen, wenn ich ihm in die Augen sehe.«

»Und wenn du seinen Personalausweis siehst, weißt du auch, wie er heißt.«

»Wie bitte?« Sie konnte ihrer Tochter nicht ganz folgen. »Ich habe dir doch verboten, dich mit diesem Kusian einzulassen.«

»Mutter, ich habe mich nicht mit ihm eingelassen, er hat mir nur einmal Brennholz gebracht. Balken aus den Ruinen, die er mit abgeräumt hat.«

»Und was hast du ihm dafür gegeben?«

Sie nahm ihre Mutter weiter auf den Arm. »Natürlich das, womit man Männer immer glücklich machen kann.«

»Kind!« Adelheid Nauendorf, frühere Katechetin, war entsetzt. »Ich muss mich deiner wirklich schämen. Obwohl du ein erwachsener Mensch bist, aber so etwas. So eine Schande. Lieber wäre ich erfroren.«

»Wieso ist es eine Schande, wenn man jemanden mit Zigaretten bezahlt? Ich rauche nicht, du rauchst nicht …«

»Wirklich nur mit Zigaretten?«

»Mutter, ich schwöre es dir.« Damit war diese Plänkelei beendet. Aber es war bestimmt noch nicht die letzte an diesem Abend. »Komm ins Zimmer, ich koche Tee, und dann machen wir’s uns gemütlich. Wir können Radio hören …«

»Ja: Mach mit.« Das war ein buntes Unterhaltungsquiz mit Ivo Veit, das eigentlich alle hörten.

»Das gibt’s erst morgen, am Sonnabend.« Sie blätterte im Telegraf, der Tageszeitung, die sie abonniert hatten. Doch ihre Mutter hatte, wie sich alsbald herausstellen sollte, die Seite mit dem Radioprogramm zum Feueranmachen verwendet.

»Ich geh’ nachher mal alle Sender durch.« Das waren auf der Mittelwelle aus dem Westen der RIAS und der Nordwestdeutsche Rundfunk (NWDR) und aus dem Osten der Berliner Rundfunk, der allerdings auch aus dem Westsektor sendete, aus dem Funkhaus an der Masurenallee unter dem Funkturm. »Vielleicht gibt es irgendwo etwas Spannendes.«

»Nein, da krieg’ ich nur noch mehr Angst. Vielleicht liegt bei uns im Keller auch schon eine Leiche.«

»Ja, da liegt eine tote … Ich hab’ Frau Schütz aber gestern schon gebeten, sie wegzuschaffen.«

»Eine Tote bei uns im Keller?«

»Ja, eine tote Ratte.«

Auf der Anrichte lag eine Traueranzeige. Am 12. November 1949 war die neue Untermieterin eingezogen und hatte sie wenig später hereingereicht. Plötzlich und unerwartet verschied unsere liebe Mutter … Die trauernden Hinterbliebenen Elisabeth Kusian, Dr. med. Charlotte Kühnel geb. Kusian, Studienrat Dr. Karl-Hermann Kusian, Prof. Dr. Johannes Kusian. Hertha Stöhr fragte ihre Mutter, warum sie die schwarz umrandete Karte immer wieder aus dem Schubfach nehmen würde. Weil das alle so »hochmögende« Menschen seien, die da trauerten.

»Ja, Hertha, mit der Frau Kusian haben wir einen guten Fang gemacht. Eine Krankenschwester im Haus ist wirklich Gold wert. Als ich neulich meinen Angina-Pectoris-Anfall hatte, da hat sie mir gleich das richtige Mittel gespritzt und mir womöglich das Leben gerettet. Ich war ja fast schon erstickt. Und ganz von sich aus hat sie mir das aus dem Krankenhaus mitgebracht. So ein herzensguter Engel.«

Auch ihre Tochter fand es sehr hilfreich, die Kusian in der Wohnung zu haben – wenn man schon vermieten musste, weil die Rente nicht reichte. Wenn Elisabeth Kusian zu Haus war und auf die Mutter aufpasste, konnte sie es schon mal wieder wagen, in Walterchens Ballhaus zu gehen. Nicht, dass sie die sprichwörtliche lustige Witwe war, aber vielleicht fand sich doch noch mal ein Mann. Ihr eigener war ja nun auch schon sechs Jahre tot. Vermisst jedenfalls. Aber … die Chance, noch einmal einen Mann fürs Herz zu finden, war geringer als die, im Toto zu gewinnen. Die Besten waren ja alle im Kriege geblieben. Meistens blieb ihr nichts anderes übrig, als mit Frauen ihres Alters zu tanzen. Warum war sie nicht fünfzig Jahre früher auf die Welt gekommen? »Dann wärst du jetzt schon tot.« Auch ein Trost.

Sie ging in das Zimmer der Untermieterin, um noch ein Brikett nachzulegen. Früher war das ihr Herrenzimmer gewesen, durch eine zweiflügelige Tür mit dem Wohnzimmer verbunden. Diese war jetzt auf beiden Seiten mit einem Schrank zugestellt, und außerdem hatte ihr Tischler sogenannte Sauerkrautplatten dagegen genagelt, so dass man nicht hören konnte, was nebenan geschah. Ihre Mutter hatte es so gewollt.

»Ich würde mich zu Tode schämen, wenn ich das Liebesleben anderer Menschen verfolgen müsste.« Hertha Stöhr hätte gerade das sehr reizvoll gefunden, jedoch des lieben Friedens wegen schließlich nachgegeben. Aber eine »Tapetentür« war es dennoch geblieben.

Sonderlich feudal war das Zimmer nicht. Eine ausgeblichene Blümchentapete mit dem Grundton Mais, verwaschene Vorhänge in einem Altrosa, das mehr und mehr ins Graue überging. Ein schmales Bett und eine Auszieh-Couch. Kleiderschrank, Waschtisch, Schreibtisch – alles aus den ersten Jahren ihrer Ehe und ziemlich abgewohnt. Frisch war nur ein Tannenzweig mit einer roten Kerze. Die Untermieterin war eine sehr ordentliche Frau. Alles war aufgeräumt, auf dem Teppich lag auch nicht der kleinste Fussel. Eigene Sachen hatte die Frau Kusian kaum mitgebracht. Nur einen Wecker, einen kleinen Radioapparat, ein Foto, das einen Arzt vor einer großen Klinik zeigte und die Widmung Meiner geliebten Tochter Elisabeth trug. Dazu kamen natürlich Schuhe und Kleidung, aber auch da brauchte und hatte sie nicht viel, da sie ja zumeist ihre Schwesterntracht trug. »Eine einfache Frau mit einem großen Herzen«, sagte die Portiersfrau von der Kusian, und Hertha Stöhrs Mutter brachte die Bergpredigt mit ihr in Zusammenhang: »Selig sind die Barmherzigen …« Die Vermieterin kam sich richtig schäbig vor, dass sie der Kusian jeden Monat Geld abnahm.

Sie verließ das Zimmer und wandte sich zur Küche, um das Teewasser aufzusetzen. Ihre Mutter folgte ihr.

Hertha Stöhr stutzte. »Was ist denn das hier für’n Blutfleck unten am Küchenschrank?«

»Ich hab’ wieder Nasenbluten gehabt, Hertha. Mein Blutdruck ist wohl wieder zu hoch. Manchmal habe ich das Gefühl zu platzen.«

»Ja, natürlich: das fette Essen die letzten Jahre und dein Übergewicht.«

»Du Lästermaul, du!« Die Katechetin war dürr geworden wie eine Vogelscheuche. »Denke immer an Salomo 4, Vers 24: Tue von dir den verkehrten Mund und lass das Lästermaul ferne von dir sein.”

Hertha Stöhr musste auf eine Erwiderung verzichten, da an der Tür geschlossen wurde. Wenig später stand Elisabeth Kusian in der Küchentür. Selbstverständlich in Schwesterntracht. Man begrüßte sich herzlich.

»Möchten Sie auch eine Tasse, Schwester Elisabeth?«

»Ja, gerne. Wenn ich mich einen Moment setzen darf? Mit meine Beine, da …«

»Mit meinen Beinen«, wurde sie von der Katechetin verbessert.

»Entschuldigung. Aber meine Mutter war eine ungarische Gräfin, da haben wir nicht so gutes Deutsch gelernt.« Die Krankenschwester hing ihren Mantel an den Garderobenhaken und setzte sich dann auf einen der vier Küchenstühle. Sie stöhnte. »Wir hatten noch eine Notoperation … Eine junge Frau, aber nichts mehr zu machen.«

»Das Sie das alles so durchhalten!« Hertha Stöhr war voller Bewunderung.

»Was meinen Sie, was wir im Krieg alles durchmachen mussten?! Dagegen ist das im Robert-Koch-Krankenhaus das reinste Kinderspiel. Aber ohne Aufputschmittel geht es trotzdem nicht.« Sie öffnete ihre Handtasche und nahm eine Schachtel Zigaretten heraus.

»Fahren Sie denn Weihnachten zu Ihrer Familie?«, fragte die Vermieterin.

»Nein. Die treffen sich alle im Landhaus meines Bruders im Schwarzwald. Am Titisee. Mich wollen sie nicht dabeihaben, ich bin ihnen nicht standesgemäß.« Elisabeth Kusian wischte sich eine Träne aus den Augen. »Vielleicht kommt mein Schwager mich besuchen. Oder mein Kurt, wenn er keinen Dienst hat.«

»Ist er Arzt?«, fragte Hertha Stöhr.

»Nein. Leitender Kriminalbeamter.«

Die Katechetin horchte auf. »Untersucht er auch das mit den Leichenteilen vom Stettiner Bahnhof?«

»Ja, auch. Er hat viele Leute unter sich.«

»Gibt es denn schon eine Spur?«

»Über Dienstliches spricht er nicht mit mir. Er ist Witwer, und Kinder hat er auch keine.«

Hertha Stöhr lachte schelmisch. »Na, vielleicht gibt es noch eine Verlobung hier unterm Weihnachtsbaum?«

»Wer weiß …«

»Sie können hier in der Küche so viel backen und kochen, wie Sie wollen, Frau Kusian. Die Liebe geht ja bekanntlich durch den Magen.«

»Ja, danke, gern. Wenn meine Zeit das zulässt. Ich muss ja auch noch Weihnachtsgeschenke kaufen gehen.«

»Schenken Sie doch Ihrem Bekannten Karten für die Neue Scala am Nollendorfplatz«, riet ihr Hertha Stöhr. »Da gibt es das Phantom der Oper mit Nelson Eddy.«

»Ich weiß nicht. Er ist mehr für das Praktische. Ich würde ihm ja gern einen neuen Herrenanzug schenken. 68,50 bei C&A. Aber den müsste er ja anprobieren, und dann ist das keine Überraschung mehr.«

»Was wünschen Sie sich denn, Schwester Elisabeth?«

»Ach …« Sie seufzte. »Nur, dass die alten Zeiten wiederkommen. Einmal wieder jung sein … Wie wir damals in Thüringen gefeiert haben. Da waren wir noch wer. Mein Vater hatte so viele dankbare Patienten, und Weihnachten haben sie in der Klinik immer kleine Stücke aufgeführt. Nun ja … Heute in der Zone, da ist ja alles enteignet.«

»Verzweifeln Sie nicht, Schwester Elisabeth.« Die Katechetin hatte Trost aus dem 2. Paulusbrief an die Korinther parat: »Lass dir an meiner Gnade genügen; denn meine Kraft ist in den Schwachen mächtig. Denn wenn ich schwach bin, so bin ich stark.”

»Apropos Stärke …« Hertha Stöhr gingen die religiösen Sprüche ihrer Mutter von Jahr zu Jahr mehr auf die Nerven.

»Wenn Sie Wäschestärke brauchen sollten, Frau Kusian, ich habe von meiner Cousine genügend geschenkt bekommen. Die hat eine Drogerie in Schöneberg. Steht alles im Badezimmer.«

»Herzlichen Dank. Sie sind so lieb zu mir.«

»Jeder so, wie er es verdient«, lachte Hertha Stöhr.

»So …« Elisabeth Kusian drückte ihre Zigarette im Aschenbecher aus und stand auf. »Dann werde ich mich mal in mein Zimmer zurückziehen.«

»Sie können auch gern zu uns kommen und mit uns Karten spielen.«

»Danke, sehr nett, aber ich möchte noch eine Runde ums Karree drehen, frische Luft schöpfen. Meine Kopfschmerzen. Ehe wieder eine Migräne daraus wird.«

Hertha Stöhr hob warnend die Stimme. »Passen Sie bloß auf nachts auf den Straßen. Der Kerl da … Dass Sie nicht auch zerstückelt in den Ruinen liegen.«

Der kalte Engel

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